Leserbrief zum Thema „Wasserbüffel in Sinzig“
Einfach machen ? Oder gibt es noch Fragen ?
Franz Hermann Deres weist auf ungeklärte Fragen hin
Seit einem Jahr beschäftigen sich die Kommunalpolitiker in Sinzig auch mit dem Projekt der Beweidung des Naturschutzgebietes an der Ahr mit Wasserbüffeln. Vorgeschlagen wurde dieses Projekt von der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord in Koblenz (SGD Nord).
Herr Backes ist der zuständige Referent in dieser Behörde, der dieses Projekt in Sinzig vorgestellt hat und dieses auch bei einer weiteren öffentlichen Veranstaltung, die sich primär an die betroffenen Grundstückseigentümer richtete, erläuterte. Herr Backes hat klargestellt, dass das Projekt aus zweckgebundenen Stiftungsgeldern finanziert wird; es werden keine allgemeinen Steuergelder hierfür ausgegeben.
In den vergangenen Wochen haben sich verschiedene Bürger mit Fragen an die SGD Nord gewandt. Auch Mitglieder der CDU haben so versucht, Antworten auf Fragen zu erhalten, die sich bei der Beschäftigung mit dem Projekt ergaben.
Insbesondere stehen folgende Fragen im Raum:
1. Ist die Beweidung des Ahrmündungsgebietes an der Ahr mit Wasserbüffeln und die damit notwendige Einzäunung des Beweidungsgebietes mit den Zielen des Naturschutzes vereinbar ?
2. Ist in dem Gebiet mit dem freimäandrierenden Flussverlauf der Ahr das Aussetzen der Wasserbüffel gefahrlos möglich ?
3. Wie kann man die Ansiedlung von Wasserbüffeln und die Ausübung der Jagd (es bestehen langfristige Pachtverträge) in dem Naturschutzgebiet vereinbaren ?
4. Wie wird die stetige Versorgung der Wasserbüffel im Falle der Ansiedlung sichergestellt ?
5. Welche (Folge-)Kosten kommen auf die Stadt Sinzig zu ?
6. Das Projekt soll auch den Tourismus in Sinzig fördern. Es stellt sich die Frage: Wie können Touristen zu der Beweidungsfläche gelangen ? Anzumerken ist hier, dass die sogenannte Panzerstr. (Trifter Weg) als Zugangsstrasse zum Rhein und damit zu dem Naturschutzgebiet hinsichtlich des Kanals Sanierungsbedarf aufweist und die zuständige SGD Nord hier Handlungsbedarf sieht.
In diesem Zusammenhang wird ein Sanierungsaufwand von 1 Mio. Euro geschätzt. Da die selbe Behörde - eben die SGD Nord - zuständig ist, ist in den Beratungen auch die Frage zu beantworten, wie die Sanierung finanziert werden kann.
Die SGD Nord hatte in der vergangenen Woche einzelne Fragesteller nach Koblenz zu einer Besprechung eingeladen. Hieran haben unter anderem Bürgermeister Andreas Geron, Ortsvorsteher Gunter Windheuser und Franz Hermann Deres teilgenommen.
Die Vertreter der SGD Nord, Herr Backes und Herr Dr. Pietsch haben in dem Gespräch dargelegt, dass die Behörde die schriftlichen Anfragen nicht schriftlich beantworten wird. Weiterhin stellte man mehrmals klar: „Rheinland-Pfalz wird sich diese Chance nicht entgehen lassen.“
Das Projekt Beweidung mit Wasserbüffeln soll nunmehr im Ortsbeirat Sinzig und im Umwelt- und Strukturausschuss der Stadt Sinzig vorgestellt werden. Es geht um die Frage, ob das Projekt von den städtischen Gremien befürwortet wird oder nicht. Es bleibt zu hoffen, dass die gestellten Fragen in den Sitzungen der Gremien beantwortet werden. Der bisherige Informationsstand reicht nicht aus, eine fundierte Entscheidung zu treffen.
Franz Hermann Deres
CDU Sinzig
