Allgemeine Berichte | 16.05.2017

Gänsehaut, Begeisterungsstürme und ein illustres Publikum bei Musik-Wein-Kultur-pur: „Rock am Sonnenring“

Geht nicht, gibt’s nicht!

Ungewohnt im schlampigen Outfit zweifelte Susi Schunk am Gelingen der Vorstellung. EP

Löf. Einen roten Teppich suchten die Konzertbesucher vergeblich. Hätte auch nicht gepasst, denn in der Löfer Sonnenringhalle wurde gerockt! Und die Dekoration war infolge dessen standesgemäß: Bierkästen und Bierfässer statt Geranien, wie bei einem originalen Rockkonzert. Auch die Sicherheitshinweise, über die das Publikum informiert wurden, ließen nur einen Schluss zu: hier geht gleich die Post ab! Es war eine Veranstaltung aus der Reihe Musik-Wein-Kultur-pur, mit der der Musikverein Löf schon viele Male begeisterte. Die Mitgliederinnen und Mitglieder des Blasorchesters und ihr Dirigent Reinhard Lisecki sind sehr kreativ, was das Motto eines Konzertes angeht. In diesem Jahr präsentierten sie Rockmusik unter dem Titel „Rock am Sonnenring“ in Angleichung an „Rock am Ring“. Geht das? Ein Blasorchester gibt ein Rockkonzert? Kein Zweifel, auch diese Herausforderung meisterten die 60 Musiker bravourös und bewiesen – es geht! Unterstützt wurden sie dabei von einer siebenköpfigen Rhythmusgruppe und den Sängerinnen Hannah Liesenfeld und Svenja Braun. One, two, three, four und Einsatz. Gleich zu Anfang erfüllten mächtige Klänge die Sonnenringhalle, Nebelschwaden zauberten eine besondere Stimmung zur Interpretation von Musik der Gruppe Deep Purple. So eingestimmt kochte die Stimmung schon und das Publikum zeigte seine Begeisterung mit Zurufen und Beifall. Es war ein illustres Publikum aller Altersklassen, sogar die älteste Löfer Bürgerin hatte ihren Spaß. Die sechsundneunzigjährige Hilde Schunk hatte ihre achtundachtzigjährige Freundin Margarete Sommer mitgebracht. Die Moderation lag in diesem Jahr wieder in den Händen von Susi Schunk. Sie führte sehr kreativ und humorvoll durch die Veranstaltung. Eigentlich waren die Gäste gewöhnt, sie elegant, manchmal auch ein wenig sexy gekleidet zu sehen. Doch diesmal präsentierte sie sich gleich zu Anfang im schlampigen Outfit und bedachte die Musiker mit den Worten: „Ach du Scheiße, en Bloskapell!“ Sie hielt das Vorhaben des Orchesters, ein Rockkonzert zu geben, als nicht durchführbar, machte sich sogar lustig über das nächste Musikstück „Bohemian Rhapsody“ von Queen. Davon unbeeindruckt, spielte das Orchester und entfachte erneut Begeisterungsstürme, sorgte für Gänsehaut. Den weiteren Verlauf des Abends moderierte Susi Schunk dann in angemessenem legeren Outfit und einer nun positiven Einstellung zum Blasorchester. Der erste Vorsitzende des Musikvereins Wolfgang Weber, begrüßte die Gäste und dankte dem Förderkreis und den Sponsoren, ohne die eine solche Veranstaltung nicht realisierbar wäre. Das Programm des Abends hatte Reinhard Lisecki zusammengestellt, unter seinem Taktstock übertrafen sich die Musiker und Musikerinnen wieder einmal selbst. Mit leisen, gefühlvollen und lauten, fetzigen Tönen, harmonisch gespielt, verstanden sie es, das Publikum mehr als drei Stunden zu fesseln und zu begeistern. Sie präsentierten unter anderem bekannte Werke von Udo Lindenberg, Adele und den Rolling Stones. Zu den Höhepunkten gehörten die Auftritte der Sängerinnen Hannah Liesenfeld und Svenja Braun. Mit ihrer tollen Stimme überzeugte Svenja Braun mit dem Hit „Nothing else matters“ von Metallica und Hannah Liesenfeld im Duett mit ihr, als sie Lieder der Rocklegenden sangen.

