Hospiz-Verein Rhein-Ahr klärt bei außerordentlichen Mitgliederversammlung über den Erwerb einer eigenen Immobilie und den Aufbau eines Tageshospizes auf
Ein eigenes Domizil und ein großer Plan

Kreis Ahrweiler. Eigentlich kann der Vorstand laut Satzung selbst entscheiden. Trotzdem hatte der Hospiz-Verein Rhein-Ahr zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung geladen. Schließlich versteht sich der mehr als 1400 Mitglieder zählende Verein als Bürgerbewegung und möchte die Bürger auf seinem Weg mitnehmen - auf seinem Weg zu einem permanenten Zuhause für die ambulante hospizlich-palliative Arbeit und zu einer Ausweitung seines ambulanten Angebots.
Drei Umzüge innerhalb von vier Jahren hatte der Hospiz-Verein Rhein-Ahr, nicht nur flutbedingt, zu bewältigen. Zuletzt Anfang des Jahres gemeinsam mit dem Team der „Spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV)“, mit dem der Verein im Sinne einer bestmöglichen ambulanten Versorgung Schwerkranker im Kreis Ahrweiler eng zusammenarbeitet.
Ein Kraftakt für alle Beteiligten: „So ein Umzug ist eine große Anstrengung für alle Beteiligten. Das weiß jeder, der schon mal mit dem Arbeitsplatz umgezogen ist“, sagte die Vereinsvorsitzende Ulrike Dobrowolny. Deshalb soll es das künftig nicht mehr geben.
An ihrem aktuellen gemeinsamen Sitz an der Georg-Kreuzberg-Straße 7 in Bad Neuenahr-Ahrweiler fühlen sich der Verein und die SAPV so angekommen und auch so zentral zu erreichen für die Bürgerinnen und Bürger, dass der Hospiz-Verein das dortige Domizil kaufen und dort die Ausbaupläne realisieren möchten. Dass das finanziell möglich ist, legt die Schatzmeisterin des Vereins, Gerlinde Liefke-Schmidt, den Versammelten dar. Und Steuerberater Jörg Schiewe kam nach eingehender Betrachtung des Vorhabens in seiner Wirtschaftlichkeitsberechnung ebenfalls zu dem Ergebnis: „Es ist sinnvoll, diese Immobilie zu kaufen.“ Als Fachleute in Versicherungs- respektive Finanzfragen standen außerdem Rolf Deißler und Rolf Eberle für Fragen zur Verfügung.
„Als gemeinnütziger Verein dürfen wir unser Geld nicht horten, sondern sind gehalten, unser Vermögen satzungsgemäß ausgeben. So sieht es der Gesetzgeber vor und das wäre mit dem Villenkauf gegeben,“ erklärte Dobrowolny. Die Verhandlungen mit dem Besitzer des Villengebäudes, in dem ehemals die Praxis „Dr. Hoever“ angesiedelt war, laufen. Auch nach dem Kauf soll die SAPV Mieterin, wie bisher, zwei Dritteln der Gesamtwohnfläche von 450 Quadratmetern belegen – nur dann eben als Mieterin des Hospiz-Vereins. In dem anderen Drittel befinden sich Büro und Begegnungsstätte des Vereins.
Das Objekt an der Ahr mit mehr als 1400 Quadratmetern großem Grundstück liegt dem Hospiz-Verein auch am Herzen, weil er angeschlossen daran ein Tageshospiz installieren möchte, in dem Menschen tagsüber tageweise Zeit verbringen und betreut werden können. Ziel ist, zum einen, Angehörige zu entlasten, so Dobrowolny: „Zum anderen sollen Betroffene mal unter ihresgleichen sein können. Ehrenamtliche des Vereins werden dort begleiten und auch beispielweise Ergotherapie, Physiotherapie und Friseur dort im Sinne einer guten ambulanten Versorgung für den Kreis vorzufinden sein.
„Die Kosten für die Pflege am Lebensende steigen in den nächsten Jahren rasant, und die stationäre Versorgung wird an ihre Grenzen kommen. Deswegen wird die ambulante Versorgung künftig immer wichtiger werden“, konstatierte Dobrowolny. Das Tageshospiz soll auf Stelzen hinter der Villa entstehen. So sollen die darunterliegenden Parkplätze erhalten werden, der Bau hochwassergeschützt sein und barrierefreie Zugänge zu den jetzigen Büros geschaffen werden. Das Plenum äußerte viel Zustimmung zum Hauskauf sowie zum Angebotsausbau. „Das können wir hier so dringend gebrauchen“, fand eine Zuhörerin.
Pressemitteilung des Hospiz-Verein Rhein-Ahr
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An ihrem aktuellen gemeinsamen Sitz an der Georg-Kreuzberg-Straße 7 in Bad Neuenahr-Ahrweiler fühlen sich der Verein und die SAPV so angekommen und auch so zentral zu erreichen für die Bürgerinnen und Bürger, dass der Hospiz-Verein das dortige Domizil kaufen und dort die Ausbaupläne realisieren möchten. Foto: Hospiz-Verein Rhein-Ahr