Im Ludendorfer Pfarrgarten der katholischen Kirchengemeinde pflanzte die Gemeinde Swisttal jetzt einen von zehn Gedenkbäumen zur Erinnerung an die verheerende Flutkatastrophe vom 14. Juli 2021. Die Gedenktafeln hatte Rotary gestiftet. Fotos: JOST

Am 07.03.2023

Von Von unserem Mitarbeiter Volker Jost ·

Allgemeine Berichte

Rotary finanziert zehn Gedenkbäume in Swisttal

In jedem Swisttaler Ortsteil erinnern Bäume mit Gedenktafeln an die Flutkatastrophe

Rotary Help-Hochwasserhilfe finanziert das Projekt - Letzter Baum wurde im Pfarrgarten von Ludendorf aufgestellt - Plakette soll an die Linde am Dorfhaus kommen

Ludendorf. Wie gedenkt man der Flutkatastrophe vom Juli 2021? Diese Frage ist in der Gemeinde Swisttal bereits entschieden: „Zehn Bäume - zehn Orte“, so heißt das Projekt, das mit Hilfe von Rotary jetzt verwirklicht wird. In neun der zehn Swisttaler Ortsteile sind die Bäume bereits gepflanzt worden, als letztes war nun der Gedenkbaum in Ludendorf an der Reihe.

Im Pfarrgarten des Pfarrheims erledigte Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner gemeinsam mit Ortsvorsteher Josef Breuer, Ratsmitglied Monika Wolf-Umhauer und Gerd Brühl vom Rotary-Club Bornheim die letzten Handgriffe für das Einsetzen eines Elstar-Apfelbaums. „Die Flut hat verheerende Schäden nicht nur an Häusern und Infrastruktur angerichtet, sondern auch in den Seelen der Einwohner. Ich bin dankbar, dass wir nun in jedem Ortsteil eine Stelle haben, an der sich das Erinnern und Gedenken festmachen kann“, sagte die Bürgermeisterin. Das Projekt gehe auf einen Vorschlag des Arbeitskreises „Jahrestag Flutkatastrophe“ zurück, in dem Vertreter aller im Gemeinderat vertretenen Fraktionen sowie die Bürgermeisterin zusammenarbeiten. „Mögen die Bäume auch dafür stehen, dass aus einer starken Gemeinschaft wieder Neues erwachsen kann“, wünschte sich Kalkbrenner. Die Bäume würden mit der Zeit wachsen und sich verändern und damit das Leben symbolisieren, etwas Positives ausdrücken.

Nicht in Vergessenheit geraten

Monika Wolf-Umhauer sah in ihrer Eigenschaft als Mitglied des Arbeitskreises den Baum als Zeichen der Hoffnung und schlug vor, eine Bank darunter aufzustellen, „auf der man den nach der Flut entstandenen Zusammenhalt genießen kann“. Gertrud Klein freute sich, dass man in jedem Ort einen anderen Gedenkort gefunden habe - auch in denjenigen Orten, die nicht betroffen sein, denn die hätten den betroffenen Dörfern mit vollem Einsatz zur Seite gestanden. Ortsvorsteher Josef Breuer wies darauf hin, dass in Ludendorf ausnahmsweise Baum und Tafel getrennt aufgestellt werden sollen, denn die Tafel werde am jüngsten der drei Lindenbäume vor dem Dorfhaus angebracht. Ein weiterer Baum hätte dort keinen Platz gehabt, doch die Plakette solle in der Mitte des Dorfes stehen und bei jeder Festlichkeit an das Geschehen erinnern. Im wenig genutzten Pfarrgarten wäre das Gedenken wohl über kurz oder lang in Vergessenheit geraten, befürchtete er.

In jedem Ort hatte der jeweilige Ortsvorsteher den Baum aus verschiedenen Baumarten ausgesucht: In Buschhoven wird eine Stieleiche auf dem Friedhof gepflanzt, in Dünstekoven eine Winterlinde auf dem Parkplatz Schillingstraße. In Essig steht die Quitte an der Ecke Sternstraße/Schmiedeweg. Heimerzheim bekommt eine Hainbuche auf der Grünfläche an der Quellenstraße, die Stieleiche in Miel wird auf dem Friedhof gepflanzt und die Stieleiche in Morenhoven auf einer Fläche am Swistbach. Auch Odendorf bekommt eine Stieleiche, sie soll in unmittelbarer Nähe vom Orbach unterhalb des katholischen Pfarrheims an die Flutkatastrophe erinnern, in Ollheim ein Feldahorn vor dem Feuerwehrhaus. Der Bergahorn in Straßfeld steht auf dem Friedhof. Die Stämme aller Bäume werden mit einem Weißanstrich versehen, der gegen Frostschäden schützen soll.

Auch das Gedenken unterstützen

An jedem Baum nennt eine von Rotary gestiftete Plakette den Anlass: „Zur Erinnerung an die Flutkatastrophe im Juli 2021, in der wir in Swisttal viel Leid, aber auch viel Unterstützung und Solidarität erfahren haben“, ist darauf zu lesen. Kalkbrenner bedankte sich bei den Stiftern aus den Reihen des Rotary Clubs Bonn Süd-Bad Godesberg und Bornheim im Rahmen der Rotary Help-Hochwasserhilfe (RHH).

„Wir finden es wichtig, nicht nur für den Wiederaufbau zu spenden, sondern auch das Gedenken zu unterstützen“, sagten Axel Schwarz und Ulrich Guntram, die gemeinsam das Aktionsbündnis RHH leiten, „denn Bäume symbolisieren Leben.“ Hans-Gerd Brühl ergänzt für den Rotary Club Bornheim: „Für uns ist es selbstverständlich, dass wir weiterhin an der Seite der Flutopfer stehen, die noch lange unsere Hilfe brauchen werden.“

Das Projekt Gedenkbäume wurde von RHH komplett mit 4000 Euro finanziert, die zuvor in Odendorf bereits einen Bolzplatz mit rund 44.000 Euro bezahlt hatte und derzeit Spenden für ein Kleinspielfeld sammelt. Insgesamt habe die Rotary-Hilfsorganisation bereits fast eine halbe Million Euro für den Wiederaufbau an Ahr, Swist und Erft ausgegeben. Weitere Projekte mit einem Gesamtvolumen von knapp 300.000 Euro sind in Planung.

JOST

Vor dem Ludendorfer Dorfhaus soll künftig die von Rotary gestiftete Gedenkplakette stehen, die an die Flutkatastrophe vom 14. Juli 2021 erinnern soll.

Vor dem Ludendorfer Dorfhaus soll künftig die von Rotary gestiftete Gedenkplakette stehen, die an die Flutkatastrophe vom 14. Juli 2021 erinnern soll. Foto: Volker Jost

Im Ludendorfer Pfarrgarten der katholischen Kirchengemeinde pflanzte die Gemeinde Swisttal jetzt einen von zehn Gedenkbäumen zur Erinnerung an die verheerende Flutkatastrophe vom 14. Juli 2021. Die Gedenktafeln hatte Rotary gestiftet. Fotos: JOST

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