Allgemeine Berichte | 31.01.2025

Bürgerinitiative zieht Jahresbilanz, informiert aktuell und zeichnet zwei Vorstandsmitglieder aus

Erfolge, Herausforderungen und Ehrungen

Bei der Mitgliederversammlung. Fotos: privat

Weißenthurm. Kürzlich fand im Katholischen Vereinshaus in Weißenthurm die Mitgliederversammlung für das Vereinsjahr 2024 der Bürgerinitiative „WIR gegen Bahnlärm in der VG Weißenthurm e.V.“ statt, die wie immer gut besucht war.

Nach der Totenehrung und den Grußworten des Stadtbürgermeisters Johannes Juchem und von Sebastian Mut in Vertretung des Oberbürgermeisters der Stadt Andernach, stellte der Vorsitzende Rolf Papen im Rahmen des Rechenschaftsberichtes folgende Ereignisse als besonders erwähnenswert heraus:

- Seit 2018 erfolgte in Weißenthurm die Errichtung von rheinseitigen Lärmschutzwänden. 2024 wurde die so wichtige und wirksame Errichtung von weiteren Lärmschutzwänden an den Bahntrassen in Weißenthurm – nun stadtseitig – in gewohnt kompetenter und unter größtmöglicher Berücksichtigung der Anliegen der Bahnanwohner, wie geplant umgesetzt. Der Bau weiterer Lärmschutzwände im Bereich der Waldstraße soll 2025 folgen, wenn die Eisenbahnbrücke über die L121 ausgetauscht wurde.

- Bereits am 10.01.2024 erfolgte in Neuwied unter Leitung von Landrat Achim Hallerbach (Landkreis Neuwied), die dritte Zusammenkunft des „Aktionsbündnisses zur Bahnlärmreduzierung im Unteren Mittelrheintal von Koblenz bis Bonn und im Moseltal“, an dem wieder zahlreiche Mitglieder des Bundestages und Landtages, sowie Bürgermeister, Landräte und Vertreter kommunaler Verwaltungen und von Bürgerinitiativen teilnahmen. Zum Abschluss wurde eine gemeinsame Resolution für mehr Bahnlärmschutz auch für das Untere Mittelrheintal und das Moseltal an das Bundesverkehrsministerium auf den Weg gebracht.

- Am 04.04.2024 fand auf Einladung von Dr. Klaus Vornhusen, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für Rheinland-Pfalz, Hessen und das Saarland, eine Besprechung in Kamp-Bornhofen mit den beiden Vertretern von Bürgerinitiativen im Beirat „Leiseres Mittelrheintal“ Rolf Papen (Weißenthurm) und Willi Pusch (Kamp-Bornhofen) statt. Dr. Vornhusen informierte bei dieser Gelegenheit ausführlich zu den geplanten Generalsanierungen „Rechter Rhein“ in 2026 und „Linker Rhein“ in 2028. Seine wichtigste Botschaft bestand in der Zusage, dass im Zuge dieser Generalsanierungen und im Rahmen des freiwilligen Lärmsanierungsprogramms der Bahn, weitere Lärmschutzmaßnahmen in den Kommunen umgesetzt werden sollen.

- Diese wichtige Botschaft wurde bei der 22. Sitzung des Beirates „Leiseres Mittelrheintal“ am 31.10.2024 in Lahnstein, durch den Vorsitzenden des Beirates Dr. Vornhusen und Vertreter der DB InfraGO AG bestätigt. Weitere Themen waren bei dieser Beiratssitzung unter anderem der Sachstand der derzeit laufenden Lärmsanierungsmaßnahmen aufgrund der Machbarkeitsstudie aus 2014 – so zum Beispiel in Weißenthurm und Leutesdorf, sowie die Sicherheit der Eisenbahnbrücken und das aktuelle und zukünftig mögliche Zugaufkommen im Mittelrheintal.

Nach dem Rechenschaftsbericht des Vorsitzenden stellten die beiden Kassenprüfer Bernd Scharn und Werner Westinger fest, dass die Vereinskasse ordnungsgemäß und vorbildlich im Sinne des Vereins und seiner Mitglieder geführt wird. Dem Kassenwart Hermann Winter sprachen sie ihren Respekt und Dank für die vorbildliche Kassenführung aus. Unter Leitung des Versammlungsleiters, Stadtbürgermeister a.D. Gerd Heim, wurde der Vorstand anschließend einstimmig von den anwesenden Mitgliedern entlastet.

Beim Tagesordnungspunkt „Verschiedenes“ erläuterte der Vorsitzende Rolf Papen, womit sich der Vorstand aktuell besonders beschäftigt:

Mit erster Priorität gilt es, die seit vielen Jahren geforderten zusätzlichen Lärmschutzwände entlang der Neustraße, Langfuhr und Dammstraße in Weißenthurm im Rahmen der Generalsanierung 2028 zu realisieren. Die Verbandsgemeinde hat hierzu bereits am 05.07.2022 einen schriftlichen Antrag an die damalige DB Netz AG (heute DB InfraGO AG) gestellt.

