Allgemeine Berichte | 27.01.2025

„Wandernder Neujahrsempfang“ des Hospiz-Vereins Rhein-Ahr in der Burgbrohler Kaiserhalle

„Es kommen riesige Aufgaben auf uns als Gesellschaft zu“

Neujahrsempfang in der Kaiserhalle.  Foto: privat

Burgbrohl. Der Kaiser, für den sie gebaut wurde, kam nie. Aber der Hospiz-Verein Rhein-Ahr hat zum Auftakt des neuen Jahres in die Burgbrohler Kaiserhalle geladen, und unter der „weltweit einzigartigen freitragenden Kuppel aus heimischem Trassbeton“, wie Ortsbürgermeisterin Simone Schneider als „Hausherrin“ erklärte, versammelten sich Vertreter aus Politik und Gesellschaft, von Kommunen und Vereine und sonstige Interessierte. Sie lauschten den beschwingten Klängen der jungen Musiker des Anna Michel Quintett, tauschten sich im großen Rund des besonderen Bauwerks aus, stießen aufs neue Jahr an und ließen das vergangene Revue passieren.

Mit dem „wandernden Neujahrsempfang“, der jedes Jahr woanders abgehalten wird, möchte der Hospiz-Verein Rhein-Ahr das tun, was ihm immer ein Anliegen ist: Zu den Menschen im gesamten Kreis Ahrweiler kommen. Zudem informierten die Vereinsvorsitzende Ulrike Dobrowolny und Hospizleiterin Gabriele Ruggera über ihre Arbeit.

75 Ehrenamtliche, 1325 Hausbesuche

In zehn sei jeder dritte Bürger im Kreis Ahrweiler über 80 Jahre alt, stellte Dobrowolny fest: „Es kommen riesige Aufgaben auf uns als Gesellschaft zu.“ Einen Eindruck davon, wie der Hospiz-Verein Rhein-Ahr diese Aufgabe längst angeht, vermittelten die Zahlen. 75 ehrenamtlichen Hospizbegleitungen sich im vergangenen Jahr auf zu 1325 Hausbesuchen, worunter auch Besuche in Altenpflegeeinrichtungen fallen, und legten dafür 18908 Kilometer zurück. Jede ehrenamtliche Begleitung wird von den vier hauptamtlichen Koordinatorinnen des Vereins mitbegleitet. Die Koordinatorinnen haben im vergangenen Jahr 229 Menschen begleitet und überdies Erstgespräche mit den Schwerkranken und deren Angehörigen geführt, Unterstützungsangeboten für Betroffenen gefunden, Schulungen abgehalten und mehr Wissen über die Palliativpflege in Altenpflegeeinrichtungen gebracht.

Ebenfalls in Altenpflegeeinrichtungen aber auch bei Firmen und Vereinen und für jeden offen hat ein Team um Vorstandmitglied Liesel Albrecht „Letzte Hilfe Kurse“ abgehalten. Dabei geht es darum, das vielfach verlorengegangene Wissen um die Begleitung Schwerkranker und Sterbender wieder in die Bevölkerung zu bringen. „Dieses Angebot wollen wir zusätzlich mit ‚Letzte Hilfe KIDS‘ ausbauen“, blickte die Vereinsvorsitzende nach vorne. Nachdem der Hospiz-Verein gemeinsam mit der „Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung“ (SAPV) im Dezember ein neues Domizil an der Georg-Kreuzberg-Straße 7 in Bad Neuenahr gefunden hat, prüft der Verein aktuell, ob er dort auch ein Tageshospiz einrichten kann. In 2025 will der Verein zudem ein Netzwerk der Trauerbegleitungsangebote im Kreis Ahrweiler installieren.

Veranstaltungsreigen zum runden Hospiz-Geburtstag

Außerdem wird das stationäre Hospiz im Ahrtal der Hospiz im Ahrtal gGmbh, deren Mitgesellschafter der Hospiz-Verein Rhein-Ahr ist, in diesem Jahr zehn Jahre alt. Aus diesem Anlass gibt es das ganze Jahr über einen Veranstaltungsreigen, der bereits begonnen hat. Vorträge, Filme, Konzert, Theater, Diskussionen, Ausstellungen, ein Festakt und ein Tag der offenen Tür gehören dazu. Genauso ein Abend über das Making off des „Wunders von Bern“ mit Hospizbotschafter und Ex-Fifa-Schiedsrichter Edgar Steinborn, Schiedsrichter Harm Osmers und Sportkommentator Manfred „Manni“ Breuckmann. „Mit diesen Veranstaltungen tragen wir das Thema der hospizlichen Arbeit weiter in die Gesellschaft hinein und erreichen Gruppen, die sich klassischerweise nicht so leicht damit tun“, erklärte Hospizleiterin Gabriele Ruggera. Im stationären Hospiz seien in 2024 ganze 84 Menschen und deren Zugehörige begleitet worden. Die Belegungsquote sei mit 96 Prozent ebenso hoch wie die durchschnittliche Verweildauer von 38 Tagen, fügte sie an. Andere Hospize in Rheinland-Pfalz seien nur zu 80 Prozent ausgelastet und verzeichneten eine Verweildauer von 27 bis 29 Tagen. Die Zahlen zeigten, „dass wir zu jeder Zeit ausreichend Mitarbeitende beschäftigt hatten und unser Aufnahmemanagement optimiert haben“. Auch für die SAPV, die in 2024 insgesamt 220 Menschen in ihrer häuslichen Umgebungen oder in Pflegeinrichtungen begleitete, habe man für das kommende Jahr zwei weitere Ärztinnen gewonnen.

„Sie machen aktive Arbeit, damit Menschen in Würde sterben können“, lobte Johannes Bell, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Brohltal, in seiner Rede. Und in Vertretung der Landrätin erklärte der Landtagsabgeordnete Horst Gies, dass der Hospiz-Verein „ein unverzichtbarer Bestandteil der sozialen Infrastruktur im Kreis“ sei. Mit seinen rund 1400 gehöre er zu den mitgliederstärksten Vereinen im Kreis. „Diese hohe Mitgliederzahl steht für die starke Verbundenheit mit unserer Region. Und sie steht für eine starke Gemeinschaft“, so Gies.

Weitere Informationen

Hospiz-Verein und SAPV-Team laden für Freitag, 14. Februar, von 15- 17 Uhr zum Tag der offenen Tür an ihren neuen gemeinsamen Standort an der Bad Neuenahrer Georg-Kreuzberg-Straße 7 und informieren über die unterschiedlichen Arbeitsfelder der Hospizbewegung im AW-Kreis.

Neujahrsempfang in der Kaiserhalle. Foto: privat

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