Einwohnerversammlung in Westum
Ehemaliges Campingsplatzareal soll Baugebiet werden
35 bis 40 neue Wohnhäuser sollen entstehen
Westum. In Westum ist ein Bauprojekt im großen Stil in der Planung: Auf dem Gelände des ehemaligen Campingplatz Am Hellenberg soll ein Neubaugebiet entstehen. Insgesamt 35 bis 40 Häuser können dort errichtet werden.
Letzten Sommer war die eilige Räumung des Campingplatzes ein großes Thema. Die Spuren davon sind bis immer noch sichtbar; auf dem Platz liegt immer noch der Schutt der abgerissenen Häuschen. „Um dieses Thema soll es heute jedoch nicht gehen“, stellte Mario Wettlaufer, Ortsvorsteher Westums, schon vor Beginn der Versammlung klar. Vielmehr sollte die Einwohnerversammlung zur Auslotung dienen, ob das von der Wahl Immobilien GmbH vorgestellte Vorhaben bei den Westumern auf Zuspruch stöße. Deshalb hatten sich Wettlaufer und Ortsbeirat dazu entschlossen, frühzeitig die Bevölkerung mit einzubinden. Vorbildcharakter hatte die Einwohnerversammlung im letzten Jahr in Bad Bodendorf, die sich thematisch mit der Bebauung des dortigen Kurparks beschäftigte. Durch einen transparenten Informationsfluss konnten so Vorbehalte früh ausgeräumt werden. Dementsprechend war die Resonanz dort positiv. In Westum war die Einwohnerversammlung ebenfalls Premiere.
Ideen sorgen für „Rückenwind“
„Rückenwind statt Gegenwind“ wünschte man sich auch von den Westumern im Saal Herges. Die erschienen zahlreich: Rund 100 Interessierte fanden sich ein. „Wir befinden uns in einem sehr frühen Planungsstadium“, sagte Markus Ernst von der Wahl Immobilien GmbH mit Sitz in Remagen. Neben Ernst informierte auch Dirk Strand von der WeSt-Stadtplaner GmbH mit Sitz in Polch von den Vorhaben. Bisher sei wenig über die tatsächliche bauliche Neugestaltung zu sagen. „35 Ein- oder Zweifamilienhäuser sollen es werden, jedoch könnten es durchaus auch 40 werden,“ so Ernst. Fest stehe, dass die Gebäude um eine ringförmige Straße gebaut werden sollen. Dies werde in „aufgelockerter Bauweise“ realisiert. Somit sollen die Häuser nicht allzu dicht einander stehen und genug Platz für Grünflächen bieten. Über Grundstückspreise und die Anzahl der Geschosse könne man bisher keine Angaben machen. Allerdings gebe es bereits potentielle Bauherren die Interesse zeigten. Aber Areale seien zum jetzigen Stand noch nicht vergeben. Gewisse Rahmenbedingungen seien bereits in der Planung, Schnelles Internet sei vorgesehen, genauso denke man über einen Gasanschluss nach. Über verschiedene Möglichkeiten wurde auch in Sachen Verkehrsführung nachgedacht. So könnte der Anschluss von der Krechelheimer- oder Sonnenstraße erfolgen. Die Bürger hatten schließlich die Möglichkeit, ihre Fragen an Markus Ernst zu richten. Rückfragebedarf gab es besonders bei den Ideen zum Verkehrsanschluss.
Wettlaufer: „Noch ist nichts in Stein gemeißelt“
Ortvorsteher Wettlaufer betonte, dass keiner der vorgestellten Pläne „in Stein gemeißelt“ sei. Das unterstrich auch Bürgermeister Andreas Geron, der der Veranstaltung ebenfalls beiwohnte. Letztendlich müssen nun die städtischen Gremien über das Vorhaben entscheiden und beraten. Auch stünde zunächst eine Änderungen des Bebauungsplan im Raum. Außerdem gelte es die Rahmenbedingungen wie Hochwasserschutz oder Artenschutz noch zu prüfen. Wäre das Vorhaben durch Ausschüsse und Stadtrat abgesegnet, rechne Markus Ernst mit einem Satzungsbeschluss in etwa einem halben Jahr. Dann, so Ernst, könne man loslegen.
Widerstand gegen das Bauvorhabens war seitens der Westumer Bürger nicht zu verzeichnen. Im Gegenteil: Schon am nächsten Tag gingen bei Mario Wettlaufer die ersten Ideen zur Umsetzung des Vorhabens ein. „Ich bin froh, dass die Resonanz so gewaltig war“, so der Ortsvorsteher. Die Einwohnerversammlung war übrigens nicht die einzige Möglichkeit, Ideen zum neuen Bauprojekt zu äußern. Während des Planverfahren können die Westumer erneut ihre Ideen äußern. ROB
Das Interesse an dem geplanten Neubaugebiet war enorm. Fotos: ROB
