Volkstrauertag in Lahnstein setzt Zeichen für Frieden und Verantwortung
Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewalt
Lahnstein. Der Volkstrauertag ist ein fester Bestandteil der deutschen Erinnerungskultur. Er ruft dazu auf, der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft zu gedenken und zugleich Verantwortung für Frieden, Verständigung und Demokratie zu übernehmen. Auch in Lahnstein kamen am Sonntag, 16. November wieder zahlreiche Menschen zusammen, um ein Zeichen des Erinnerns zu setzen.
Auf dem Friedhof in der Allerheiligenbergstraße versammelten sich Vertreterinnen und Vertreter von Stadt und Land, der Bundeswehr, Beigeordnete und Ratsmitglieder sowie Mitglieder des Technischen Hilfswerks und der Freiwilligen Feuerwehr Lahnstein. Gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern erinnerten sie an die Opfer von Krieg, Gewalt und Terror.
Die Ansprache des Gedenkens hielt Alexander Ziel, Geschäftsführer des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. In seiner Rede unterstrich er die Bedeutung gesellschaftlicher Verantwortung: „Wir tragen Verantwortung dafür, dass Hass, Ausgrenzung und Rassismus keinen Platz haben.“ Zugleich erinnerte er an das Leitmotiv seines Verbandes: „Versöhnung über den Gräbern, Arbeit für den Frieden.“
Ein zentraler Moment war das Totengedenken, welches von Brigadegeneral Dr. Frank Utzerath, Standortältester Koblenz und Lahnstein, gesprochen wurde. Er mahnte die Anwesenden, die Erinnerung an die Schrecken der Vergangenheit wachzuhalten und für eine friedvolle Zukunft einzustehen.
Der musikalische Rahmen, der eine Atmosphäre des Respekts und der Besinnung schuf, wurde würdevoll vom Terra Columbus Quintett unter der Leitung von Florian Pieper sowie dem Männerchor Lahnstein unter der Leitung von Franz Rudolf Stein gestaltet. Die Anwesenden nutzen die Momente, um in Nachdenklichkeit innezuhalten.
Zur Verdeutlichung der gemeinsamen Verantwortung der Toten zu gedenken, legten Vertreter der Bundeswehr, des Landes Rheinland-Pfalz, der Stadt Lahnstein sowie des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge Kränze am Ehrenmal nieder. Diese Geste, tief verwurzelt in der Tradition des Volkstrauertages, symbolisiert Respekt und Anerkennung für die Opfer der Kriege und des Terrors.
Zum Abschluss der feierlichen Veranstaltung richtete Oberbürgermeister Lennart Siefert ein bewegendes Schlusswort an die Anwesenden. Er betonte die Wichtigkeit, die Erinnerung an die Opfer lebendig zu halten und die Lehren der Geschichte und der Gegenwart nicht zu vergessen. Siefert appellierte an alle, für ein friedvolles Miteinander einzustehen und Verantwortung für eine gerechtere Zukunft zu übernehmen: „Gerade in einer Zeit, in der Krieg wieder nach Europa zurückgekehrt ist, in der Intoleranz und Spaltung vielerorts zunehmen, wird uns bewusst, wie wertvoll Frieden, Demokratie und Menschlichkeit sind.“ Zugleich dankte er allen Mitwirkenden – von den musikalischen Ensembles über die Redner bis hin zu Feuerwehr, Bundeswehr und den Mitarbeitenden des Baubetriebshofes – für ihren Beitrag zu einer würdevollen Gedenkveranstaltung.
In stillem Respekt und gemeinsamer Verbundenheit endete der Volkstrauertag in Lahnstein – als Mahnung und als Zeichen für Frieden und Verantwortung.
Pressemitteilung Stadt Lahnstein
Der Männerchor Lahnstein sorgte mit dem Terra Columbus Quintett für einen würdigen musikalischen Rahmen des Volkstrauertags.
