„Cuvee Theatrale“sorgt für Abwechslung in der Sommerpause

Freie Theatergruppengastieren im Schlosstheater

Freie Theatergruppen
gastieren im Schlosstheater

Der Vorstand vom Landesverband Freier Theater, Vertreter aus dem Kultusministerium sowie Hausherr Walter Ullrich und OB Jan Einig eröffneten „Cuvee Theatrale“. FF

Freie Theatergruppen
gastieren im Schlosstheater

Intendant Walter Ullrich bereichert die Landesbühne im Schlosstheater seit drei Jahren mit Abwechslung in der Sommerpause.

Freie Theatergruppen
gastieren im Schlosstheater

Das „Tanztheater Momentum“ von Theater und Co. aus Neuwied belebte den Festakt zur Eröffnung vom Cuvee Theatrale.

Neuwied. Eine große Abwechslung bietet die Landesbühne Rheinland-Pfalz in der Sommerpause für Kinder und Erwachsene. Bis zum 24. August gastieren freie Theater aus Rheinland-Pfalz im Schlosstheater. Dabei sorgen sie für viel Abwechslung ohne „hochexperimentell“ zu sein. „Bei der Auswahl der Theater wurde schon geguckt, was für das Neuwieder Publikum von Interesse sein könnte“, erklärte Birgit Walkenhorst vom Landesverband professioneller freier Theater Rheinland-Pfalz (Laprofth). Bei der Premiere und dem Gastspiel vom „TheaderFreinsheim“ mit „Kontakte 4½ Begegnungen“ mochten nur wenige Besucher dabei sein. „Das kennen wir vom Neuwieder Publikum. Nach den üblichen Anlaufschwierigkeiten gibt sich das“, gab sich Walter Ullrich optimistisch für die nächsten Gastspiele. Der Intendant erinnerte an seinen Start vor fast genau 40 Jahren. Seinen Einstand in Neuwied wollte er eigentlich mit Ephraim Kishon und zwei Schauspielern aus Israel feiern. Der Saal blieb aber halb leer. „Ich musste mir sagen lassen, dass ein Premierenabonnement zum guten Ton gehört aber kaum genutzt wird. Seitdem gibt es dieses Abonnement nicht mehr“, schmunzelte Walter Ullrich. Mit dem Sommertheater hatte er vor drei Jahren etwas Neues installiert. „Nach vierzig Jahren konnte es so nicht weitergehen“, begrüßte Christoph Kraus die Veränderung im Schlosstheater. Der Abteilungsleiter aus dem Kultusministerium überbrachte zum Festakt die Grüße von Staatssekretär Prof. Dr. Salvatore Barbaro, der wohl den Anstoß vom „Cuvee Theatrale“ gegeben hatte. Das Schlosstheater, so Christoph Kraus, müsse aufgeschlossener für Kinder- und Jugendangebote und für neue Richtungen werden.Gleichzeitig gratulierte er der Landesbühne für die „großartige Auslastung und die hohe Anzahl von Abonnenten“. Dass die geladenen Gäste fast unter sich blieben, führte er auf das schöne Wetter und das gleichzeitig stattfindende Rhein in Flammen zurück. Beim „Cuvee Theatrale“ sei es wie bei dem gleichnamigen Wein, wo viele Rebsorten einen ausbalancierten Wein ausmachen. Besonders freute sich Astrid Sacher, dass sich Walter Ullrich aufgeschlossen über die Idee aus dem Ministerium gezeigt hatte. Die Vorsitzende von Laprofth hat die Hoffnung auf den Start von etwas Neuem. Es könne nicht gegen, sondern nur miteinander gehen. „Im Cuvee Theatrale liegt die Möglichkeit, sich gegenseitig zu befruchten“, so Astrid Sacher.

Was bedeutet

„freies Theater“?

Die Vereinsvorsitzende unterstrich, was die freien Theater ausmacht. Gespielt wird nicht, was der Intendant vorgibt, sondern was den Schauspielern wirklich am Herzen liegt. Häufig seien das brandaktuelle Themen. „Wir sind aufsuchende Theater und kommen zu den Menschen. In die Dörfer, die Schulen und überall dorthin, wo Theater eigentlich weit entfernt ist“, so Astrid Sacher. Kollegin Birgit Walkenhorst berichtete, dass dem Landesverband siebenunddreißig Theater in Rheinland-Pfalz angehören. Gemeinsam haben sie, dass sie sich in freier Trägerschaft befinden, viele Kooperationen eingehen und über flache Hierarchien verfügen. Und noch etwas ist anders: Die freien Theater haben in der Regel zahlreiche Kurse und Weiterbildungsangebote. Mitglied „Theater & Co“ von Thilo Moeck aus Neuwied zählt auch dazu. Seine Gruppe „Tanztheater Momentum“ belebte den Festakt mit zwei aufregenden Tänzen aus dem Feuervogel. Das Programm bis übernächsten Samstag ist zu finden unter: www.laprofth.de/festival-cuvee.html