Dresdner Oberbürgermeister Dirk Hilbert überreicht 237.235 Euro an Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner

Hilfe aus Sachsen für Flutopfer in Swisttal

Hilfe aus Sachsen für Flutopfer in Swisttal

Der Dresdner Oberbürgermeister Dirk Hilbert (Dritter von rechts) überreicht 237.235 Euro an Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner (Vierte von rechts). Foto: -JOST-

Swisttal. Hohen Besuch empfing Swisttals Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner (CDU), denn der Oberbürgermeister der sächsischen Landeshauptstadt Dresden gab sich die Ehre. OB Dirk Hilbert (FDP) kann allerdings nicht mit leeren Händen, denn er überreichte einen Spendenscheck über insgesamt 237.235,35 Euro aus der Spendenaktion „Uns wurde geholfen 2002 - wir helfen 2021“ der Sachsenmetropole an Kalkbrenner. Mit dem Geld soll insbesondere den Kindern und Jugendlichen in der Gemeinde nach der Starkregenkatastrophe geholfen werden. Deshalb erhält die durch das Hochwasser stark beschädigte „Swistbachschule“ in Heimerzheim 150.000 Euro für die Wiederherstellung der Außenanlage am alten Standort an der Bachstraße, der laut Plan zum kommenden Schuljahresbeginn wieder bezogen werden soll. Die restlichen 87.235,53 Euro sind für die Errichtung eines Jugendtreffs am Gewerbepark in Odendorf vorgesehen.

Dresden war 2002 selbst von dem katastrophalen Elbe-Hochwasser betroffen, damals kamen vier Menschen ums Leben und es entstanden Sachschäden in Höhe von sechs Milliarden Euro. Hilbert war zu dieser Zeit Beigeordneter für Wirtschaft und Umwelt der Landeshauptstadt und deshalb hautnah mit den Folgen des Hochwassers und den Wiederaufbau beschäftigt. „Wir erlebten damals eine wahnsinnige Solidarität aus ganz Deutschland und der ganzen Welt, das haben die Menschen bei uns nicht vergessen“, sagte er. Deshalb habe die Stadt auch ein klares Zeichen der Solidarität mit den Opfern der letztjährigen Starkregenkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz setzen wollen und erstmals überhaupt zu einer Spendenaktion aufgerufen. Mehr als 2500 Einzelspender hätten dazu beigetragen, dass am Ende 237.235,35 Euro bei der Spendenaktion „uns wurde geholfen 2002 - wir helfen 2021“ zusammenkamen, außerdem hätten die Mitarbeiter mehrerer kommunaler Betriebe ihre Überstunden gespendet. Gestern verteilte Hilbert gemeinsam mit Amtsleiter Kai Schulz die Spendengelder in der hiesigen Region, neben Swisttal wurden auch noch Bad Neuenahr-Ahrweiler mit 10.000 Euro und Bad Münstereifel mit 150.000 Euro bedacht. Wobei Hilbert beeindruckt zugeben musste: „Wenn ich die Bilder hier sehe, kommen die Ereignisse von damals bei uns wieder hoch.“

Der Dresdner Stadtrat hatte beschlossen, mit der Spende zwei konkrete Projekte in Swisttal zu unterstützen. Zum einen erhält die Grundschule Heimerzheim 150.000 Euro, mit denen die Außenanlage des Schulgebäudes an der Heimerzheimer Bachstraße wiederhergestellt und mehrere Spielgeräte angeschafft werden sollen. „Eine ganz fantastische Sache für unsere Kinder“, freute sich die kommissarische Schulleiterin Angela Peters für ihre derzeit 308 Schüler. Davon sollen auch die derzeit 92 OGS-Kinder ebenso wie die 36 ÜMI-Kinder profitieren, so OGS-Leiterin Ilse Ertl. Denn gerade nachmittags hätten die Kinder einen erhöhten Bewegungsdrang, den sie dann an den neuen Spielgeräten austoben dürften.

Weitere 87.235,53 Euro erhält das Projekt der Errichtung eines Jugendtreffs am Gewerbepark in Odendorf, das von der Offenen Kinder- und Jugendarbeit der Katholischen Jugendagentur Bonn betreut werden soll. Fachbereichsleiter Kalle Jansen versprach, dass das Konzept gemeinsam mit den Jugendlichen erarbeitet werde, denn auf dem Gelände soll neben einem Bolzplatz, einem Kleinspielfeld und einem Fitness-Outdoor-Parcours auch noch ein überdachter Jugendtreff mit Toilettenanlagen und Besprechungsmöglichkeit geschaffen werden. „Das schafft eine positive Perspektive für unsere Jugendarbeit“, freute sich auch der Erste Beigeordnete Tobias Weingartz.

Kalkbrenner sprach der Spende aus Dresden gleich einen doppelten Wert zu, denn er bringe nicht nur materiell, sondern auch menschlich eine Perspektive. „Die Solidarität, die wir hier spüren, tut uns einfach gut, baut uns auf und gibt uns Mut und Hoffnung für die Zukunft.“ Doch Hilbert zeigte sich aus seiner Erfahrung mit dem Wiederaufbau nach dem Elbe-Hochwasser in Sachsen vollkommen überzeugt: „Sie können sicher sein, dass die Gemeinde Swisttal am Ende schöner und zeitgemäßer sein wird als je zuvor.“