Blind-Date-Lesung in Remagen
Henning Ahrens las aus seinem Buch „Mitgift“
Das Autorenhonorar geht an die Flutopfer im Ahrtal
Remagen. Henning Ahrens, nominiert für den Deutschen Buchpreis, las in Remagen aus seinem Buch „Mitgift“, das es auf die Longlist des Deutschen Buchpreises geschafft hat. Präsentiert wurde die Lesung von „Hauffes Buchsalon“. Da die Räumlichkeiten des Buchsalons für Pandemiezeiten zu beengt sind, fand die Lesung im Pfarrhaus St. Peter und Paul statt.
Wie kam es zu der Konstellation Ahrens/Buchsalon? Ganz einfach. Der Börsenverein verlost jährlich eine Lesung der zwanzig auf der Longlist vertretenen Autoren. Das Los traf im vergangenem Jahr „Hauffes Buchsalon“. Aus bekannten pandemistischen Gründen musste die Sache um ein Jahr verschoben werden. Im August 2021 wurde Henning Ahrens „Hauffes Buchsalon“ zugelost und so kam es am 10. September zum spannenden Blind-Date. Spannend deshalb, weil das Publikum bis zur letzten Sekunde nicht wusste, wer der Gast sein würde. Also durchaus ein kleines Risiko für die Besucher, die in diesem Fall aber nicht enttäuscht wurden.
Henning Ahrens ist Verfasser von Lyrik und Prosa, sowie Übersetzer von zahlreichen namhaften englischsprachigen Autorinnen und Autoren. Sein Roman „Mitgift“ ist ein großer Familienroman, der die Spuren deutscher Geschichte sichtbar macht.
Seit sieben Generationen in Folge bewirtschaften die Leebs ihren Hof in der niedersächsischen Provinz. Schließlich gilt es, das Familienerbe zu wahren – allen historischen Umbrüchen zum Trotz. Doch über die Opfer, die jeder Einzelne erbringen muss, wird geschwiegen. Henning Ahrens entwirft ein Panorama der ländlich-bäuerlichen Welt des 20. Jahrhunderts.
Henning Ahrens ist nicht nur ein sehr guter Autor, er kann auch fesselnd vorlesen. Eine Kombination, die gar nicht so häufig vorkommt. Doch in diesem Fall waren die Schilderungen der Szenen und der Figuren so lebendig, dass das Publikum an den en Lippen des Nominierten hing. Nach der Lesung beantwortete der Autor, der sich in Remagen sichtlich wohlzufühlen schien, die zahlreichen Fragen der Anwesenden. Den gelungenen Abend brachte Andreas Hauffe mit den Worten auf den Punkt: Ach, wenn doch jedes Bind-Date so schön wäre. Damit hatte er die Lacher auf seiner Seite.