Zum Thema Bahnsicherheit hat der Vorstand den Jahresbericht für 2023 vom 26.09.2024 der „Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung“ (BEU) des Eisenbahnbundesamtes (EBA) ausgewertet. Demnach wurden im Berichtsjahr 2023 der BEU insgesamt 2.688 gefährliche Ereignisse gemeldet. Darunter waren 475 Kollisionen und 227 Entgleisungen.

Im Hinblick auf die zu erwartende Zunahme des Schienengüterverkehrs von 35 Prozent gemäß der Verkehrsprognose 2040 des Bundesverkehrsministeriums, wurden seitens des Vorstands umfangreiche Auswertungen insbesondere der Messstelle des EBA in Andernach zum Jahresende 2024 vorgenommen. Daraus ergeben sich folgende Erkenntnisse:

- Im Jahr 2024 passieret die EBA-Messstelle Andernach insgesamt 70.584 Züge, davon 28.604 Güterzüge! Dabei verkehrten im höchstbelasteten Monat Februar 9.280 Züge, davon 4.953 Güterzüge, während im am wenigsten belasteten Monat September nur 2.851 Züge, davon 579 Güterzüge die Messstelle passierten.

- Im Jahresdurchschnitt 2024 waren dies täglich 193 Züge, davon 78 Güterzüge. Der am höchsten belastete Tag war der 02.02.2024 mit 397 Zügen, davon 211 Güterzüge.

- Folgende Feststellung verdient besondere Beachtung: Bereits am 25.02.2021 passierten die Messstelle Andernach 410 Züge, davon 257 Güterzüge. Dies bedeutet rein rechnerisch alle drei bis vier Minuten eine Zugdurchfahrt in diesen 24 Stunden.

- Somit steht fest, dass ohne Abschluss der „Digitalisierung“ und der „Generalsanierung“ mit dem Umbau zum Güterzug-Hochleistungsnetz der Bahntrassen im Mittelrheintal von Bingen bis Bonn, bereits heute doppelt so viele Züge verkehren könnten, als bisher im Jahresdurchschnitt gegeben.

Dies bedeutet, dass Aussagen wie „das Mittelrheintal ist, was das Zugaufkommen anbelangt, bereits heute an der Kapazitätsgrenze angelangt und mehr Züge passen nicht mehr hinein“ nicht zutreffend sind. Die Realität sieht anders aus und die von Bahnlärm betroffenen Kommunen müssen sich darauf einstellen und entsprechende Maßnahmen ergreifen. Für mehr freiwilligen Bahnlärmschutz seitens der Deutschen Bahn AG, scheint die Generalsanierung vermutlich auf viele Jahre hinaus die letzte Chance zu sein!

Zum Abschluss der Mitgliederversammlung erhielten zwei besonders engagierte und erfolgreiche Mitglieder des Vorstands Ehrenurkunden für herausragende Leistungen:

Georg Hollmann, der damalige Bürgermeister der VG Weißenthurm, sowie Hermann Winter, ein Anwohner der Bahnhofstraße in Weißenthurm, engagierten sich bereits 2011 für den Bahnlärmschutz in Weißenthurm. Sie waren maßgeblich an der Gründung des Vereins beteiligt, gemeinsam mit dem damaligen Ersten Beigeordneten der VG Weißenthurm, Thomas Przybylla, und dem damaligen Stadtbürgermeister Gerd Heim.

In seiner Ansprache betonte der Vorsitzende: „Georg Hollmann und Hermann Winter haben sich besonders als Mitglieder, Förderer und Vorstandsmitglieder verdient gemacht. Georg Hollmann unterstützte uns von 2011 bis 2018 als Verbandsbürgermeister und danach als kompetentes Vorstandsmitglied. Hermann Winter war nicht nur ein verlässlicher und vorbildlicher Kassenwart, sondern auch eine tragende Säule im Vorstand. Ihr Engagement und Pflichtbewusstsein verdienen Dank und Anerkennung. Ohne ihren Einsatz und den aller Vorstandsmitglieder, wären unsere Erfolge in Weißenthurm und der Region nicht möglich gewesen.“

Zum Ende der Mitgliederversammlung dankte der Vorsitzende Rolf Papen allen Anwesenden für ihre Teilnahme und all jenen Mitgliedern, Mitstreiterinnen und Mitstreitern, die sich in der Vergangenheit für das gemeinsame Anliegen - mehr Bahnlärmschutz in unserer Region -, aktiv eingebracht haben.

Pressemitteilung der

Bürgerinitiative

„WIR gegen Bahnlärm

in der VG Weißenthurm e.V.“

Hermann Winter erhält Ehrenurkunde für besonderes Engagement.

Hermann Winter erhält Ehrenurkunde für besonderes Engagement.

Erfolge, Herausforderungen und Ehrungen

Bei der Mitgliederversammlung. Fotos: privat

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