Allgemeine Berichte | 25.06.2021

Die verhängnisvolle G.Schichte

Heute: Die verhängnisvollen Kanonenkugeln

von A.F. Haffenloher

Das Verhängnis begann, als G. anfing unzählige Vermutungen aufzustellen. Dummer weise tat sie das an Orten, an denen genau das strikt untersagt war und kurze Zeit später hagelte es Strafzettel wegen unbefugten Aufstellens von Vermutungen. Als G. die zu zahlenden Beträge las, entrüstete sie sich mit einem ungeheuren Scheppern und befahl: Schmeiß das blöde Blech weg. Ich tat, was sie verlangte und war insgeheim froh, dass G. sich endlich wieder einmal entrüstet hatte, weil ich sie schon lange nicht mehr ohne Rüstung gesehen hatte. Der Anblick G.s so ganz ohne Blech ließ mein Blut in extra dafür vorgesehene Stellen fluten und ich signalisierte freudige Erregung. Vergebens. G. teilte mir knapp mit: Ich vermute, der pasteurisierte Käse ist alle.

Ich war schockiert und dachte kurz daran, die Rothaarige von gegenüber aufzusuchen, aber dann fiel mir ein, dass die Rothaarige seit einiger Zeit sehr gereizter Stimmung war, weil ihre gefalteten Papierflugzeuge aus Einkommensteuerformularen nicht gut flogen. Außerdem fiel mir ein, dass die Vorratskammer voll mit pasteurisierten Käse war und ich wollte wissen, warum G. mir etwas vormachte. Es ist wegen meiner Mutter, sagte sie. Was ist mit ihr? wollte ich wissen. Vor vielen Jahren hat sie ihren damaligen Lebensgefährten verlassen, weil der nur ein Ziel hatte, nämlich, tot zu sein und gleichzeitig zu essen. Völlig frustriert darüber, dass ihm immer nur eins von beidem gelingen wollte, ist er meiner Mutter mit Dingen auf die Nerven gegangen, die für den menschlichen Verzehr nicht geeignet und auch sonst zu nichts nutze waren. Schließlich ist sie mit einem Feuerschlucker nach Sinzig durchgebrannt und hat dort in einem Zirkus als menschliche Kanonenkugel gearbeitet. Na und? sagte ich. Mein Vater arbeitete in demselben Zirkus, ebenfalls als menschliche Kanonenkugel. Na und? sagte ich wieder. Eines Tages prallten sie sich in der Luft zusammen und stürzten ab.

Und? fragte ich bestürzt.

Als sie unten ankamen, waren sie verheiratet. Sie verließen den Zirkus und gingen nach Hause. Dann legte sich meine Mutter pasteusrisierten Käse auf den Kopf und sie taten Dinge, die im Kino erst ab achtzehn erlaubt sind und die selbst erfahrene Rheinschiffer verschämt nach unten blicken lassen würden.

Na und? sagte ich.

Verstehst du denn nicht! schrie G. mich an. Ich bin die Tochter zweier Kanonenkugeln.

Ich versuchte mir das vorzustellen und musste dabei unangebracht laut kichern, was G. zur Weißglut brachte. Wütend zog sie sich eine neue Rüstung an und verließ die Wohnung, um, wie sich später herausstellte, an verbotenen Stellen Vermutungen aufzustellen.

Als ich ihr hinterher eilen wollte fand ich im Treppenhaus einen Papierflieger, der aus einem Einkommensteuerformular gefaltet war und einfach nicht fliegen wollte.

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