JVA Rheinbach testet als Pilotanstalt neuen Scanner gegen synthetische Drogen
„Ionscan 600“ soll Schmuggel stoppen
Rheinbach. Im Kampf gegen das Einschmuggeln von synthetischen Drogen ist die JVA Rheinbach nun um ein entscheidendes technisches Hilfsmittel reicher: Das hiesige Gefängnis ist Pilotierungsanstalt in NRW für den „Ionscan 600“, einen Scanner zum Nachweis sogenannter neuer psychoaktiver Substanzen (NPS), die ihren Weg häufig per scheinbar harmloser Post hinter Gitter finden: Auf Papier geträufelt, lassen sich diese Drogen unter die Leute bringen und in selbst gedrehten Zigaretten rauchen oder einfach unter die Zunge legen. Eine Konsumeinheit ist dabei in etwa so groß wie ein Rechenkästchen. Der Konsum solcher Substanzen ist ein Lotteriespiel mit der eigenen Gesundheit, lässt sich doch die genaue Zusammensetzung und Wirkung des jeweiligen synthetischen Stoffs nicht vorhersagen. Oft genug kollabierten in der Vergangenheit manche Inhaftierten nach der Einnahme oder entwickelten Wahnvorstellungen. Desto entschlossener sind Anstaltsleiterin Renate Gaddum und NRW-Justizminister Dr. Benjamin Limbach, das Problems mit Hilfe des neuen Geräts signifikant einzudämmen. Bei seinem jüngsten Arbeitsbesuch ließ sich der Minister den Scanner von dem Leiter der Sicherheitsgruppe Peter Schoenenberg vorführen: Per Teststreifen wird eine Wischprobe von einem Brief oder Gegenstand genommen und von dem Gerät innerhalb von Sekunden analysiert. Auf diese Weise ließen sich seit der Einführung Ende Oktober bereits 20 bis 30 präparierte Funde aus dem Verkehr ziehen. „Wenn sich das Gerät bewährt, werden wir es auch in anderen geeigneten Anstalten in NRW einführen“, so der Minister.
Anstaltsleiterin Renate Gaddum betonte, dass neben der Kontrolle und der Sanktionierung von Drogenfunden vor allem die intensive inhaltliche Arbeit der Suchtberater mit den Suchtkranken entscheidend sei, etwa in den Rückfallprophylaxe-Gruppen der Haftanstalt und auf der Abteilung für Therapievorbereitung.
Pressemitteilung
JVA Rheinbach
