Kreativ durch Corona mit Jens Röser
Edler Schmuck aus Suppenlöffeln
Benötigte Materialien: Suppenlöffel aus Stahl oder Silber, Trennschleifer oder Dremel, Schleifpapier, evtl. Zange

Region. Der Westerwälder Künstler Jens Röser beschränkt seine Arbeit nicht auf eine Kunstrichtung, sondern setzt seine Ideen universell kreativ um. Von Malerei über Fotografie, Bildhauerei bis Kunsthandwerk – der von vielen auch als „Indianer des Westerwalds“ bezeichnete Allround-Künstler findet seine Werkstoffe und Inspirationen überall. „Kunst öffnet Herzen und verbindet Menschen“, erklärt Jens Röser seine Motivation, „Und grade jetzt brauchen wir ein bisschen „Herzensnahrung“, um durch diese schwierige Zeit zu kommen. Sich selbst kreativ auszuprobieren ist da für viele sicher eine positive und entspannende Beschäftigung.“ Gemeinsam mit BLICK aktuell stellt Jens Röser verschiedenste kreative Projekte vor – als Inspiration und zum Nachmachen zuhause. Viele haben zuhause ein Sammelsurium unterschiedlichster Bestecke herumliegen: Geerbt, auf dem Flohmarkt erstanden, geschenkt bekommen sind sie einfach zu schade zum Wegwerfen und fristen ihr Dasein in irgendeiner Schublade. Allround-Künstler Jens Röser hat sich für diese ungenutzten Stücke eine Upcycling-Idee einfallen lassen, die ihnen neues Leben einhaucht. In wenigen Schritten lassen sich alte Suppenlöffel aus Stahl oder Silber in wunderschöne, individuelle Armreifen verwandeln. Es eignet sich nicht jeder Löffel für dieses Projekt, er sollte etwas formbar sein – und natürlich muss das Design gefallen. Wenn man sich den fertigen Armreif schon ein wenig vorstellen kann, hilft das sehr bei der Auswahl des richtigen Stücks. Dann geht man ans Werk: Als erstes zeichnet man sich die Linie mit einen Edding auf den Löffel wo man diesen auch mit der Flex abtrennen möchte. Geeignet sind Blatt oder Flossenformen, wobei das jeden selbst überlassen bleibt. Nach einen geraden Trennschnitt, schleift man Einkerbungen wie bei der Flosse in den Löffel. Wenn man noch feinere Linien in die Flosse oder Blüte möchte, sollte man einen Dremel zur Hand nehmen, der mit einer kleinen Trennscheibe ausgestattet ist. Damit kann man wunderbar Linien in das Material ziehen. Die geschnittenen und geschliffenen Kanten werden mit feinem Schleifpapier geglättet. In einer etwas einfacheren Version, die man auch oft auf Kunsthandwerkermärkten sieht, wird der Löffel als Ganzes gelassen und die Wölbung mit einem Hammer auf einer festen Unterlage ausgetrieben. Dabei entsteht die von vielen sehr geschätzte Hammerschlag-Optik. Bei beiden Versionen sollte man zunächst ein Probestück aus einem alten Löffel, den man nicht zu einem Schmuckstück umarbeiten will, fertigen, um ein Gefühl für das Schleifen und Austreiben zu bekommen.
Hat man den Rohling einmal fertig gestellt, geht es daran, die gewünschte Form herzustellen. Hierbei ist ein Schraubstock von Vorteil, durch den der Rohling lose fixiert wird. Gegen den Schraubstock wird der Rohling nun Stück für Stück in eine ovale Form gebracht. Hat man keinen Schraubstock, kann man die Formgebung mithilfe einer Zange erreichen. Hier hilft es, wenn möglich, den Rohling mit einem Tuch vor Kratzern beim Bearbeiten zu schützen. Das Material ist sehr widerstandsfähig, der Prozess des In-Form-Bringens dauert also etwas – und das sollte man im Hinterkopf behalten, wenn es um die finale Form geht. Es ist der Trägerin nicht möglich, den Reif bei jedem Tragen auf und zuzubiegen – dazu ist das Material zu starr und würde auch irgendwann brechen. Die Form des Armreifs sollte also so gewählt werden, dass die Trägerin die Öffnung quer über das Handgelenk schieben kann – so sitzt er sicher und kann nicht über die Hand rutschen.
Auf diese Weise lassen sich natürlich nicht nur Löffel behandeln – auch aus Gabeln kann man tolle und individuelle Armreifen machen. Durch die Zinken ergibt sich da eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten. Ein Besteckstiel kann auch ein wunderbares Motiv für einen Ring ergeben – natürlich muss man ihn dann entsprechend enger biegen. Die reich verzierten Enden alten Silberbestecks eigenen sich auch hervorragend dafür, aus ihnen Ohrringe zu fertigen. Dazu werden die Enden abgetrennt, beigeschliffen und mit einem 1mm- oder 2mm-Bohrer mit dem Dremel Löcher hineingefräst. Mithilfe von Sprungringen können so die Ohrhaken befestigt werden.
Wer noch ein wenig Rat und Hilfestellung bei seinem ersten Projekt benötigt, kann gern als Einzelperson caronagerecht bei Jens Röser vorbei kommen oder sich per Mail bzw. Telefon von ihm Tipps holen – einfach unter www.jens-roeser.de mit ihm Kontakt aufnehmen!


Vorsichtig kann mithilfe eines Schraubstocks der Rohling in die endgültige Form gebracht werden.
