Der Kinder-Lebens-Lauf machte Station in Koblenz auf dem Jesuitenplatz

Ein Zeichen der Solidarität

Ein Zeichen der Solidarität

Die Hauptakteure des Kinder-Lebens-Laufesin Koblenz: Radfahrer und Hospizmitarbeiter. Fotos: BSB

Ein Zeichen der Solidarität

Katja Masendorf wird gleich die „Angel“-Fackelaus den Händen von Monika Friedrich entgegennehmen.

Ein Zeichen der Solidarität

Ein Zeichen der Solidarität

Fackelträger Ronny Schöniger (2 v.re.) im Kreise einiger Mitradler.

Ein Zeichen der Solidarität

Wir waren mit der Kamera vor Ort – das Video gibt’s im Internet unter: www.blick-aktuell.tvReinschauen lohnt! Viel Spaß.

Koblenz. Erstmalig ist in diesem Jahr der Kinder-Lebens-Lauf, eine Kampagne des Bundesverbandes Kinderhospiz für die Kinderhospizarbeit, an den Start gegangen. Am 4. Juni begann am Flughafen Tempelhof in Berlin die unter der Schirmherrschaft von Elke Büdenbender (Ehefrau des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier) stehende, mehr als 6.000 Kilometer umfassende und 132 Tage dauernde Rundtour durch ganz Deutschland. Es geht darum, Zeichen der Solidarität zu setzen und soziale Verantwortung auszudrücken. Teilnehmer können die einzelnen Etappen, so haben es sich die Initiatoren gedacht, auf jede erdenkliche Fortbewegungsart bewältigen - das Wort „Lauf“ ist nicht zwangsläufig wörtlich zu nehmen. Vorstellbar ist alles. Zu Fuß, auf dem Fahrrad, im Auto, per Pferdekutsche oder Traktor. Selbst im Rollstuhl oder Krankenhausbett könnten Abschnitte der Tour mitgefahren werden.

Eine einer Fackel

ähnliche engelförmige

Skulptur begleitet den Lauf

Eine einer Fackel ähnliche engelförmige Skulptur begleitet den Kinder-Lebens-Lauf. Diesen „Angel“ schuf vor einigen Jahren der Vater der damals 17-jährigen Angelina, die 2013 an einem Hirntumor starb. Er schenkte ihn dem Bundesverband Kinderhospiz, der ihn nun für diesen, ganz besonderen Staffellauf als Fackel einsetzt. Zu den rund einhundert Etappenzielen, die durch die teilnehmenden Kinderhospizeinrichtungen definiert werden und mittels eines GPS-Senders auf der Seite „www.kinder-lebens-lauf.de“ tagesaktuell eingesehen werden können, gehörte nach rund 2.600 Kilometern Strecke auch Koblenz. Auf dem Jesuitenplatz hatte das Kinder- und Jugendhospiz Koblenz gemeinsam mit dem Bundesverband einen Info- und Aktionsstand eingerichtet. Auf dem Platz erwarteten Mitarbeiter, Sponsoren und Freunde des Hospizes bzw. der Kinderhospizarbeit die Fackelträger des Hospizvereins Erftstadt, wo die Fackel nach Krefeld und Neuss ihre letzte Station vor Koblenz angelaufen hatte.

Weil der größte Streckenabschnitt zwischen Erftstadt und Koblenz, ab Bonn auf dem Rhein mit der „Rheinprinzessin“ zurückgelegt wurde, verspätete sich die Ankunft der Hospiz-Botschafter leicht. Schuld war das derzeitige Niedrigwasser, das den Fahrplan für die Mittelrhein-Tageskreuzfahrt des Schiffes der Familie Vogel durchkreuzte. Doch Clown Peppino hatte unterdessen alles im Griff. Mit vielen Späßen, dem frechen Papagei Archybald und Liedern zum Mitsingen vertrieb er Groß und Klein auf unterhaltsame Weise die Wartezeit.

Am Welthospiztag,

dem 13. Oktober, kommt

die Fackel zurück nach Berlin

Als dann schließlich die Fackelträger auf dem Jesuitenplatz eintrafen, gab es ein großes Hallo. Monika Friedrich vom Bundesverband Kinderhospiz hielt die „Angel“-Fackel in die Höhe, bevor sie sie an Katja Masendorf vom Kinder- und Jugendhospiz Koblenz überreichte. Die wiederum gab sie flugs an den neuen Fackelträger Ronny Schöniger weiter, der sich bereits seit zehn Jahren für das Kinder- und Jugendhospiz in Koblenz engagiert. Gemeinsam mit etwa fünfzehn Radsportfreunden aus Koblenz und der Umgebung wird der aktive Rennradsportler einen Tag später die Fackel von Koblenz gut 70 Kilometer weiter befördern über Rüdesheim nach Wiesbaden zum Kinderhospiz Bärenherz. So nimmt der Kinder-Lebens-Lauf immer wieder neue Fahrt auf, bis er schließlich am Welthospiztag, dem 13. Oktober, am Ausgangspunkt Berlin auch sein Ziel erreichen wird.

Die Aktion ins Leben zu rufen, war ein Anliegen des Bundesverbandes Kinderhospiz, um auf die Arbeit der Kinderhospizeinrichtungen aufmerksam zu machen und Unterstützung in jeglicher Form einzuwerben. Für die weit über 40.000 Familien in Deutschland, in denen ein Kind an einer lebensverkürzenden Krankheit leidet, bringt die Betreuung durch einen ambulanten Kinderhospizdienst die dringend benötigte Hilfe und Entlastung. Die Begleiter unterstützen schon ab der Diagnose die Kinder und ihre Familien in der oft über Jahre andauernden Erkrankungsphase in jeder Hinsicht und lassen die Angehörigen sogar nach dem Tod nicht alleine.

Die Kinder- und Jugendhospize wollen ihr Handeln an den Bedürfnissen der Betroffenen und ihrer Familien ausrichten und einen Beitrag dazu leisten, höchstmögliche Lebensqualität zu erhalten. Was Kinderhospizarbeit bedeutet, werden am Ende des Kinder-Lebens-Laufes hoffentlich sehr viel mehr Menschen erkennen. Vielleicht bringt sich mancher, angeregt durch die Aktion, sogar selbst aktiv in die Arbeit ein oder unterstützt sie zumindest mit Spenden. Auf diese Weise könnte noch mehr Kindern und Jugendlichen das bisschen Leben, das ihnen bleibt, mit kompetenter Hilfe und schönen Momenten aufgewertet werden. - BSB -