68. Pferde- und Traktorensegnung in Hain am Pfingstmontag
Ein Segen für Mensch, Maschine und Tier

Hain. Seit 1952 kommen Gläubige am Pfingstmontag an der Wendelinus Kapelle in Hain zum Gottesdienst mit anschließender Pferde- und Traktorensegnung zusammen. Eigentlich hätte dieses Jahr also ein großes Jubiläum angestanden, doch nach zweijähriger Corona-Pause waren die erfreulich vielen Besucher einfach froh, dass man wieder unter normalen Bedingungen die traditionelle Messe und anschließend an der Burghalle gemeinsam Frühschoppen feiern konnte. Dieser Teil des Pfingstfestes wird vom Förderverein des SV Hain organisiert und ist eine wichtige Einnahmequelle für den Sportverein des idyllischen Ortsteils unterhalb der Burg Olbrück. Pünklich um 10 Uhr startete die Prozession der Reiter und Traktoren an der Kirche in Oberzissen und machte sich auf den Weg durch Wiesen und Felder hinauf zur Wendelinus Kapelle in der festlich geschmückten Hauptstraße. Hier wurde die Prozession mit Pater Elias aus dem Kloster Maria Laach an der Spitze schon von einer erfreulich großen Zahl Gläubiger erwartet. Darunter viele Familien und Kinder. Viele Besucher hatten auch ihre Hunde mitgebracht, die im Anschluss an den Gottesdienst ebenfalls gesegnet wurden. In seiner Predigt erinnerte Pater Elias an die eigentliche Bedeutung des Festes, das dem Heiligen Wendelinus, dem Schutzpatron der Landwirtschaft gewidmet ist. Und damit auch an die wichtigen Aufgaben, die Pferde einst in der Landwirtschaft hatten. Mittlerweile hat sich die Landwirtschaft sichtbar verändert. Pferde, so Bruder Elias, seien durch Pferdestärken ersetzt worden: Leistungsstarke Traktoren, die die Feldarbeit revolutioniert haben. Dafür seien die Pferde, immer schon wichtige Wegbegleiter des Menschen, zu Freizeitpartnern und Freunden geworden. Nach dem Gottesdienst und der Segnung von Tieren und Traktoren verlagerte sich das Geschehen an und in die Burghalle, wo der Förderverein des SV Hain und dessen Mitglieder für ein unterhaltsames Programm und für Essen und Trinken gesorgt hatten. Rund um Grill und den Getränkestand herrschte den ganzen Mittag lebhaftes Treiben, der Nachschub an Erfrischungsgetränken war jederzeit gesichert. Und, und, wie traditionell zu jedem Fest im Ort, steuerten die Hainer Waffelfrauen Kuchen , Kaffee und natürlich ihre legendären Waffeln zum Gelingen bei. Das Blasorchester Brohltal (BOB) , das auch die Messe musikalisch begleitet hatte, spielte bis zum Nachmittag auf, die Kinder waren auf ihrer Hüpfburg bestens aufgehoben. Sebastian Schmitt, der junge Ortsbürgermeister, stand Wem es draußen zu warm oder zu laut zuging, zog wie die Besucher ein durchweg positives Fazit: „Es ist großartig, dass wir in diesem Jahr die alte Tradition der Pferde- und Traktorensegnung wieder aufleben lassen konnten. Dass wir wieder gemeinsam feiern konnten. Und dass vor allem auch die jungen Familien unsere alten dörflichen Traditionen zu schätzen wissen.“

Pater Elias aus dem Kloster Maria Laach konnte die Messe mit erfreulich vielen Besuchern feiern

Für Mensch und Tier ist die traditionelle Pferdesegnung in Hain etwas ganz Besonderes