So kann es weitergegen: Jung und Alt belebten den neuen Marktplatz und genossen die Atmosphäre.  Fotos: FF

Am 31.03.2025

Allgemeine Berichte

8 Jahre nach den ersten Workshops ist der Marktplatz eingeweiht

„Heute geben wir den Bürgern den Marktplatz zurück“

Neuwied. „Gut Ding will Weile haben“, sagt man im Volksmund. „Vor 2019 wird kaum mit der Umsetzung zu rechnen sein“, erklärte der Stadtvorstand im Juli 2017, als die Bürger/innen zu den ersten Workshops und Bürgerbeteiligungen ins Pfarrhaus der Marktkirchengemeinde eingeladen und nach ihren Vorstellungen zur Neugestaltung des Marktplatzes gefragt wurden. Am Ende sollten sogar acht Jahre vergehen. Am Samstag war es endlich soweit. Die Stadt Neuwied hatte anlässlich der Einweihung des Marktplatzes zu einem großen Fest eingeladen. Einziger Wehrmutstropfen war das fehlende Toilettenhäuschen, dass erst in den nächsten Wochen mit Verspätung installiert wird. Bei strahlenden Sonnenschein, Live-Musik von Matthias Münch und der Band „Ohne Filter“, einem bunten Rahmenprogramm sowie Speis und Trank, waren sehr viele Neuwieder gekommen, um die Eröffnung zu feiern. Mit Bier vom Fass und erlesenen Weinen wurde auf die Fertigstellung angestoßen. Das der Umbau so viele Jahre dauerte, hatte eine ganze Reihe von Gründen. In der Planungsphase wurde deutlich, dass es ganz unterschiedliche Interessen gibt. Zudem bedurfte es Gutachten, Neu- und Umplanungen und schließlich auch noch finanzieller Ressourcen. In seiner Eröffnungsansprache, inklusive dem Dank an die Anwohner für deren Geduld während der 2-jährigen Bauphase, kam Oberbürgermeister Jan Einig nicht umhin, auf den einen oder anderen Aspekt einzugehen. Denn vieles werde „verklärt dargestellt“.

„Buckeliger, grauer Parkplatz“

Er erinnerte daran, dass es sich beim Marktplatz vielmehr um einen buckeligen, grauen Parkplatz handelte und die Kirchstraße einer Rennstrecke glich. Das manche den Parkplatz sogar schön fanden, brachten einige Protestler mit Plakaten zum Ausdruck. Und in der Tat gehörten die alten Bäume zu den heißesten Kontroversen. Doch waren aber viele von ihnen krank. Gesunde Bäume wurden dagegen in den Planungen berücksichtigt. „Wir haben nun sogar mehr Bäume als zuvor. Und dazu eine freie Fläche, die für Veranstaltungen genutzt werden kann“, erklärte der Oberbürgermeister. Zudem hätten die in Alleeform gepflanzten Bäume nun sogar ausreichend Platz und genügend Oberflächenwasser. Die Stadt hat extra große Bäume pflanzen lassen, um nicht zu viele Jahre auf den Schatten warten zu müssen. Bei der anderen Kontroverse handelt es sich um die weggefallenen Parkplätze. Ein Punkt, der schon 2017 heiß diskutiert wurde. Doch drei Parkhäuser bieten in der City viel Kapazität. „Heute geben wir der Bevölkerung den Marktplatz zurück. Wir verfügen nun über einen modernen Raum mit viel Aufenthaltsqualität, der den Menschen Gelegenheit zu Geselligkeit und zum Austausch bietet“, unterstrich Jan Einig. Er kündigte eine ganze Reihe von Veranstaltungen an, die hier in den nächsten Wochen stattfinden. Darunter der beliebte Schlemmertreff und die gut besuchte Feierabendmärkte sowie ganz neue Formate wie das „StadtLesen“. Denkbar ist auch, dass die vorhandene Außengastronomie erweitert wird. „Wir würden das sehr begrüßen“, lud der Oberbürgermeister Interessierte ein. Er zeigte sich überzeugt, dass der Marktplatz die Innenstadt aufwertet. Für die Neuwieder, die Kunden von auswärts und die Touristen. Für Belebung werden auf jeden Fall schon mal die Boule-Spieler sorgen. Zwei Abordnungen, die Interessierte spontan zum Mitspielen einluden, bezeichneten die Fläche zwischen den Bäumen als gut geeignet. An den Tischen und auf den Bänken wurde am Samstag deutlich, dass die Neugestaltung noch immer reichlich Gesprächsstoff bietet. Überwiegend war das Echo aber positiv, nun müsse man dem neuen Platz einfach mal eine Chance geben, so der Tenor. Immerhin würde der Sommer dem Ganzen noch einen deutlich grüneren Anstrich verleihen.

Vom Marktplatz zum Parkplatz zum Marktplatz

Der Bereich um den Marktplatz ist so etwas wie die barocke Altstadt Neuwieds. Schon auf einem Stadtplan aus dem Jahr 1751 ist die Fläche verzeichnet. Von der Anlage sind die Straßen nicht so exakt im barocken Stil wie in vergleichbar jungen Städten wie Mannheim oder Karlsruhe. Das liegt daran, dass Neuwied nicht von Grund auf neu angelegt wurde, sondern vorhandene Straßen aus Langendorf übernommen wurden. Zum Beispiel die Marktstraße, die schon vor der Stadtgründung als Achse zum Rhein führte. Unter Friedrich Wilhelm Graf zu Wied fand im Jahr 1732 der erste Markt statt. In den Jahren nach der Stadtgründung war es rund um den Marktplatz sehr belebt, hier spielte sich das gesellschaftliche Leben ab. 1876 entstand das erste Foto vom Marktplatz. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts spendeten Bäume Schatten. Um 1900 sind auf den Fotos Lindenreihen zu sehen. Ab dieser Zeit ist der Marktplatz auch als Versammlungsort für Demonstrationen überliefert. Die Nationalsozialisten nutzten das Gelände ebenfalls für ihre Aufmärsche. Mit der zunehmenden Motorisierung entschied sich die Stadt Neuwied 1963 zum Umbau als Parkplatz.

FF

Fotogalerie: Eröffnung des Neuwieder Marktplatzes

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Die Häuser rund um den Marktplatz bilden ein Ensemble aus der Zeit der Stadtgründung im Barock.

Die Häuser rund um den Marktplatz bilden ein Ensemble aus der Zeit der Stadtgründung im Barock.

Mit einer kurzen Eröffnungsrede, in der er „viel verklärtes“ richtig stellte, eröffnete Oberbürgermeister Jan Einig den neuen alten Marktplatz.

Mit einer kurzen Eröffnungsrede, in der er „viel verklärtes“ richtig stellte, eröffnete Oberbürgermeister Jan Einig den neuen alten Marktplatz.

So kann es weitergegen: Jung und Alt belebten den neuen Marktplatz und genossen die Atmosphäre. Fotos: FF

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