BUND Kreisgruppe Ahrweiler - Naturschutzgemeinschaft Vinxtbachtal

Erkundung der Streuobstwiesen um Waldorf

Erwin Plath informierte interessierte Teilnehmer der Wanderung

Erkundung
der Streuobstwiesen um Waldorf

Erwin Plath (Vorsitzender der Naturschutzgemeinschaft Vinxtbachtal) (2. v. l).Foto: privat

27.05.2015 - 13:11

Waldorf. Sommerliche Temperaturen und viel Sonnenschein in den Streuobstwiesen um Waldorf: Erwin Plath informierte als Vorsitzender der Naturschutzgemeinschaft Vinxtbachtal die interessierten Teilnehmer. Wie kam es zu so großen Streuobstwiesen um den Ort? Wunderbare Geschichte: Ein Industrieller aus dem Ruhrgebiet wollte zu Beginn des letzten Jahrhunderts seinen Arbeitern für den Winter Vitamine verschaffen, kaufte Grundstücke um Waldorf, ließ Bäume pflanzen und die Ernte ins Ruhrgebiet schaffen! Dies fand bald reichliche Nachahmer im Dorf und so ist heute noch eine bedeutsame Fläche mit Streuobstwiesen zu bewundern.


Shropshire-Schafe


Welche Rolle spielen die Shropshire-Schafe, eine alte Haustierrasse aus England, in den Anlagen? Sie beweiden die Obstbaumkulturen zuverlässig, ohne die Rinde der Bäume zu schälen. Zudem sorgen sie für eine stabile Grasnarbe, weil sie die Wühlmaushügel zertreten. Zudem verbessert ihr Dung das Bodenleben und ist auch natürlicher Dünger für die Obstbäume. Die Vielfalt der alten Obstsorten zeigte Erwin Plath an vielen Beispielen auf und erklärte die Vorzüge jeder Sorte.Insgesamt gibt es in der Waldorfer Gemarkung noch 60 verschiedene hochstämmige Apfel- und über 25 Birnensorten. Wer wusste vorher schon, dass die bevorzugte Sorte für die edle französiche Apfeltarte der Ontario ist?


Pestizideinsätze beim Rapsanbau


Auch die Problematik der Pestizideinsätze beim Rapsanbau erklärte Erwin Plath, der drei Bienenvölker hält. Bestimmte Pestizide, vor allem Neonikotinoide (Nervengifte), sind anscheinend nicht nur giftig für Bienen und Hummeln.

Behandelte Blüten wirken auf die bestäubenden Insekten regelrecht wie Drogen und können sogar süchtig machen.

Die nektarsuchenden Insekten meiden deshalb die pestizidbelasteten Pflanzen nicht, sondern fliegen sie sogar bewusst an. So nehmen sie vermutlich noch mehr schädigende Pestizide auf, als bisher angenommen.

Erwin Plath erreichte eine Absprache mit den Landwirten, dass der Pestizideinsatz erst in den späten Tagesstunden erfolgt, wenn die Bienen bereits „zu Hause“ sind.


Verbot bienengefährdender Pestizide


Reinhard van Ooyen, Vorsitzender der BUND Kreisgruppe Ahrweiler, wies auf die Forderungen des BUND hin: „Verbot bienengefährdender Pestizide und eine sofortige Überprüfung aller auf dem Markt befindlichen Neonikotinoide, insbesondere deren Auswirkungen auf Bienen, Hummeln, andere Insekten und Vögel; verstärkte staatliche Kontrollen des Einsatzes von Pestiziden und angemessene Bestrafung von Verstößen; eine europaweite Veränderung der Landwirtschaft hin zu einem minimalen Einsatz von Pestiziden.“ Die Waldorfer Bürger haben mit ihren beindruckenden Streuobstwiesen ein besonderes Biotop geschaffen, das sich durch einen hohen Artenreichtum auszeichnet. Dafür dankten die Teilnehmer der Führung Erwin Plath und der Naturschutzgemeinschaft Vinxtbachtal, die die Arbeiten koordiniert. Der Streuobstlehrpfad (2,8 km) ist ist gut ausgeschildert und steht Naturinteressierten jederzeit zur eigenen Erkundung um Waldorf zur Verfügung.

Pressemitteilung

BUND Kreisgruppe Ahrweiler

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