Ein außergewöhnlich närrisches Jubiläum
Brohl. Ein außergewöhnlich närrisches Jubiläum kann in diesem Jahr die Brohler Narrenzunft 1904 e.V. feiern: Auf 11 x11 (oder 121) Jahre Tradition kann sie zurückblicken. Kein Wunder also, dass sich in der ausverkauften Turnhalle in Brohl zahlreiche gutgelaunte Narren und Närrinnen eingefunden hatten, um bei der Kostümsitzung am letzten Samstag im Januar dabei zu sein. Mit Eröffnung der Sitzung um 19:11 Uhr startete ein buntes Programm, bei dem zeitweilig bis zu drei Prinzen samt Gefolge auf der Bühne standen.
Zahlreiche Gäste
Zu den Gästen gehörten neben Vertretern befreundeter Vereine auch Gäste aus Politik und Wirtschaft. Getränke gab es im Saal, Hungrige wurden am Food Truck im Hof versorgt, für die Musik sorgten die Rhein-Ahr Spatzen. Prinz Tobi der I. regiert die Brohler Narren im zweiten Jahr – seit 1960 gibt es alle zwei Jahre einen neuen Prinzen mit Gefolge. Unterstützt wird er dabei von Prinzessin Monique I. , drei Fürstenpaaren und dem Hofnarr. Fürst Stilli (Sebastian Still) wurde im Laufe des Abends noch für seine besonderen Verdienste ausgezeichnet: Er sei immer hilfsbereit, würde sich sehr für die Narrenzunft engagieren und die meisten der Sessionsorden der letzten Jahre seien von ihm entworfen worden, hieß es zur Begründung.
Doch zunächst eroberte der Nachwuchs die Bühne: Das Kinderkorps entzückte die Zuschauer mit seiner Tanzeinlage. Das Prinzenpaar der KG Bad Breisig hatte dann seinen ersten auswärtigen Auftritt und sorgte mit seinem Hofstaat für Glanz auf der Bühne, der sich noch steigerte, als die Tollitäten aus Sinzig dazu kamen. Blumen und Orden wurden getauscht, bevor die Blau-Roten Funken aus Bad Breisig ihr Können zeigten.
Als nächstes stand ein Auftritt der „Seven ups“ auf dem Programm. Die Nachwuchstruppe der Narrenzunft, die mit 7 Tänzerinnen begonnen hatte, ist mittlerweile auf 15 angewachsen und überzeugte mit ihrem schwungvollen Auftritt. Auf der Bühne abgelöst wurden sie von den Amazonen, die es bereits seit 1963 gibt. Auch sie ernteten viel Applaus für ihre tänzerische Darbietung. Viel Lokalkolorit und entsprechende Lachsalven erntete der Programmpunkt „Ost trifft West“: Zwei Nachbarinnen kommentieren von Fenster zu Fenster die Geschehnisse im Ort. Angefangen vom Glasfaserausbau mit dem „kleinen“ Bagger über Sportwagenfahrer und andere auffällige Zeitgenossen bekam so mancher sein Fett weg.
Jede Menge Applaus
Reichlich Applaus und laute Zugabe-Rufe ernteten die „Stadt- Soldaten Schwarz-Gelb-Brohl“ für ihren Auftritt. Die Idee habe sich bei der Sitzung im vergangenen Jahr entwickelt, hieß es dazu. Nachdem eine Trainerin gefunden worden war, hätten die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr sehr viel Zeit in das Einüben der Choreografie investiert – und das neben dem regulären Wehrbetrieb. Nach dem Tanz war das Publikum Feuer und Flamme.
Zu den Ehrungen kam Marcel Caspers, Bürgermeister der Verbandsgemeinde, auf die Bühne und dankte allen für die Arbeit zur Pflege des Brauchtums. Ein besonderes Kompliment ging dabei an die Brohler Narrenzunft, die das karnevalistische Brauchtum an diesem Abend sehr schön präsentierte. Caspers wünschte allen einen fantastischen Karneval und viel Spaß in der fünften Jahreszeit. Zum Mitfeiern gibt es noch mehrere Gelegenheiten, neben Sitzungen und Bällen, natürlich auch bei den Zügen in der Region.
Weitere Höhepunkte waren die Vorstellung des Tanzmariechen Janika Rudnik und dem Tanzoffizier Simon Hartmann, der Auftritt der „Schäl Pänz“ und der „kriegerische Tanz“ der „Möhne Warriors“ unter dem aktuellen Motto „Make love not war“, der für reichlich Emotionen gesorgt hats. KS
Auftritt der Amazonen.
Zeitweilig standen drei Prinzen auf der Bühne.
