Für ihre Ortsdurchfahrt gehen die Gleeser auf die Straße und zeigen mit Fingern auf die Schlaglochstrecke, für deren Sanierung das Land seit zehn Jahren seiner Pflicht nicht nachkommt. Foto. GS

Am 02.03.2024

Allgemeine Berichte

Schlaglochstrecke auf der Landesstraße 114 in Glees bringt die Einwohner in Harnisch

Einwohner gehen für ihre Straße auf die Straße

Glees. Die Bürger von Glees haben die Faxen dick. Seit zehn Jahren kämpfen sie dafür, dass ihre Ortsdurchfahrt im Zuge der L 114 vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Ordnung gebracht wird. „Ortstermine mit dem brachten nichts“, schimpft Bürgermeister Manfred Hürter. „Wir wurden abgeklatscht wie 15-Jährige. Jetzt ist das Maß voll. Gemeinsam mit 70 Bürgern aller Generationen zeigte Hürter jetzt Flagge für die Straße, die vor lauter Schlaglöchern eigentlich gar keine mehr ist. Mit dabei, die Landtagsabgeordnete Petra Schneider und Brohltal-Bürgermeister Johannes Bell.

Auch sie hörten die Klage von Hürter: „Wir werden vom LBM immer wieder vertröstet. Es tut sich aber nichts.“ Der Zustand der Straße als Schlaglochstrecke  sei unerträglich und die Gleeser könnten nicht aus dem Ort, „ohne Hals- und Beinbruch zu riskieren.“ Das ist nicht alles. So berichtet ein Anwohner Blick Aktuell: „Hinzu kommt die Lärmbelästigung. Wenn Lkw oder andere größere Fahrzeuge, wie der stündliche Bus, über die Straße holpern, wackeln bei uns die Tassen im Schrank.“

Die marode Asphaltdecke hat auch noch weitere Folgen. Die Anwohner weigern sich laut Hürter zurecht, den herausbröckelnden Asphalt zu beseitigen. „Solange hier keine Abhilfe geschaffen wird, sollte der LBM für die Reinigung der Straße sorgen“, findet nicht nur der Bürgermeister, der auf ein weiteres Problem aufmerksam macht: „Die Fangkörbe der Gullis sind durch die sich auflösende Straßendecke ständig verstopft. Der Zustand ist unerträglich.“

Findet auch Johannes Bell, der in seiner Verbandsgemeinde ein Lied vom Zustand der Straßen singen kann. „Ich sage gar nicht mehr, schickt mir Bilder von Schlaglöchern, sondern, schickt mir Bilder, wenn ihr mal zwei Kilometer intakte Straße findet.“

Das kennt die CDU-Landtagsabgeordnete Petra Schneider: „Fast 40 Prozent aller Landesstraßen sind laut Rechnungshof Rheinland-Pfalz in einem sehr schlechten Zustand. Der Investitionsbedarf lag 2019 bereits bei einer Milliarde Euro.“

Natürlich könnte es sich das Land mit dem LBM einfach machen und die L114 in Glees an den Kreis abtreten und damit herunterklassifizieren. „Doch das klappt so nicht“, sagen Schneider und Bell unisono. Denn wenn eine Straße übergeben werde, müsse sie in einem ordnungsgemäßen Zustand sein. „Doch dann könnte das Land sie auch behalten“, meinen die Gleeser. Sie wollen sich jedenfalls nicht weiter mit dem desolaten Zustand abfinden. So kündigte Beigeordneter Marko Heuft unter Beifall an: „Ich werde das Problem ab sofort beim LBM alle drei Monate zur Wiedervorlage bringen.“ Mal sehen, ob es wirkt. Das Land müsse „endlich seiner Pflicht nachkommen und die Ortsdurchfahrt wieder in einen sicher befahrbaren Zustand versetzen“. Wenn nicht, wollen die Gleeser weiter für ihre Straße auf die Straße gehen.  GS

Mit einem Zollstock zeigt Beigeordneter Marko Heuft die Tiefe eines Schlaglochs an. Foto: GS

Mit einem Zollstock zeigt Beigeordneter Marko Heuft die Tiefe eines Schlaglochs an. Foto: GS

Für ihre Ortsdurchfahrt gehen die Gleeser auf die Straße und zeigen mit Fingern auf die Schlaglochstrecke, für deren Sanierung das Land seit zehn Jahren seiner Pflicht nicht nachkommt. Foto. GS

Leser-Kommentar
02.03.202421:40 Uhr
Weber_

Der Zustand ist wirklich ein Katastrophe! Immer wieder werden die Löcher mit Asphalt zu gemacht und min später fährt ein Auto durch und alles fliegt hin und her weil nichts verdichtet wird, wie auch bei u.a regen stopft man keine Löcher! Die Straße ist keine Straße sondern eine reine hubbelpiste, stellenweise muss man in den Gegenverkehr ausweichen was wirklich gefährlich ist. Ich kann den Unmut durchaus nachvollziehen

Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare
  • Lothar Gast: Wo kann man bei der Musterung seinen Rollator und die Sauerstoffflasche parken?
  • Monika Engler: Naja, es kommt immer auf den Ton an, wie in Deutschland etwas kommuniziert wird. Vielleicht könnte Herr Fratzscher auch Pensionär/innen ins Visier nehmen, auch wenn sie nicht in die Rentenkassen einzahlen mussten.
  • Tünn : Ich finde die Idee erbärmlich. Gerade die Männer der Generation hatten lange Wehrpflicht und sollen jetzt noch so ein Jahr machen. Das geht garnicht. Soll die junge Generation mal ran. Hauptsache ein...
  • D. Borrmann: Altersdiskriminierung im Tarnmantel der Fürsorge Ich bin 70 Jahre alt und arbeite seit über fünf Jahrzehnten – seit vier Jahren in Teilzeit, aber mit voller Hingabe. Auch mit 71 werde ich weiterarbeiten, so der liebe Gott mich lässt.
  • Lothar Pohl : Mit der Pension die sich aus der Besoldungsgruppe ergibt lebt er auch mit einem Drittel weniger mehr als gut. Viel mehr tun mir die armen Menschen leid die alles verloren haben und bis heute auf Hilfe warten
Monatliche Anzeige  Okt. 2024 bis Sept.2025
Imageanzeige
Daueranzeige
9_7_Bad Honnef
Stellenanzeige kaufmännischer Mitarbeiter
Weinfest in Altenahr
Kirmes in Heimersheim, 12. – 14.09.25
Handwerkerhaus
Stellenanzeige Kitas VG + Aushilfe Jugendpflege
Empfohlene Artikel

Kripp. Der Eine-Welt-Fairein beteiligte sich in diesem Jahr zum zweiten Mal am Vito-Cup des SV-Kripp. Letztes Jahr fand eine Aktion zu fairem Handel mit einem Stand des Welt-Ladens Remagen-Sinzig statt und der Fairein beteiligte sich mit einem Quiz, bei dem die Gewinner faire Produkte gewinnen konnten.

Weiterlesen

Kreis Cochem-Zell. Insgesamt acht Schülerinnen und Schüler von der 8. bis zur 13. Klasse hatten die Möglichkeit, spannende Einblicke in die Arbeit einer modernen Verwaltung zu erhalten und die vielfältigen Aufgaben des öffentlichen Dienstes mitzuerleben. Ziel des Schnupperpraktikums war es, den Teilnehmenden die verschiedenen Ämter und deren Aufgaben näherzubringen und sie für eine berufliche Laufbahn im öffentlichen Dienst zu begeistern.

Weiterlesen

Bad Breisig. Bis auf den letzten Platz gefüllt war der Saal des Jugend- und Kulturbahnhofs in Bad Breisig, als im Rahmen der Kulturbühne, organisiert von der Tourist-Information Bad Breisig, Anke Jansen und ihre Musiker das Musiktheaterprogramm „So oder so ist das Leben – Eine Hommage an Hildegard Knef“ auf die Bühne brachten.

Weiterlesen

Weitere Artikel

77-Jähriger wird Opfer eines Trickdiebstahls

VG Rengsdorf-Waldbreitbach: Trickdiebe erleichtern Senior um 800 Euro

Breitscheid. Am Donnerstagmittag im Zeitraum von 11.30 und 11.45 Uhr kam es in der Alten Dorfstraße in Breitscheid zu einem Trickdiebstahl durch zwei unbekannte männliche Personen. Einer der beiden Männer, die sich als Schrottsammler ausgaben, betrat unter einem Vorwand das Haus des 77-jährigen Geschädigten und entwendete 800 Euro aus einem Geldbeutel.

Weiterlesen

Kilometerlange Ölspur zog sich durch umliegende Ortschaften

L318 bei Montabaur: Ölspur führt zu Unfall

Montabaur. Am Freitag, 5. September gegen 6.45 Uhr, wurden größere Verunreinigungen durch ausgetretenen Dieselkraftstoff auf der L318 zwischen Montabaur und Görgeshausen gemeldet. Durch die verunreinigte Fahrbahn kam es zu einem Verkehrsunfall mit Personenschaden zwischen Großhohlbach und Montabaur.

Weiterlesen

Anzeige Haushaltsauflösungen und Ankauf
Dauerauftrag Imageanzeige
Dauerauftrag
Anzeige Holz Loth
DA bis auf Widerruf
Pellenzer Lehrstellen- und Informationsbörse 2025
Kirmes in Heimersheim, 12. – 14.09.25
Kirmes in Heimersheim, 12. – 14.09.25
Pellenzer Lehrstellenbörse
Anzeige Willst Du mit mir arbeiten?
Vorabrechnung, Nr. AF2025.000354.0, August/September2025
Pellenzer Lehrstellen- und Informationsbörse im September.
Kirmes in Heimersheim, 12. – 14.09.25
Gesundheitsexperten Bad Neuenahr-Ahrweiler