Bahnprojekt „Koblenz-Bassenheim-(Ochtendung)
Eine Studie, die nach vorne weist
Koblenz. Die Stadt Koblenz hatte am 12. Dezember in den Rathaussaal 220 geladen. Vorgestellt wurde die Studie, die mehrere Varianten einer Wiederaufnahme des Bahnbetriebs auf der ehemaligen Bahnstrecke 3015 (Koblenz-Mayen) aufzeigte. Zwar war die Vorgabe der Stadt auf den Streckenabschnitt Koblenz-Bassenheim beschränkt, trotzdem konnten die beiden Vorsitzenden der Bahninitiative Koblenz-Ochtendung (BIKO), der Verkehrswissenschaftler Dr. Karl-Georg Schroll und Patrick Simmer, dieser Variante viel abgewinnen.
„Zunächst ist es wichtig, dass dieser Bahnstrecke grundsätzlich hinsichtlich der Verkehrspotenziale für Personen- und Güterverkehr ein positiver Kosten-Nutzen-Faktor bescheinigt wird“, lobt Schroll die Vorstellung. „Zumal herauszulesen ist, dass ein umso höheres Nachfragepotenzial an Personen und Gütern besteht, je größer der Einzugsbereich ist. Die Einbeziehung Ochtendungs würde den Kosten-Nutzen-Faktor um ein Vielfaches noch erhöhen.“
Als absolut neue Variante brachten die Gutachter auch eine Stadtbahn mitten durch die Stadt ins Gespräch.
„Dieser Verlauf einer Stadtbahntrasse“, sagte Simmer, „würde eine große Entlastung für den innerstädtischen Verkehr bringen und eine attraktive Verbindung ins Umland darstellen. Trotzdem könnte auch der Güterverkehr für die im Bereich der Trasse angesiedelten Unternehmen stattfinden.“
Die BIKOa besteht seit 2008 und hatte in ihren Gutachten schon ähnliche Vorstellungen und Ergebnisse geäußert. Es wäre angesichts der zunehmenden Klimabelastungen, der nicht mehr zu kalkulierenden Verkehrswege (mangelnde LKW-Fahrer, Hoch- oder Niedrigwasser, Anstieg der Dieselpreise, ungelösten „grünen“ Wasserstoffs etc.), eine grandiose politische Fehlleistung der kommunalen wie überregionalen Politik, wenn diese das Umland entlastende Bahnstrecke dem Verfall anheimgegeben würde.
Pressemitteilung der
Bahninitiative
Koblenz-Ochtendung e.V.