Jägerschaft des Kreises Ahrweiler

Gefahr vor Wildunfällen

Ahrweiler. Bundesweit kommt es alle zweieinhalb Minuten zu einem Wildunfall. Dabei fallen 40 Prozent aller erfassten Wildunfälle mit Wildschweinen in den Zeitraum Oktober bis Dezember. Und schon ein 20 Kilogramm schweres Reh kann bei einer Kollision mit Tempo 100 ein Aufschlaggewicht von fast einer halben Tonne verursachen.

Das Tierfund-Kataster zeigt für den Herbst ein deutlich erhöhtes Risiko für Wildunfälle, insbesondere steigen die Kollisionen mit Wildschweinen und Damhirschen. Gerade die Morgendämmerung ist im Herbst besonders gefährlich, denn das Wild ist um diese Zeit besonders aktiv. Auch die kürzlich erfolgte Zeitumstellung erhöht das Risiko für Wildunfälle, da von einen auf den anderen Tag der Berufsverkehr wieder in der Dämmerung stattfindet.

Auffallend gefährlich sind Übergangsgebiete zwischen Wald und Feld. Hier müssen Autofahrer mit regelmäßigem Wildwechsel rechnen, da die Tiere zur Nahrungssuche vom Wald auf die Felder ziehen und danach wieder den Schutz des Waldes aufsuchen. Diese Gefahrenbereiche sind häufig durch die Beschilderung „Achtung, Wildwechsel“ gekennzeichnet.

Die Jägerschaft des Kreises Ahrweiler informiert über Maßnahmen zur Verhinderung von Wildunfällen: „Halten Sie sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung und reduzieren Sie die Geschwindigkeit entlang unübersichtlicher Wald- und Feldränder. Bei Tempo 60 ist der Bremsweg 35 Meter lang, bei Tempo 100 bereits 79 Meter. Seien Sie besonders wachsam in der Morgen- und Abenddämmerung, bei Nacht und bei Nebel. Wenn Sie ein Tier am Straßenrand erblicken, sollten Sie abblenden und bremsen. Ein Tier kommt selten allein – rechnen Sie stets mit Nachzüglern. Unkontrollierte Ausweichmanöver können fatale Folgen haben, da sie nicht nur den Gegenverkehr gefährden, sondern auch schnell am nächstbesten Baum enden können; ein kontrollierter Aufprall ist daher oft das geringere Übel als ein unkontrolliertes Ausweichen.“

Sollte es trotz aller Vorsicht zu einem Wildunfall gekommen sein, sollten Autofahrer schnellstmöglich die Unfallstelle sichern sowie bei Personenschäden den Rettungsdienst verständigen und Hilfe leisten. Auch wenn die meisten Wildunfälle glücklicherweise keine Personenschäden verursachen, sollte der Polizei der Unfall gemeldet werden; diese stellen auch eine Wildunfallbescheinigung aus. Die Polizei verständigt zudem den zuständigen Jäger des Reviers. Die Kreisjäger appellieren an betroffene Autofahrer, dass unbedingt Abstand zu lebenden, schwer verletzten Tieren gehalten werden muss, um diese nicht aufzuscheuchen und ihr Leid dadurch zu vergrößern. Einem geflüchteten Tier darf nicht gefolgt werden. Teilen Sie der Polizei und dem Jäger in der Unfallmeldung die Fluchtrichtung mit, sodass das verletze Tier leichter gefunden werden kann. Auch tote Tiere dürfen keinesfalls mitgenommen werden, das wäre strafbare Wilderei.

Weitere Informationen und Ratschläge finden Sie in der Broschüre „Besser langsam als Wild“. Die Broschüre ist auf dem Internetauftritt der Kreisjägerschaft Ahrweiler unter www.jagd-aw.de verlinkt.

Pressemitteilung der

Kreisjägerschaft Ahrweiler