Allgemeine Berichte | 30.03.2019

Persisches Nouruz wurde im JUKZ in Lahnstein gefeiert

Ein Fest der Liebe, Freundschaft und Solidarität

Schnell füllte sich die Tanzfläche: Ausdruck gelebter Lebensfreude. Fotos: privat

Lahnstein. Eine Italienerin, die gemeinsam mit einer Iranerin, einem Afghanen sowie einer Deutschen zu kurdischer Musik tanzt: Völkerverständigung auf kultureller Ebene gab es zu erleben beim Nouruz-Fest im Jugendkulturzentrum (JUKZ). Nouruz, das heißt übersetzt „Neuer Tag“. Es ist der Tag, an dem im persischen Kulturraum das neue Jahr gefeiert wird, der Frühling beginnt. Die UNESCO zählt den Internationalen Nouruz-Tag seit 2010 zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit.

Es wimmelte nur so von Kindern und freundlichen Gesichtern, über zwölf Nationalitäten waren vertreten im JUKZ. Die sozialpädagogische Fachkraft Nasstaran Houshmand hatte ganze Arbeit geleistet und alle Hände voll zu tun. Tischweise sorgte sie mit ihren Helferinnen für die Essensausgabe. Es duftete exotisch, das Büffet mit Reis, Gemüse, Hackbällchen, Hühnchenschenkeln und anderen wohlriechenden Leckerein hatten die Frauen aus dem interkulturellen Frauencafé des JUKZ zusammengestellt. Zum Nachtisch gab es viel Süßes, selbstgemachte Backwaren, die vorzüglich mundeten. Houshmand hatte auch die Festtafel „Haft Sin“ dekoriert, einen Tisch mit den sieben Elementen, symbolträchtigen Gegenständen, die alle mit dem Buchstaben „S“ anfangen. „Sabzeh“ (Weizen-, Gersten- und Linsensprossen) symbolisieren die Munterkeit, „Sir“ (Knoblauch) steht für den Schutz vor Krankheiten, „Senjed“ (Mehlbeeren) stehen für die Saat des Lebens, „Serkeh“ (Essig) für die Fröhlichkeit, „Sib“ (Apfel) für die Gesundheit und „Sonbol“ (Hyazinthen) für die Freundschaft. Das persische Gewürz „Somagh“ soll den Geschmack des Lebens verdeutlichen. Gefärbte Eier bedeuten Fruchtbarkeit, und ein Spiegel zeigt Reinheit und Ehrlichkeit. Zu den symbolträchtigen Gegenständen gehörte auch ein heiliges Buch wie die Avesta mit den heiligen Texten der Parsen oder der Koran.

„Wir feiern Nouruz, so wie ihr das Weihnachtsfest“, meinte der 23-jährige afghanische Flüchtling Hussein Mosawi, der in Lahnstein die Berufsbildende Schule besucht und eine rote Krawatte und ein Jackett für das Fest angelegt hatte. „Nach unserer Zeitrechnung gehen wir in das Jahr 1398. Das Nouruz-Fest ist eine gute Gelegenheit, private Streitigkeiten zu beenden und sich freundlich zu begegnen.“ Grundlage für die Zählung ist das Jahr 622, als Mohamed von Mekka nach Medina gezogen ist. Das Fest wurde übrigens ganz ohne Alkohol gefeiert, die Feiernden aus dem Iran, Syrien oder Afghanistan kamen in Schwung durch die Musiker Syavash Yazdanifard und Jamshid Aryana, die eigens aus Belgien und Aachen angereist waren. So wurde ein Tambourin mit etwa einem Meter Durchmesser angeschlagen, Geige und Sitar gespielt. Es müssen persische „Gassenhauer“ gewesen sein, die zu orientalischen Klängen angestimmt wurden, denn schnell wurde lautstark mitgesungen, und die Tanzfläche füllte sich. Viele Lahnsteiner waren einfach aus Solidarität gekommen, um mitzufeiern. So mischten sich Mitglieder des Runden Tischs „Willkommen in Lahnstein“ ebenso unter die Gäste wie Sprachlehrerinnen und Sprachlehrer oder die Nachbarn von Flüchtlingen.

„So voll wie diesmal war es noch nie“, meinte Anne, die zum wiederholten Mal das Nouruz-Fest im JUKZ besuchte. Neujahr einmal anders: ohne Böller und Feuerwerk, dafür aber mit lautem Gesang und feurigen Tanzschritten und Hüftschwüngen.

Mit orientalischen Klängen begeisterten zwei iranische Musiker.

Mit orientalischen Klängen begeisterten zwei iranische Musiker.

Schnell füllte sich die Tanzfläche: Ausdruck gelebter Lebensfreude. Fotos: privat

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