„Baustellenführungen“ über den Ahrtor-Friedhof zeigten den Fortschritt beim Wiederaufbau
Die historische Friedhofskapelle bleibt erhalten
Sanierung der Kriegsgräber ist fast abgeschlossen
Ahrweiler. Keine Frage: der Ahrtor-Friedhof ist für die Bürgerinnen und Bürger von Ahrweiler von besonderer Bedeutung. Ein Ortsbild-prägender Ort, aber auch eine Stätte des Gedenkens, der Besinnung und der Begegnung mit ganz viel Geschichte. Bei der Flutkatastrophe im Juli 2021 schwer beschädigt, ist die Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft Bad Neuenahr-Ahrweiler für den Wiederaufbau des Friedhofs zuständig. Im Rahmen zweier „Baustellenführungen“ konnten sich interessierte Bürger kürzlich ein Bild vom aktuellen Stand der Bau- und Wiederherstellungsarbeiten, aber auch von den Planungen machen. Geleitet wurden die Führungen von Architekt Eberhard Neumann (Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft Bad Neuenahr-Ahrweiler) und von Arne Düren (Firma Wershofen Garten- und Landschaftsbau).
Neue Friedhofsmauer aus charakteristischem Grauwackestein
Dabei stellte Eberhard Neumann zunächst die Planungen vor, die auch im vergangenen Jahr bei einer Sonderveranstaltung im Helmut-Gies-Bürgerzentrum präsentiert worden waren („BLICK aktuell“ berichtete). Diese sehen unter anderem die neu zu erbauende Aussegnungshalle als zentralen Ort, aber auch die Erhaltung der historischen Kapelle und die Sanierung der Wege vor. Erwähnte Kapelle kann trotz einiger Flutschäden gerettet werden. Lediglich die später hinzugefügten Anbauten müssen weichen. In der Kapelle soll eine kleine Flutopfer-Gedenkstelle entstehen, der bestehende Fußboden erhalten werden. Selbiges gilt für die geretteten Kapellen-Fenster. Der schadstoffbelastete Keller hingegen wird komplett verfüllt. In Sachen Aussegnungshalle sind alle notwendigen Anträge gestellt, so dass auch hier in absehbarer Zeit die Bauarbeiten starten können. Ein Teil der ebenfalls bei der Flut zerstörten Kolumbarien wird zukünftig in die Friedhofsmauer eingelassen, aber auch neue Stelen werden errichtet. Apropos Friedhofsmauer: diese wird mit dem charakteristischen Grauwackestein wiederaufgebaut.
Ein neuer Catalpa-Baum
Die Führungen machten auf jeden Fall deutlich, dass sich auf dem Ahrtor-Friedhof schon einiges getan hat. So ist die Sanierung der sehr stark beschädigten Kriegsgräber inzwischen fast abgeschlossen – dank noch vorhandener Pläne auch authentisch, das heißt, jedes Grab hat seinen „richtigen“ Grabstein. Das früher mit Stufen auf einem Postament stehende Ehrenmal wurde heruntergenommen, wie der gesamte Friedhof barrierefrei wird. Auf den Wegen werden Oberbau und Tragschicht komplett erneuert. Wie das schließlich aussieht, ist im vorderen Bereich des Friedhofs schon zu sehen und zu erleben. Für September wird die Lieferung neuer Sitzbänke erwartet, auch die Wasserstellen werden bald im endgültigen Zustand sein. Die Bepflanzung des Friedhofes realisiert man regionaltypisch, sie muss aber auch Trockenheit oder „nasse Füße“ ertragen können. So wurde schon ein neuer Catalpa-Baum gepflanzt – passend zum auf dem Friedhof existierenden, rund 800 Jahre alten Exemplar. Bei allen Bauarbeiten, deren Abschluss für 2025 vorgesehen ist, steht für die Verantwortlichen die Bewahrung der Pietät immer an oberster Stelle.