
Am 27.06.2018
Allgemeine BerichteAlte Tradition ist in Buschhoven lebendig
Gläubige verehren die „Rosa Mystica“
Seit 1190 wird das Rosenfest zu Ehren der Muttergottes zelebriert - Pilger nehmen an Prozession und Messen teil
Buschhoven. Unter großer Beteiligung der Pilger und Gläubigen fand vom 17. bis 24. Juni das 828. Rosenfest in Buschhoven statt.
Mit Fahnen in Blau-Weiß und Birkenzweigen waren die Straßen von des Ortes geschmückt. Nach der Festmesse, die in diesem Jahr von Kreisjungendseelsorger Thomas Taxacher zelebriert wurde, zog die Prozession mit einer Kopie der Mariendarstellung durch die geschmückten Straßen von Buschhoven.
Pater Stanislaus Friede, Pater Gregor Krezel und Pater Marek Madej waren als Konzelebranten mit am Altar, der vor der Kirche errichtet worden war. Musikalisch begleitet wurde die Festmesse vom Ensemble Swisttal Brass. Die Messe wurde durch Radio Horeb übertragen.
Begleitet wurde die Prozession von der Schützenbruderschaft Buschhoven und der Feuerwehr. Vorneweg gingen die Kinder, die in diesem Jahr zur ersten heiligen Kommunion gegangen sind. Die Musik, die die Prozession begleitete, kam von der Schützenkapelle aus Bornheim, die diese Aufgabe nunmehr schon seit 30 Jahren wahrnimmt und damit zu einer festen Institution geworden ist. Nach der Prozession bot sich für die Gläubigen die Möglichkeit zur Kranken-, Rosen- und Devotionaliensegnung.
Am ersten Tag der Festwoche gab es ein Konzert mit regionalen Kammerchören zur Eröffnung der Kirchenmusikwoche des Erzbistums Köln und am Abend eine feierliche Lichterprozession, die sich großer Beteiligung erfreute.
Wallfahrer von weit her besuchten in der anschließenden Oktav, die bis zum 24. Juni dauerte, die Pfarrkirche St. Katharina, um die „Rosa Mystica“ zu verehren. Empfangen wurden die Pilger am Ortseingang von großen blauen Schmuckbögen mit weißen Rosen, die weit über die Straßen ragen, mit der Inschrift „Maria, wir dich grüßen“.
Rosen tragen den Segen mit nach Hause
Am Schluss einer Messe wurden Rosen gesegnet und an die Gläubigen verteilt, die sie mit nach Hause nehmen konnten. Täglich fanden um 9 Uhr und um 15 Uhr heilige Messen für die Pilger statt.
Seit dem 12. Jahrhundert wird in Buschhoven die Gottesmutter Maria unter dem Namen „Rosa Mystica“ (geheimnisvolle Rose) verehrt. Um 1190 fand der Ritter Wilhelm Schilling, der Legende nach, die Marienfigur unter einem Rosenstrauch. Er nahm sie mit, worauf die Figur über Nacht wieder verschwand. Der Ritter fand sie unter dem gleichen Rosenstrauch wieder. Der Ritter sah darin ein Zeichen des Himmels und baute an der Stelle der Auffindung eine Kapelle, neben der das Kloster Schillingscapellen rund drei Kilometer von Buschhoven entfernt entstand. Um 1805 gelangte das Bild nach der Säkularisierung des Klosters Schillingscapellen und der Eroberung des Rheinlands durch Napoleon nach Buschhoven. Seit 1971, nach dem Neubau der Buschhovener Kirche, steht die Statue von Maria mit dem Jesuskind in einem gesicherten Seitenaltar.

Den Schutz der Muttergottes konnten die Gläubigen in Form von gesegneten Rosen mit nach Hause nehmen.