Zahlreiche Menschen kamen zum Wortgottesdienst und der anschließenden Profanierung der St. Pius Kirche. Fotos: DU

Am 06.04.2025

Allgemeine Berichte

St. Pius Kirche wurde offiziell profaniert

Bad Neuenahr-Ahrweiler/Bachem. Dass die bei der Flutkatastrophe 2021 schwer zerstörte St. Pius Kirche als eingesegnete Kirche keine Zukunft mehr hat, stand schon länger fest, spätestens seit Pfarrer Jörg Meyrer hierüber die Öffentlichkeit informierte – unter anderem in Form einer Bürgerversammlung in Bachem Ende November 2023. Einfach hatten sich die Verantwortlichen der Pfarrei Bad Neuenahr-Ahrweiler und der Pfarrgemeinderat diese Entscheidung nicht gemacht. Da ein eventueller Wiederaufbau jedoch nicht durch die ADD gedeckt werden konnte und auch das Bistum keine Unterstützung hierfür signalisierte, war eine Aufgabe der Kirche, deren Besucherzahlen schon vor sder Flut stark rückläufig waren, nicht mehr zu umgehen.

Zahlreiche Menschen hatten sich am vergangenen Samstag auf dem Kirchenvorplatz versammelt, um sich im Rahmen eines von Weihbischof Robert Brahm sowie den Pfarrern Jörg Meyrer, Dr. Arno-Lutz Henkel und Peter Strauch zelebrierten Open-Air-Wortgottesdienstes von „ihrer“ St. Pius Kirche zu verabschieden. Ein überaus emotionaler Moment, verbinden doch nicht nur die Angehörigen der ehemaligen Pfarrei St. Pius X. zahlreiche Erinnerungen mit der 1969 eingeweihten Kirche und deren Peripherie.

Ob Gottesdienste, Veranstaltungen der Pfarrei, Flohmärkte, Messen für Kinder- und Jugendliche oder die legendären Pius-Discos – über Jahrzehnte hinweg herrschte hier in vielerlei Hinsicht reges Leben. Beeindruckend ist die „Pius-Statistik“: insgesamt 555 Trauungen, 1.235 Taufen und 1.447 Sterbefälle sind in den St. Pius-Kirchenbüchern dokumentiert. Hinzu kommen 1.632 zur Erstkommunion geführte Kinder und 1.957 gefirmte Jugendliche.

„Leider müssen wir heute loslassen“

„Es ist ein würdiger, sinnvoller und wichtiger Abschied von der St. Pius Kirche. Leider müssen wir heute loslassen, weshalb der Vergleich mit einer Trauerfeier irgendwie treffend ist, denn das Sterben ging langsam und doch fortschreitend voran. Weniger Gläubige besuchten die Gottesdienste und Corona verstärkte einen schleichenden Prozess. Das Wasser schwemmte dann mit einem Mal so vieles weg, was vielen von großer Bedeutung war. Aber: Gebäude kann man zerstören, die Saat auf gutem Boden geht trotzdem auf und bringt Frucht. Ein Gebäude aus Steinen, so liebgeworden uns die Pius Kirche ist, ist letztlich nur ein Raum, ein Ort. Wir schließen heute ein Kapitel der Kirchengeschichte des Ahrtals. Wir geben dieses sakrale Gebäude der profanen Welt zurück und sollen konstruktiv bleiben, auf der Suche nach einem neuen Platz, wo Gott wohnen kann. Dieser neue Platz muss nicht nur ein Gebäude im klassischen Sinne sein - es braucht unsere Offenheit, unser Herz, unsere Seele und unseren Glauben. Gott ist nicht an Mauern gebunden, er bleibt bei uns und geht mit uns“, so Bischof Robert Brahm.

Nachdem Pfarrer Peter Strauch das von Bischof Stephan Ackermann ausgestellte Profanierungsdekret verlesen hatte und die St. Pius Kirche damit ihre Segnung verlor, kann sie nun dem profanen Gebrauch zugeführt werden. In Prozession zogen die Gläubigen anschließend zur Bachemer St. Anna Kapelle – der Abschluss von insgesamt 62 Jahren Pfarrei- und Kirchengeschichte St. Pius. DU

Ein Wortgottesdienst mit Weihbischof Robert Brahm und die Verlesung des Profanierungsdekrets beendeten ein Stück Ahrtaler Kirchengeschichte.

Ein Wortgottesdienst mit Weihbischof Robert Brahm und die Verlesung des Profanierungsdekrets beendeten ein Stück Ahrtaler Kirchengeschichte.

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