Allgemeine Berichte | 25.11.2025

Grundsteuer ist in Koblenz durchschnittlich um 154 Euro gestiegen

Haus & Grund-Vorstand Lothar Breitenbach: 75% der Eigenheimbesitzer müssen mehr zahlen

Koblenz. Die Debatte um die reformierte Grundsteuer nimmt wieder Fahrt auf, nachdem klargeworden ist, dass die Steuer entgegen den ursprünglichen Versprechungen in sehr vielen Fällen höher als zuvor ausgefallen ist.

„In Koblenz müssen im Schnitt jährlich 154 Euro mehr bezahlt werden als vor der Reform“, kritisiert Christoph Schöll, Vorsitzender des Eigentümervereins Haus & Grund.

„Wir liegen hier jetzt bei durchschnittlich bei 509 Euro für die Grundsteuer B.“

Dies hat ein Ranking von Haus & Grund Deutschland ergeben, bei dem zwecks bundesweiter Vergleichbarkeit ein fiktives Musterhaus in den 100 größten Städten der Republik angenommen wurde. Durchgeführt hat die Analyse der Situation das Beratungsunternehmen IW Consult, eine Tochtergesellschaft des Instituts der Deutschen Wirtschaft in Köln.

Im Ergebnis der Studie gehört Rheinland-Pfalz zu den Bundesländern, in denen die Reform zu teils satten Steuererhöhungen geführt hat. Im Schnitt sind dies landesweit nun 580 gegenüber 457 Euro im Jahr 2024. Neben Koblenz müssen auch Hausbesitzer in Kaiserslautern und Trier mehr bezahlen als im Jahr 2024. Nur in Worms ist die Steuer gesunken, allerdings auf hohem Niveau.

Die Landeshauptstadt Mainz liegt sogar bei den zehn Städten mit der höchsten Grundsteuer auf dem sechsten Rang. Hier sind für das angenommene Musterhaus 860 Euro zu berappen – 454 Euro mehr als im Vorjahr. „Was wir von Haus & Grund stets befürchtet haben, zeigt sich jetzt in brutaler Deutlichkeit: Die Reform der Grundsteuer sollte aufkommensneutral und gerecht sein – davon kann derzeit keine Rede sein. Viele Städte und Gemeinden nutzen sie als Hebel zur Sanierung maroder Finanzen und erhöhen die Steuer.

Mit Blick auf die Kosten des Wohnens, für Hausbesitzer ebenso wie Mieter, die die Steuer über die Nebenkostenrechnung mitbezahlen müssen, ist dies ein Schlag ins Kontor“, fasst Haus & Grund Vorstand Lothar Breitenbach, die Situation zusammen. In Rheinland-Pfalz geht die Mehrbelastung zu 75 Prozent zu Lasten der Einfamilienhäuser. Hier ist eine starke Unwucht vorhanden. Und es sind vor allem auch viele ältere Mitbürger und Rentner betroffen“, so Breitenbach weiter.

Die Studie zeigt, dass viele Eigentümer für vergleichbare Immobilien sehr unterschiedliche Grundsteuerbeträge zahlen, abhängig davon, wo das Objekt in Deutschland steuerpflichtig ist. Die Unterschiede sind teilweise gravierend, so wie es auch schon für die alte Grundsteuer galt. In manchen Bereichen hat sich die Spannweite der Jahresbeträge nach der Reform sogar noch vergrößert. „Es ist daher nicht verwunderlich, dass bundesweit 2,8 Millionen Einsprüche gegen Grundsteuerbescheide vorliegen“, erklärt der Koblenzer Haus & Grund-Vorsitzende. „Das ist nun wirklich kein Thema, das nur Minderheiten betrifft, denn zur Kasse gebeten werden alle, die ein Haus oder eine Wohnung besitzen oder gemietet haben.“

Der Bundesfinanzhof will am 10. Dezember sein Urteil zum Bundesmodell, dem sog. Scholzmodell, bei der Grundsteuerreform verkünden, das auch in Rheinland-Pfalz angewandt wird. Eigene Modelle haben unter anderem Bayern, Hessen und Niedersachsen entwickelt. Laut Haus & Grund sind diese Flächenmodelle (Bayern) mit Lagefaktor (Niedersachsen und Hessen) besser und viel weniger streitträchtig als das Bundesmodell. Der Verband schlägt vor, diese in allen Bundesländern einzuführen. Pressemitteilung

Haus & Grund Koblenz

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