Allgemeine Berichte | 10.09.2025

Drei Digitalbotschafter unterstützen ältere Menschen in der VG Weißenthurm

Die drei Digitalbotschafter in der VG Weißenthurm. Foto: VG Weißenthurm / Katharina Demleitner

VG Weißenthurm. Die digitale Welt verändert den Alltag rasant, doch nicht alle Menschen finden sich darin gut zurecht. Genau hier setzen die Digitalbotschafterinnen und -botschafter an: Geschulte Ehrenamtliche unterstützen ältere Menschen beim sicheren Umgang mit Smartphone, Tablet oder Computer.

Das Projekt des Landes Rheinland-Pfalz wird mit Karl-Heinz Krambeer und Ingo Neumann bereits seit 2021 auch in der Verbandsgemeinde (VG) Weißenthurm umgesetzt. Mit Josef Gilles gibt es nun einen dritten Ansprechpartner. Zudem hat Ingo Neumann spezielle Kenntnisse rund um die elektronische Patientenakte (ePA) erworben und bietet konkrete Hilfe beim digitalen Speicherort für Gesundheitsdaten.

In persönlichen Beratungen und durch regelmäßige Kursangebote geben die Digitalbotschafter in der VG Weißenthurm ihr Wissen weiter und leisten praktische Hilfestellung. „Ältere sind unsicher und haben vor allem Angst, etwas falsch zu machen“, beobachtet Ingo Neumann. Der pensionierte Berufssoldat war als Referatsleiter im Verteidigungsministerium tätig und entschied sich während der Corona-Zeit für eine Schulung zum Digitalbotschafter.

„Ich wollte etwas Sinnvolles zu tun haben, das nicht nur mich ehrenamtlich beschäftigt, sondern auch anderen hilft“, schildert der 70-Jährige. Die Schulungen, die das rheinland-pfälzische Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung anbietet, legen weniger Wert auf fachliche Kenntnisse, sondern vor allem auf didaktische Inhalte. „Es geht darum, wie Älteren das digitale Wissen vermittelt werden kann“, so Neumann. Neue Begriffe wie WLAN oder Download müssten erklärt und Hemmschwellen beim Surfen im Internet oder der Nutzung von Apps abgebaut werden. „Ältere lernen nicht vom Papier oder aus einem Handbuch“, weiß auch Karl-Heinz Krambeer. Der frühere Ingenieur für Elektrotechnik arbeitete lange in der elektronischen Datenverarbeitung (EDV) und bringt heute sein Fachwissen in das Ehrenamt ein. „Ängste nehmen, die Seniorinnen und Senioren ermuntern, sich zu trauen und einfach mal zu googeln, ist das Wesentliche“, betont Krambeer. Häufig begegnet er in seinen Beratungen einer inneren Hemmschwelle: „Die Haltung ist abwehrend, Ältere wollen das nicht, fragen, warum alles digital sein muss.“ Lösen lasse sich das durch Begleitung und „einfach machen“. Gelingt es, Internetseiten aufzurufen, sich in einer App zu registrieren oder WhatsApp zu bedienen, verschwinden viele Unsicherheiten. „Das gilt auch für den Umgang mit Werbung oder Spam-Mails, die für besondere Ängste sorgen“, beobachtet der 73-Jährige.

Neu im Team der Digitalbotschafter in der VG Weißenthurm ist Josef Gilles. Der Diplom-Ingenieur (FH) für Nachrichtentechnik entwickelte in seinem Berufsleben Software-Programme für die Industrie und bietet seit Kurzem eine monatliche Sprechstunde in Bassenheim an. Seine Motivation, Seniorinnen und Senioren in der digitalen Welt zu begleiten, beschreibt er so: Er sieht es als gesellschaftliche Aufgabe an, das wichtige Thema Digitalisierung zu vermitteln. „Ich habe in meinem Beruf die Entwicklung im IT-Bereich miterlebt und möchte anderen helfen, sich zurechtzufinden“, erklärt der 67-Jährige.

Wie stark digitale Prozesse den Alltag bestimmen, zeigt auch die elektronische Patientenakte (ePA). Ab dem 1. Oktober wird die Akte für gesetzlich Versicherte automatisch befüllt, sofern kein Widerspruch erfolgt. „Jede Krankenkasse hat dazu ein eigenes Angebot, man muss sich anmelden und hat viele Möglichkeiten, eine Auswahl zu treffen“, schildert Ingo Neumann. Der Digitalbotschafter hat eine Zusatzausbildung zum ePA-Coach absolviert und kann nun als zertifizierter Berater Hilfestellung geben.

„Digitale Teilhabe darf keine Frage des Alters oder Vorwissens sein“, betonen die drei engagierten Ehrenamtlichen unisono. Ihr gemeinsames Ziel ist es, allen Interessierten den Zugang zu moderner Technik zu erleichtern.

Um das Angebot künftig auszubauen, wird weitere Verstärkung gesucht. Menschen, die Freude daran haben, ihr digitales Wissen zu teilen und ältere Personen Schritt für Schritt in die Online-Welt zu begleiten, sind eingeladen, Teil des Digitalbotschafter-Teams zu werden.

Die drei Digitalbotschafter in der VG Weißenthurm sind wie folgt erreichbar

Josef Gilles in Bassenheim: Sprechstunde / Einzelbetreuung 1. Montag im Monat von 10 bis 12 Uhr in den Räumlichkeiten des Kinder- und Jugendtreffs, Grundschule Bassenheim, Seiteneingang Untergeschoss (Jugendtreff), Kettiger Weg 1, 56220 Bassenheim oder individuelle Beratung nach telefonischer Absprache unter 0157 / 38952918 ist möglich.

Karl-Heinz Krambeer in Weißenthurm: Sprechstunde montags von 10 bis 12 Uhr im Haus der Begegnung, Hauptstraße 96a, 56575 Weißenthurm nur nach telefonischer Absprache unter der Nummer 02637 / 9251962.

Internet-Treff in Kettig mittwochs von 10 bis 12 Uhr im Bürgerhaus (Gaststätte), Hauptstraße 2, 56220 Kettig oder individuelle Beratung nach telefonischer Absprache unter 02637 / 9251962.

Ingo Neumann in Mülheim-Kärlich: Sprechstunde / ggf. auch Einzelbetreuung dienstags von 13:30-15:30 Uhr im Rathaus Mülheim-Kärlich, Kapellenstr. 16, 56218 Mülheim-Kärlich (Eingang Poststraße, Sitzungszimmer) oder individuelle Beratung nach telefonischer Absprache unter 02630 / 9659903.

Zudem bietet Ingo Neumann in Kooperation mit der Volkshochschule der Verbandsgemeinde Weißenthurm jeweils achtwöchige Kurse zur Einführung in die digitale Welt mit Smartphone und Tablet an. Nähere Informationen unter www.vhs-weissenthurm.de

Bitte zu allen Angeboten, sofern vorhanden, das eigene Smartphone oder Tablet mitbringen. BA

Die drei Digitalbotschafter in der VG Weißenthurm. Foto: VG Weißenthurm / Katharina Demleitner

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