Zukunftspreis Heimat der Volksbank RheinAhrEifel wurde zum 14. Mal vergeben
„Helf-Angels“ nutzten den Heimvorteil
Initiative aus Polch setzte sich gegen 90 weitere Bewerber durch und erhielt 15.000 Euro

Ehre, wem Ehre gebührt: die beiden Buchautoren Dirk Unschuld (Zweiter von rechts) und Daniel Robbel (Zweiter von links, stellvertretender Chefredakteur von „BLICK aktuell“) mit den beiden Vorständen Walter Müller (links) und Markus Müller.
Polch. Die „Helf-Angels“ aus Polch haben den 14. Zukunftspreis Heimat der Volksbank RheinAhrEifel gewonnen. Sie nutzten damit im erweiterten Sinn ihren Heimvorteil im Forum der Stadt Polch und durften sich über ein Preisgeld von 15.000 Euro freuen. Die Nachbarschaftshilfe Maifeld wurde vor zwei Jahren von Sonja Hickmann und Jennifer Müller mit viel Herzblut und Engagement gegründet. Sie setzten mit ihrer Initiative ein positives Zeichen im Sinn eines gut funktionierenden Nachbarschaftsgeistes und „retten“ von Supermärkten aussortierte oder übrig gebliebene Nahrungsmittel und geben diese an bedürftige Menschen weiter.
Die Jury unter Vorsitz von Prof. Dr. Kristian Bosselmann-Cyran, Präsident der Hochschule Koblenz a.D., hatte in diesem Jahr unter 91 Einreichungen zu entscheiden. Der zweite Preis (dotiert mit 3000 Euro) ging an die Aktionsgemeinschaft „Andernach Attraktiv“ mit ihrer Event-Reihe First Friday. Platz drei (dotiert mit 2000 Euro) sicherte sich das Jugendtheater Koblenz. Einen Sonderpreis erhielt der Erfinder und Gründer Jan Heinemann aus Andernach für seine Innovation „Löschigel“, ein revolutionäres Wasserschild, das Einsatzkräfte im Brandfall schützen soll. Weitere Preisträger auf den Plätzen fünf bis zehn waren die Projekte Adventsmenschen aus Bodenbach, Hein‘s Mühle aus Bendorf, der Förderverein internationales Musikfestival Koblenz, das Nahwärmeprojekt Rodder, das Project Wings gGmbH aus Koblenz und die FZ-Recycling GmbH & Co. KG aus Niederzissen.
„Solidarität liegt uns allen sehr am Herzen. Der Zukunftspreis Heimat ist ein exzellentes Beispiel dafür, wie herausragendes Engagement für die Gesellschaft belohnt werden kann“, unterstrich Clemens Hoch aus Andernach, der als rheinland-pfälzischer Minister für Wissenschaft und Gesundheit die kurzfristig verhinderte Ministerpräsidentin Malu Dreyer vertrat, in seiner Rede. „Die Ehrenamtler gestalten vor Ort mit, sie bringen ihre Zeit, ihre Tatkraft und ihre Kreativität ein. Das prägt das Zusammenleben vor Ort und in der Gemeinde, aber natürlich auch in unserem Land. Getreu dem Leitmotiv der Genossenschaften: Was einer allein nicht schafft, das schaffen viele. Über 42 Prozent der Menschen in Rheinland-Pfalz üben ein Ehrenamt aus, damit sind wir Deutscher Meister. Die Förderung des Ehrenamts hat daher seit Jahren hohe Priorität für die Landesregierung.“
Die Deutsche Weinprinzessin Linda Trarbach moderierte
Der Zukunftspreis Heimat, der von der Deutschen Weinprinzessin Linda Trarbach aus Dernau moderiert wurde, sorgte aber auch mit einem echten Novum für Aufsehen: Neben der regulären Wertung wurden gleich elf Ahr-Hilfsprojekte ausgezeichnet. „Für uns war klar, dass wir zum einen unmöglich die Ahrprojekte innerhalb der regulären Wertung des Zukunftspreises bewerten konnten und wollten. Darüber hinaus war es uns genauso unmöglich, mit einem Ranking zu unterscheiden, welches Projekt nun mehr Gutes getan hat oder welches nicht. Im Ahrtal hat sich unendliches Leid abgespielt. Wir wollen die Aufbruchstimmung und den Gemeinschaftssinn fördern in diesem lebens- und liebenswerten Stück Heimat“, erklärte Vorstandsvorsitzender Sascha Monschauer.
Die Jury hatte daher eine Sonderkategorie aufgelegt, um alle Projekte mit 2000 Euro auszuzeichnen. Ausgezeichnet wurden „111 Orte im Ahrtal, die man gesehen haben muss“ (ein Buch von Dirk Unschuld und Daniel Robbel, stellvertretender Chefredakteur von „BLICK aktuell“) AHRche e.V., AHRHilfe, Art For Ahr (Kunst für die Ahr), der Hammig-Durchstich, DZN Hochwasserhilfe, Flutwein.de, Helfer Shuttle, Mendig hilft!, Pack:an Fluthilfe, Spenden-Verteilzentrum Bad Neuenahr-Ahrweiler und „Freiwillige Helfer“.
Monschauer bedankte sich zum Abschluss im Beisein seiner beiden Vorstandskollegen Walter Müller und Markus Müller bei Bosselmann-Cyran, der seit dem Jahr 2013 als Juror beim Zukunftspreis Heimat mitgewirkt hat und von 2019 an den Vorsitz der Jury innehatte. Da er bereits im vergangenen Jahr als Präsident der Hochschule Koblenz ausschied, wird er nun auch sein Juroren-Amt an seinen Amtsnachfolger in der Hochschule, Prof. Dr. Karl Stoffel, weitergeben. Weiterhin gehören der Jury an: Sascha Monschauer (Volksbank RheinAhrEifel), Michael Speth (DZ BANK) und Bernd Kaltenhäuser (Deutsche Bundesbank) sowie Pater Petrus Nowack (Prior der Benediktiner Abtei Maria Laach). Den Zukunftspreis Heimat vergibt die Volksbank RheinAhrEifel seit 2008. Gesucht sind Ideen, Konzepte und Projekte, die die Region Rhein-Ahr-Eifel-Mosel voranbringen, indem sie die Infrastruktur, Lebensqualität und Attraktivität fördern. Mehr als 60 Projekte wurden seit dem Start ausgezeichnet. Insgesamt erhielt die Volksbank in dieser Zeit rund 1350 Bewerbungen zum Zukunftspreis Heimat.

Ehre, wem Ehre gebührt: die beiden Buchautoren Dirk Unschuld (Zweiter von rechts) und Daniel Robbel (Zweiter von links, stellvertretender Chefredakteur von „BLICK aktuell“) mit den beiden Vorständen Walter Müller (links) und Markus Müller.

Als eines der elf Ahr-Projekte wurde die DZN Hochwasserhilfe ausgezeichnet.

Der mit 3000 Euro datierte zweite Preis ging an die Aktionsgemeinschaft „Andernach Attraktiv“ mit ihrer Event-Reihe First Friday.

Der Vorstandssprecher der Volksbank RheinAhrEifel, Sascha Monschauer.