Allgemeine Berichte | 11.03.2020

12. Sonderausstellung im Hotel Café Germania

Historische Cochemer Motive von Josef Steib

Vier Jahrzehnte malerische Dokumentation von Künstlerhand

Im Rahmen einer Vernissage wurde im Beisein von Ehrengästen die 12. Josef Steib-Sonderausstellung eröffnet. Fotos: TE

Cochem. In strahlende Gesichter blickte man bei Germania-Geschäftsführer Herbert Budweg und den beiden Gastgebern Annica und Peter Göbel, als sie die mittlerweile 12. Sonderausstellung des bekannten Wahl-Cochemer Malers Josef Steib (1898-1957) in den Räumlichkeiten ihres Kulturcafés bei einer Vernissage eröffnen konnten.

Diese steht diesmal unter dem Motto „Josef Steib - Cochem...seine Wahlheimat aus den Augen des Künstlers“ und kann täglich bis Sonntag, 31. Mai zwischen 8 Uhr und 18 Uhr bewundert werden. Zahlreiche Ehrengäste waren zur Vorveranstaltung erschienen und gönnten sich vorab schon einmal einen gewogenen Blick auf die 37 ausgestellten Exponate des zuletzt in Cochem heimischen Malers. Nach den Begrüßungsworten von Organisator Herbert Budweg waren es die 1. Beigeordnete Anke Beilstein und Verbandsbürgermeister Wolfgang Lambertz, die Willkommensgrüße formulierten und in ihren weiteren Ausführungen das Leben und Wirken des weit gereisten Künstlers Josef Steib näher betrachteten. Dabei sprachen sie sowohl die farbenfrohe Vielfalt der Gemälde wie die eigenwillige Technik seiner Radierungen und Zeichnungen an, die aktuell historische Motive und Sehenswürdigkeiten aus Cochem und den Stadtteilen Cond und Sehl zeigen. Diese starten in den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts und zeigen bis in die Mitte der 50er eindrucksvolle städtische Ansichten aus vier Jahrzehnten.

Ehrengast Diodora Sommer

Als willkommenen Ehrengast konnte Ausstellungsleiter Herbert Budweg auch Diodora Sommer begrüßen, die zusammen mit Ehemann Hans im Herbst 2018 die Cochemer Steib-Galerie von der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur erworben hat. Sie haben es sich beide zur Aufgabe gemacht, das einzigartige Künstlerhaus mit seinen zahlreichen Steib-Kunstwerken für Cochem und die Region zu erhalten. Dies kam nicht von ungefähr, hat sich die neue Eigentümerin früher doch häufig mit Künstlerwitwe Brunhilde Steib getroffen und auf angenehme Weise ausgetauscht. So ist es für Diodora Sommer eigenen Aussagen zufolge absolut nachvollziehbar, warum sich der bekannte Künstler in Cochem wohlfühlte und schließlich auch niedergelassen hat. „Hier finden Eifel, Hunsrück und Moseltal zusammen und treffen mit ihren einzigartigen Landschaften auf ein mittelalterliches, beschauliches Cochem, das als lebendige Stadt damals wie heute für Einheimische und Touristen viel zu bieten hat“, so Sommer. Und sie ergänzt: „Für das Wirken von Josef Steib war dies eine glückliche Fügung und natürlich Inspiration pur!“

Leben und Schaffen Steibs

1926 führte den Künstler eine seiner zahlreichen Reisen erstmals nach Cochem, wo er mit dem Hotelier Lambert Fellenz (Germania) und dem Besitzer der Reichsburg, Jakob Louis Ravené, Freundschaft schloss. Letztgenannter lud den Künstler in den kommenden Jahren immer wieder nach Cochem und seine Umgebung ein, wo sich Steib dann auch häufig aufhielt. Nach seinem Berlinaufenthalt ab 1934 lernte er 1936 Brunhilde kennen, die er noch im gleichen Jahr heiratete. Mit ihr führte er ausgedehnte Reisen etwa nach Spanien, Portugal, Madeira, Nordafrika und zu den

Kapverdischen Inseln durch und verbrachte die nächsten Jahre in Berlin, Bad Frankenhausen (Thüringen) und Rennertshofen an der Donau. Eine überaus erfolgreiche Ausstellung seiner Werke 1948 in Cochem, angeregt durch seinen Freund Lambert Fellenz, animierte Steib schließlich dazu, sich gänzlich im Moselstädtchen niederzulassen, wo er nach einer schweren Erkrankung im September 1957 starb. Die Vielfalt seiner Persönlichkeit drückt sich in allen Werken Josef Steibs aus. Er nutzte seine schöpferische Kraft und versuchte sich an unterschiedlichen Möglichkeiten der bildnerischen Darstellung. Das gilt sowohl

für den Stil und die Technik wie auch für seine Motivauswahl.

In der aktuell 12. Sonderausstellung erkennt der Einheimische schnell bekannte Cochemer Sehenswürdigkeiten und ihre auffälligen Veränderungen im Laufe der vergangenen Jahrzehnte wieder. Es sind kunstvoll geschaffene Zeitzeugnisse mit hohem Erinnerungswert, die sowohl mit kleinformatigen Skizzen wie mit farbenfrohen Ölgemälden viel Liebe zum Detail erkennen lassen. Gerne hätte der Germania-Geschäftsführer noch weitere zum Thema passende Gemälde präsentiert. „Doch dafür reichte unser Platzangebot leider nicht aus“, so Herbert Budweg. TE

Historische Cochemer Motive von Josef Steib
Auf 37 ausgestellten Kunstwerken werden historische Cochemer Motive des heimischen Malers gezeigt.

Auf 37 ausgestellten Kunstwerken werden historische Cochemer Motive des heimischen Malers gezeigt.

Im Rahmen einer Vernissage wurde im Beisein von Ehrengästen die 12. Josef Steib-Sonderausstellung eröffnet. Fotos: TE

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