Die Stadt Unkel und die KG bescherten den älteren Bürger einen lustigen Karnevalsnachmittag
Die Unkeler genossen die Darbietungen zahlreicher Gruppe

Unkel. Gerade erst hatte die KG Unkel ihre Prunksitzung am Samstag mit großem Erfolg über die närrische Bühne gebracht, da stand sie mit Elferrat, Musikcorps, Mini-Majoretten und Majoretten sowie mit den „Sternen“ und natürlich mit ihrer Prinzessin Carolina I. nur wenige Stunden später schon wieder im Foyer des Turnhalle-Gürzenichs. In das hatte die Stadt in Kooperation mit den Oberjecken alle Bürger ab dem 70. Lebensjahr zum traditionellen Seniorennachmittag eingeladen. Kaum hatten sich die Gäste, unter diesen auch eine große Delegation aus der Partnerstadt Kamen, mit Zitronenröllchen und gedecktem Apfelkuchen gestärkt, zogen die Karnevalisten Röschen verteilend getreu dem Motto „Mer kumme met alle Mann vorbei“ auch schon ein.
„Lachen hält die Seele jung und fit“, grüßte Präsident Markus Winkelbach die betagten Gäste, bevor die Prinzessin ihr Sessionslied trällerte, wobei sie nur von Pagin Marie unterstützt wurde, da es Yara nach der Prunksitzung die „Sprache verschlagen“ hatte. Dann legten auch die Mini-Majoretten los und erklärte: „Mir sinn all nur Minsche“, bevor die „Sterne“ als Football-Stars und Pompoms schwingende Cheerleader ihren Highschool-Musical-Tanz vorführten. Da wollte auch der Stolz der KG, die Majoretten, ihre glitzernden Stäbe wirbelnd, natürlich nicht nachstehen. „Ein toller Auftakt eines abwechslungsreichen Programms voller närrischer Höhepunkte, dass der Literat der KG, Stefan Wirtz Ihnen zu Ehren erstellt hat“, so Stadtbürgermeister Gerhard Hausen. Sein Dank galt neben den Karnevalisten auch den Feuerwehrleuten und DRK-Aktivisten, ohne deren Service-Einsatz ein solcher Nachmittag nicht zu stemmen wäre.
„Der Auftritt vor dieser geballten Lebens- und auch Karnevalserfahrung hat mir schlaflose Nächte beschert“, gestand Pfarrer Andreas Arend. Eigentlich müsste er sein Grußwort auf Platt halten, da er doch in Köln groß geworden sei. Aber als gebürtiger Westfale ziehe er auch im Interesse der Kamener Hochdeutsch vor, um eine ganz und gar nicht postfaktische Wahrheit zu verkünden: „Der liebe Gott hat en Hätz für die Jecke, für die, die auch im Alltag mal etwas abgedreht, eben neben der Spur. Auf Grund dieser Sicherheit könne man mit Freude manche Schwierigkeit im Leben meistern und Brücken schlagen sogar zu Menschen, die einem eventuell nicht so besonders liegen, schloss er sein Grußwort, das er auch im Namen seines Kollegen Michael Busch gehalten hatte.
Bevor dann die „Sahnehäubchen“ als Geburtstagstorten einzogen, beschenkte Gerhard Hausen zusammen mit seinem Vorgänger, dem Unkeler Ehrenbürger Werner Zimmermann, die 97-jährige Klara Reichel und den 91-jährigen Willi Pajung als älteste Besucher aus Unkel sowie aus Kamen Hanny Rutke (92 Jahre) und Egon Bobb (83). „Für unsere nächsten Darsteller, Zweitklässler der Grundschule ‚Am Sonnenberg‘ hat unser Stadtchef sogar eine Überraschungsei-Hühnerfarm geplündert“, verriet Markus Winkelbach vor dem Square Dance der jungen Tänzer. Nur die Unterschenkel von sechs „Herzblättchen“, deren rechtes Knie jeweils ein Zylinder über bärtigem Gesicht zierte, neben dem dicke blonde Zöpfe einen Kussmundgesicht rahmten, das aus einem roten Abendkleid ragte, waren anschließend beim „Radetzkymarsch“ in Aktion. Da staunten nicht nur die jungen Römerinnen der „New Pearls“ und die Legionäre der „New Diamonds“ nicht schlecht, die wie die „Flying Dancers“ darauf warteten, ihr Sitzungsprogramm vorzutragen. Eine so jecke Beingymnastik hatten auch die drei Grupen der Selhofer „Rasselbande“ und die Bruchhausener Lions nicht alle Tage gesehen. DL
