Allgemeine Berichte | 20.04.2020

Ministerpräsidentin Malu Dreyer: Gottesdienste ab Mai wieder möglich machen

Gespräch mit Religionsgemeinschaften

Region. Ministerpräsidentin Malu Dreyer und die Spitzen der rheinland-pfälzischen Bistümer und Landeskirchen wollen Gottesdienste unter strengen Schutzauflagen möglichst von Mai an wieder zulassen. „Die Landesregierung und die Kirchen und Religionsgemeinschaften im Land wollen gemeinsam sehr schnell gute Lösungen für die Gläubigen finden“, sagte die Ministerpräsidentin im Anschluss an eine Telefonkonferenz mit den führenden Geistlichen des Landes.

Wer ein überzeugendes Schutzkonzept vorlegen könne, solle in Rheinland-Pfalz die Möglichkeit erhalten, gemäß den jeweils aktuellen Vorgaben des Bundes und der Länder wieder zu Gottesdiensten nach dem 30. April einladen zu dürfen, so die Ministerpräsidentin. Sie werde in den kommenden Tagen dazu auch Gespräche mit der jüdischen Gemeinschaft und mit dem Runden Tisch Islam führen.

Ministerpräsidentin Malu Dreyer dankte den Kirchen ausdrücklich dafür, dass sie die Corona-Maßnahmen der vergangenen Wochen so entschieden mitgetragen hätten. Sie zeigte sich beeindruckt, wie kreativ die Kirchen in der gegenwärtigen Situation das Osterfest gestaltet hätten.

Am vergangenen Freitag war in einem Gespräch im Bundesinnenministerium in Berlin vereinbart worden, darauf hinzuarbeiten, dass nach dem 30. April wieder öffentliche Gottesdienste unter strenger Einhaltung der Corona-Sicherheitsmaßnahmen zugelassen werden. Die Entscheidung darüber wollen die Regierungschefinnen und -chefs der Länder in ihrem nächsten Gespräch mit der Bundeskanzlerin am 30. April treffen. Die Kirchen legen dazu konkrete Schutzkonzepte für die Diözesen und Landeskirchen in Deutschland vor. Die Eckpunkte sollen in der kommenden Woche mit Bund und Ländern abgestimmt werden.

Bischof Dr. Georg Bätzing dankte der Ministerpräsidentin dafür, dass die Landesregierung den religiösen Belangen der Menschen eine solche Aufmerksamkeit zukommen lasse. Die bisherige Klarheit und Besonnenheit des politischen Handelns im Bund und in den Ländern in der Pandemie sei „stark und gut“ gewesen, die ständige Transparenz hilfreich. „Die Kirche hat sich hier aus Überzeugung angeschlossen. Jetzt ist es notwendig, den Blick nach vorne zu richten und behutsam Konzepte zu entwickeln, wie auch das religiöse Leben in Gottesdiensten und Seelsorge Schritt für Schritt wieder stärker öffentlich gestaltet werden kann“, so Bischof Bätzing.

„Ich bin dankbar, dass es aufgrund der Initiative der Ministerpräsidentin heute zu einem so konstruktiven und vertrauensvollen Austausch darüber kam, wie wir schrittweise wieder Feiern von Gottesdiensten ermöglichen können. Dabei hat für uns der verantwortungsvolle Umgang mit Risiken und der Schutz von Gesundheit und Leben auch weiterhin oberste Priorität. Deshalb werden wir bis Mitte nächster Woche abgestimmte Schutzkonzepte und Regelungen vorlegen. Unter diesen Voraussetzungen ab dem 3. Mai unsere Kirchen wieder für Gottesdienste zu öffnen, trägt sowohl den notwendigen Schutzanforderungen Rechnung als auch dem Grundrecht auf freie Religionsausübung“, sagte der Präsident der Evangelischen Kirche der Pfalz, Dr. Christian Schad.

Die Ministerpräsidentin und die Spitzen der evangelischen Landeskirchen und katholischen Bistümer waren sich einig, dass eine schrittweise Wiederzulassung öffentlicher Gottesdienste nach dem 30. April noch keine Rückkehr zu den Verhältnissen vor der Pandemie bedeuten könne. Es müsse vor Ort sehr genau geschaut werden, ob die Schutzmaßnahmen tatsächlich eingehalten würden. Der Gesundheitsschutz der Gläubigen und der Seelsorger und Seelsorgerinnen müsse immer an erster Stelle stehen.

„Dass Menschen in der Krise gemeinsam beten können und seelsorgerliche Begleitung erfahren, ist mir auch persönlich sehr wichtig. Es ist zutiefst traurig, wenn Menschen keinen Besuch bekommen können oder sich von geliebten Menschen am Grab nicht verabschieden können“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Die Kirchen bestätigten, dass die stark eingeschränkte Möglichkeit, Kranke und Sterbende zu begleiten oder an der Beerdigung von Freunden und Verwandten teilzunehmen, zu den härtesten Folgen der Corona-Pandemie gehörten.

Die folgenden Geistlichen nahmen an der Telefonkonferenz teil:

Katholisch: Bischof Dr. Georg Bätzing, Limburg, Bischof Dr. Peter Kohlgraf, Mainz, Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, Speyer Generalvikar Dr. Ulrich Graf von Plettenberg, Trier Ordinariatsdirektor Dieter Skala, Katholisches Büro Mainz.

Evangelisch: Präses Manfred Rekowski, Evangelische Kirche im Rheinland Kirchenpräsident Dr. h.c. Christian Schad, Evangelische Kirche der Pfalz/Protestantische Landeskirche Stellvertretende Kirchenpräsidentin Ulrike Scherf, Evangelische Kirche in Hessen und Nassau Oberkirchenrat Dr. Thomas Posern, Evangelisches Büro Mainz.

Pressemitteilung

Staatskanzlei Rheinland-Pfalz

Leser-Kommentar
21.04.202000:32 Uhr
juergen mueller

Sowohl katholische wie auch evangelische Religionsgemeinschaften haben "religiös" unter der Corona-Krise zu leiden,obwohl ich dieses "Leiden" eher im Gegensatz zu "lebenswichtigen Nachteilen" als eh untergeordneter Natur ansehe.Die Kirche tendiert eh immer dazu,alles auf ein "Trauer-Maximum" aus eigenen Gründen zu reduzieren u.für sich ausnutzt,als dass sie Tatsachen offen u.ehrlich gerecht wird.Kirche u.Politik hatten schon immer eines gemeinsam - Täuschen - Tarnen u.wortgewandt sein, so wie es eben passt, mit der Wahrheit nicht eben so genau nehmen.

20.04.202011:17 Uhr
Jean Seligmann

Die Überschrift ist irreführend, suggeriert sie doch, dass auch wir jüdischen Mitbürger und die Vertreter von muslimischen Gläubigen an der Telefonkonferenz beteiligt waren, aber mitnichten, wir sind offensichtlich nur zweitrangig Gläubige, da in den "nächsten Tagen" mit uns das Gespräch gesucht werden soll.

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