Dass er nicht nur mit dem Taktstock umgehen kann, bewies Reinhard Lisecki, als er gemeinsam mit Hannah Liesenfeld das gleichnamige Lied aus Udo Lindenbergs Musical „Hinterm Horizont“ sang. Auch die Filmmusik ist ein fester Bestandteil der Konzerte im Rahmen von Musik-Wein-Kultur-pur. Diesmal entschied sich das Orchester für Musik aus dem Film „The Rock – Fels der Entscheidung“, ein Actionthriller, der von der Gefangeneninsel Alcatraz handelt. Komponiert hat sie Hans Zimmer, der auch die Musik zum „König der Löwen“ kreierte. Das Konzertprogramm sah auch Ehrungen und Verabschiedungen vor. Die Ehrungen führte der Erste Vorsitzende des Kreismusikverbandes Mayen-Koblenz Peter Gerhards durch. Sieben junge Musikerinnen und Musiker wurden für ihre zehnjährige Vereinszugehörigkeit ausgezeichnet, Orchestermitglied Kristina Höhn für dreißig Jahre. Als Vizedirigent verabschiedet wurde Jürgen Sommer; fünfunddreißig Jahre lang übte er dieses Amt aus. Für sein letztes Dirigat hatte er sich das Stück „Spanish Fever“ ausgesucht. Einen bewegenden Augenblick erlebten die Anwesenden, als er seinen jahrzehntealten Taktstock an seinen Nachfolger Marvin Blasius übergab. Reinhard Lisecki bekam für seine fünfzehnjährige musikalische Leitung eine Auszeichnung. Eine besondere Ehrung erhielt Herbert Schunk, der seit der Gründung im Jahr 1964 Mitglied des Vereins ist. Achtzehn Jahre lang – bis März 2017 –

war er der Erste Vorsitzende. Dreißig Jahre vertrat er den Musikverein in der Dorfgemeinschaft Löf. Auf eigenen Wunsch beendete er seinen Vorsitz, bleibt aber weiterhin als Beisitzer im Vorstand. Peter Gerhards ließ es sich nicht nehmen, ihn mit einem besonderen Geschenk zu ehren: einer eigenhändig bearbeiteten Holzfigur. Auch Wolfgang Weber verabschiedete Herbert Schunk und Jürgen Sommer offiziell. Der neunundvierzigjährige Tubist ist seit 1976 Mitglied des Musikvereins und hat bereits in mehreren Ämtern Erfahrungen gesammelt, er übernahm im März den Vorsitz. Am Schluss animierte Reinhard Lisecki, der maßgeblich am Erfolg von Musik-Wein-Kultur-pur beteiligt ist, die Gäste zum Mitsingen eines Liedes von der Kölner Gruppe BAP. In kölschem Dialekt gesungen erklang aus vielen Kehlen „Verdamp lang her“. Doch das Publikum gab nicht auf: laute Rufe nach einer Zugabe waren zu hören. Der Wunsch wurde erfüllt und es erklang der „Sound of silence“ von Simon and Garfunkel.

Die verdiente Anerkennung am Ende für diese großartige Leistung des Orchesters, waren die stehenden Ovationen des Publikums. „Rock am Sonnenring“ war eine Veranstaltung der Superlative. Und dazu passt der Titel des von Peter Gerhards zitierten Gedichtes von Hoffmann von Fallersleben: „Alles Schöne lebt in Tönen“. Was sollte man dem noch hinzufügen! EP

Geht nicht, gibt’s nicht!
Mit leisen, gefühlvollen und fetzigen, lauten Tönen verstand es das Orchester, die Gäste mehr als drei Stunden zu fesseln.

Mit leisen, gefühlvollen und fetzigen, lauten Tönen verstand es das Orchester, die Gäste mehr als drei Stunden zu fesseln.

Ein aktuelles Video zu diesem Thema finden Sie im Internet unter: www.blick-aktuell.tvReinschauen lohnt! Viel Spaß.

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Ungewohnt im schlampigen Outfit zweifelte Susi Schunk am Gelingen der Vorstellung.Fotos: EP

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