Stärkung der Gesundheitsversorgung in Andernach
Förderung der haus- und fachärztlichen Versorgung wird angenommen

Andernach. Die Sicherstellung der medizinischen Versorgungssicherheit wird in Andernach seit geraumer Zeit kritisch beobachtet. Es wird aktiv daran gearbeitet, der ungünstigen Kombination von Strukturwandel, einer älter werdenden Gesamtbevölkerung und mangelnden Fachkräften entgegenzutreten und die bestehenden Strukturen aufzubrechen, um die medizinische Infrastruktur in Andernach zu stärken.
Zur Sicherstellung der haus- und fachärztlichen Versorgung im Gebiet der Stadt Andernach wurde daher im Dezember 2021 eine Förderrichtlinie durch den Stadtrat verabschiedet. Nach dieser können im Gebiet der Stadt Andernach, bei Erfüllung der Bedingungen, die Anstellung von Weiterbildungsassistentinnen und -assistenten, Praxisübernahmen und Praxismodernisierungsmaßnahmen gefördert werden. Antragsberechtigt sind alle ansässigen Hausärztinnen und -ärzte mit Kassenzulassung sowie Hausärztinnen und -ärzte/Fachärztinnen und -ärzte, die sich im Bereich der Stadt Andernach im Rahmen einer Praxisübernahme niederlassen möchten und einen Arztsitz mit Kassenzulassung übernehmen.
Seit dem Inkrafttreten der Förderrichtlinie im Jahr 2022 haben fünf Ärztinnen bzw. Ärzte einen Förderantrag bei der Stadtverwaltung Andernach gestellt. Diese gestellten Anträge wurden auch genehmigt. Dies zeigt, dass ein solches Förderangebot angenommen wird.
Auch die Übernahme der Arztpraxis Dr. Dörr, durch die erfahrene Ärztin Dr. Kasami-Maliki, wurde durch Förderungen der Stadt unterstützt. Die Praxis, die seit über 30 Jahren in der Stadt ansässig ist, wird nun unter neuer Leitung fortgeführt.
„Wir sind sehr froh, dass die Praxis weiterhin ein wichtiger Bestandteil unserer medizinischen Versorgung bleibt und sind davon überzeugt, dass Dr. Kasami-Maliki sie erfolgreich weiterführen wird“, äußert sich Oberbürgermeister Christian Greiner. Er besuchte Dr. Kasami-Maliki in den Räumlichkeiten, um sich ein eigenes Bild machen zu können und die Ärztin persönlich kennenzulernen.
Die Übernahme der Praxis ist besonders wichtig, da viele kleine und mittelgroße Städte mit einem Mangel an Fachärzten konfrontiert sind. Andernach hat das Ziel, den Ist-Stand an ärztlicher Versorgung in den kommenden Jahren zu halten. „Wir arbeiten weiter daran, dass Andernach als Standort für nachrückende Generationen an Ärztinnen und Ärzten interessant ist.
Die Förderung der haus- und fachärztlichen Versorgung ist dabei nur ein Baustein. Auch müssen attraktive Lebens- und Arbeitsbedingungen, ein hoher Freizeitwert, Schulen- und Kindergartenplätze vorliegen und weiter geschaffen werden“, erklärt Christian Greiner.
Die Arbeitsbedingungen in Einzel- und Kleinpraxen entsprechen teilweise nicht mehr den Präferenzen des medizinischen Nachwuchses. Viele junge Ärztinnen und Ärzte bevorzugen heute ein Angestelltenverhältnis und legen Wert auf Zusammenarbeit in Teams. Die Suche nach Nachfolgern und auch nach Praxispersonal gestaltet sich daher zunehmend schwierig. „Für uns in Andernach ergibt sich daraus ein akuter Handlungsbedarf, auch in Bezug auf neue Modelle der Gesundheitsversorgung“, so Christian Greiner.
Die Stabsstelle Krisen- und Projektmanagement der Stadtverwaltung Andernach bietet eine zentrale Unterstützung für Ärztinnen und Ärzte durch eine bürgernahe Beratung zu den Themen Immobilien, Wohnraum oder Parkplatzsituation an. Interessierte Ärztinnen und Ärzte können sich gerne telefonisch unter 02632 922-322 oder per E-Mail an krisenmanagement@andernach.de wenden.
Gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz, der Kreisverwaltung Mayen Koblenz und den umliegenden Städten arbeitet die Stabsstelle Krisen- und Projektmanagement daran, den Bürgerinnen und Bürgern Andernachs auch in Zukunft eine umfassende und bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung anzubieten.
Pressemitteilung
Stadtverwaltung Andernach