Projekt der Unteren Naturschutzbehörde schützt wichtigen Lebensraum gefährdeter Tiere und Pflanzen
Erster Kreisbeigeordneter besucht Artenschutzprojekt an der Mosel

Kreis MYK. Im Landkreis Mayen-Koblenz wurde ein bedeutendes Naturschutzprojekt an der Untermosel ins Leben gerufen. Ziel des Projekts ist es, auf einem über 16 Hektar großen Areal zwischen Alken und Niederfell brachliegende Weinberghänge in wertvolle Lebensräume für bedrohte Tier- und Pflanzenarten umzuwandeln. Die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Mayen-Koblenz übernimmt dabei die Leitung.
Der Erste Kreisbeigeordnete und Vorsitzende der kreiseigenen Stiftung für Natur und Umwelt, Pascal Badziong, besichtigte kürzlich die Projektfläche zusammen mit Vertretern der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord, des Forstamtes Koblenz sowie der Ortsgemeinden Niederfell und Alken. Der Biologe Jörg Hilgers, der das Projekt begleitet, stand als fachkundiger Ansprechpartner zur Verfügung.
Badziong betonte die Wichtigkeit des Artenschutzes im Landkreis und dankte allen Beteiligten für ihre Arbeit: „Das Thema Artensterben ist in aller Munde. Wir tragen eine gemeinsame Verantwortung für den Erhalt der biologischen Vielfalt in Mayen-Koblenz und darüber hinaus.“
Die Naturschutzmaßnahmen begannen 2020 mit einer umfassenden Erstfreistellung der Weinbergbrachen, wobei einzelne Gehölze und Trockenwälder als wichtige Teillebensräume erhalten blieben. Das anfallende Material wurde vor Ort verbrannt oder als Totholzhaufen aufgeschichtet. Der entstandene Biotopkomplex wird dauerhaft offen gehalten, indem die Flächen von Spätsommer bis Winter manuell gemäht werden. Das Projekt ist auf eine Laufzeit von 15 Jahren angelegt und wird vollständig von der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz finanziert. Die Untere Naturschutzbehörde arbeitet dabei eng mit der SGD Nord und den Landesforsten zusammen.
Wichtig bei den Freistellungs- und Offenhaltungsmaßnahmen ist die Vermeidung eines Kahlschlags. Stattdessen entsteht ein wertvolles Biotopmosaik aus Gehölzen, Wäldern, Trockenmauern und Freiflächen. „Durch solche abwechslungsreichen Lebensräume steigen die Bestände einzelner Arten, wie wir durch unser regelmäßiges Monitoring bestätigen können“, erklärte Jörg Hilgers. Zu den Nutznießern der Maßnahmen zählen bedrohte Arten wie die Zippammer, der Segelfalter, die Wildbiene, die Mauereidechse, die Schlingnatter, die Raublättrige Rose, der Diptam und die Küchenschelle.BA

Biologe Jörg Hilgers (3.v.r.) erläuterte dem Ersten Kreisbeigeordneten Pascal Badziong (2.v.r.) sowie allen Beteiligten des Projektes die Besonderheiten der Fläche zwischen Alken und Niederfell und was in den kommenden Jahren zu tun ist