Seniorenzentrum Villa Romantica GmbH
Giacomo Cogodi: Noch einmal auf den alten Pfaden

Niederzissen. Viele Brohltaler, die häufig auf den Feld- und Waldwegen ihrer Heimat unterwegs sind, werden sich noch erinnern: Regelmäßig trafen sie dort auf einen Wanderer, der mit einem kunstvoll geschnitzten Stock raschen Schrittes hier täglich seine Runden drehte. Es war Giacomo Cogodi aus Niederzissen.
Der gebürtige Italiener aus Sardinien kam in den frühen 1960er-Jahren als Gastarbeiter ins Brohltal und lebte sich hier prächtig ein. In Niederzissen nahm er eifrig am öffentlichen Leben teil und war Mitglied in zahlreichen Vereinen. Nahezu jeder kennt ihn, den Köbes, wie er in Zissen genannt wird. Sein ausgeprägter Humor und seine Lebensfreude machten ihn zu einem beliebten und geschätzten Mitbürger.
Als Köbes das Rentneralter erreicht hatte, begeisterte er sich für tägliche Wanderungen in seiner neuen Heimat. In besten Zeiten schnürte er zweimal am Tag die Wanderschuhe. Dabei legte er vormittags bis zu 20 Kilometer zurück, nachmittags waren es meist weitere zehn. Und wenn auch die Wanderstrecken mit zunehmendem Alter etwas kürzer wurden, hat Giacomo im Laufe der Jahre auf Schusters Rappen sicher mehr als einmal die Erde umrundet.
Inzwischen ist Köbes 83 Jahre alt und lebt im Seniorenzentrum Villa Romantica in Niederzissen. Hier fühlt er sich bestens betreut und ist voll des Lobes über die Einrichtung. Aber längere Wanderungen unternehmen kann er aufgrund seines Alters nicht mehr. Sein einstiges Hobby hat im Brohltal jedoch deutliche Spuren hinterlassen. Denn im Laufe des vergangenen Jahrzehnts haben sich ihm nach und nach sieben weitere Rentner angeschlossen, sodass er längst nicht mehr alleine unterwegs sein musste. Diese sieben Wanderfreunde treffen sich inzwischen an jedem Mittwoch, um auf den Spuren von Köbes etwas für ihre Fitness zu tun. Für jeden von ihnen hat der gelernte Schmied mit großem Geschick einen Wanderstock nach sardischer Art geschnitzt. Und weil das Griffstück bei allen Exemplaren die Form eines Kopfes hat, verpasste Giacomo sich und seinen Begleitern in dem ihm eigenen Humor auch gleich einen Namen: Wandergruppe Holzköpfe.
Jetzt luden die Nachfolger ihren „Gründervater“ noch einmal zu einer gemeinsamen Wanderung ein. Klaus Vitten, der Leiter der Villa Romantica, begrüßte die Idee ausdrücklich und empfing die Wanderer, die an diesem Tag nicht ganz vollzählig waren, mit einem Glas Rotwein. So gestärkt machten sie sich gemeinsam mit Köbes auf die an diesem Tag etwas verkürzte Strecke. Und das Wichtigste an der Unternehmung: Giacomo hatte einen Heidenspaß und bedankte sich nach der Rückkehr herzlich bei seinen Begleitern.
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