Klimaschutz hat bei Koisdorfer Sportfreunden hohen Stellenwert
Festschrift wurde klimaneutral produziert
Sinzig. Treibhausgase, vor allem das bekannte CO2, haben durch die Industrialisierung der letzten 150 Jahre stark zugenommen und haben weltweit weitreichende Folgen für das Klima.
Beim Einsatz von Energie, bei der Verwendung von Materialien oder beim Transport auf Straße und Schiene entstehen CO2-Emissionen. Auch die Mitarbeiter, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder eigenem Auto zur Arbeit fahren, verursachen Emissionsbelastungen.
Treibhausgase entstehen bei der Nutzung von EDV-Rechnern und Smartphones ebenso wie bei der Produktion von Printprodukten. Vermeiden und Reduzieren der Treibhausgase stehen daher aktuell im besonderen Fokus von Handel, Gewerbe, Industrie und öffentlichen Verwaltungen sowie Vereinen.
Effektiver Klimaschutz bei Krupp Druck
Daher haben sich die Verantwortlichen der Sportfreunde Koisdorf 1968 eV entschlossen, die Festschrift zum 50-jährigen Vereinsbestehens klimaneutral herstellen zu lassen. Sie haben dazu ein Angebot der ortsansässigen Ideen-Drucker angenommen.
Die bei der Produktion entstandenen Treibhausgase wurden über ein Gold-Emissions-Zertifikat der Firma Arktik vollständig ausgeglichen. Die Wahl fiel auf ein Projekt in Mali, einem Binnenstaat in Westafrika.
Situation vor Ort
Das Projekt wird in den Randgebieten von Bamako, der Hauptstadt des westafrikanischen Landes Mali durchgeführt. Mali gehört zu den ärmsten Ländern Afrikas, mehr als zwei Drittel der Bevölkerung leben unter der absoluten Armutsgrenze. In der Sahelzone gelegen, besteht über die Hälfte der Fläche Malis aus Wüste, welche sich aufgrund von Klimaveränderungen weiter ausbreitet. Auf weniger als einem Fünftel des Landes wachsen überhaupt Pflanzen. Der Kampf gegen die fortschreitende Wüstenbildung sowie den Erhalt der wenigen Waldflächen gehören zu den größten Herausforderungen des Landes. Ein zusätzliches Problem ist die Deckung des hohen Brennstoffbedarfs durch Holz und Holzkohle. Der Waldbestand in Mali nimmt dadurch, insbesondere in der Nähe von Dörfern, immer weiter ab, was für die Bevölkerung zu immer längeren Bezugswegen für die Brennstoffe Holz und Holzkohle führt. Viele Bewohner können ihr Holz daher nicht mehr selber schlagen und müssen Holz oder Kohle zukaufen. Neben diesen Auswirkungen auf die lokale Umwelt ist auch ein hoher negativer Einfluss auf die Gesundheit der lokalen Bevölkerung zu beobachten. Das Kochen auf den verbreitet offenen Feuerstellen stellt besonders für Frauen und Kinder aufgrund der starken Rauchentwicklung ein hohes Risiko für Atemwegserkrankungen dar.
Klimaschutztechnologie
Im Rahmen des Projektes werden über einen Zeitraum von zehn Jahren über 300.000 effiziente Kochöfen produziert, die deutlich weniger Brennstoff verbrennen. Der Grund für die höhere Effizienz der Öfen ist ihre Bauweise. Ein Kamineffekt sorgt für eine bessere und sauberere Verbrennung, und durch eine bessere Isolierung werden die Wärmeverluste vermindert. In der Projektlaufzeit werden so jährlich 70.000 Tonnen CO2 eingespart.
Nachhaltige Entwicklung
Neben der positiven Wirkung für das Klima schützt das Projekt die lokale Umwelt durch Erhalt des Waldes als wichtigen Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Die Gesundheit der lokalen Bevölkerung profitiert zudem von einer deutlichen Verringerung der Rauchgase.
Die Einsparung an Brennstoffen erlaubt es der Bevölkerung darüber hinaus, die Zeit, die sonst für das Sammeln von Holz aufgebrachte wurde, sowie das Geld für den Zukauf von Holzkohle in andere Bereiche des Lebens zu investieren.
Mit der Produktion, der Vermarktung und Wartung der Öfen vor Ort werden in strukturschwachen Regionen zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen und damit die nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung in den strukturschwachen Randbezirken von Bamako aktiv gefördert.
