Gemeinde Urmitz feiert St. Georg-Kirmes
„Jahrtausend ist vergänglich, doch Tradition bleibt lebenslänglich“
Junggesellenverein 1872 Urmitz e.V. richtet das fünftägige Kirchweihfest aus

Urmitz. „So lange haben wir noch nie benötigt, um den Baum aufzustellen“, berichtete der Wehrführer Norbert Osters am Samstagnachmittag vor dem Urmitzer Rathaus. An der Unterstützung durch die vielen kräftigen Männer und deren Muskelkraft lag es jedoch nicht: Es war vielmehr der Wettergott Petrus, der die traditionelle Aktion in die Länge zog. Einige Regenschauer erschwerten die Arbeit der Verantwortlichen. Nicht nur die fleißigen Männer der Feuerwehr, sondern auch die Mitglieder des Junggesellenvereins hatten alle Hände voll zu tun. Gemeinsam mit dem Schießjahrgang 1998/1999 sowie dem St. Georg-Jahrgang 1999/2002 war der Traditionsverein für die Ausrichtung des Kirchweihfestes verantwortlich. In diesem Jahr wurde zudem ein kleines Jubiläum gefeiert: Seit 70 Jahren, also seit 1949, ziert den Kirmesbaum eine Eierkrone. Der Baum selbst, das Wahrzeichen der Kirmes, wird in Urmitz nachweislich bereits seit dem Jahr 1898 aufgestellt. Nachdem das diesjährige Prachtexemplar aufgerichtet wurde, sorgten die Mitglieder der Gruppe „Tümpelkrähen“ für die Anlieferung der Eierkrone. Alljährlich ist es für die Bevölkerung ein kleines Rätsel, wie diese wohl aussehen wird. In diesem Jahr trägt die Krone des Schießjahrgangs folgende Aufschrift: „Jahrtausend ist vergänglich, doch Tradition bleibt lebenslänglich“.
Feierliche Prozession durch den Ort
Fester Bestandteil der Urmitzer Kirmes sind neben den weltlichen Attraktionen am Festplatz auch die kirchlichen Bezüge, denn schließlich wird der Namenstag des Schutzpatrons der örtlichen Kirche gefeiert. Hierzu gehört die St. Georgs-Prozession am Sonntagnachmittag sowie die Kranzniederlegung mit anschließenden Junggesellenhochamt am Montagmorgen.
Eine besondere Attraktion ist der Festumzug mit den Repräsentanten der örtlichen Vereine am Sonntagnachmittag. Auch hier gab es leider den ein oder anderen Regenschauer. Doch echte „Örmser“ bestehen nicht aus Zuckerwatte. Insofern war der diesjährige Festzug wieder weit über 100 Meter lang. Der Tradition folgend, wurde von den Teilnehmern zunächst der Fähnrich und sodann der Junggesellenvater abgeholt. Sodann machten sich die Mitwirkenden auf den Weg zum Pfarrhaus. Dort wurde man ebenso freundlich empfangen, wie an der finalen Station, dem Rathaus am Les-Noes-Platz. Ortsbürgermeister Norbert Bahl und der Junggesellenvater verkündeten eine Rede und ließen gemeinsam mit der Urmitzer Bevölkerung die Kirmes hochleben.
Großes Engagement des Vereins
Besonders stolz über die Beteiligung der Bevölkerung, aber insbesondere über das tatkräftige Engagement seiner Vereinsmitglieder, war Tim Pieper. Der Vorsitzende des Junggesellenvereins wies darauf hin, dass die Ausrichtung der Kirmes die eigentliche Hauptaufgabe des Vereins sei. Darüber hinaus ist man auch Ausrichter des traditionellen Ostersonntagsballs und eines Sommerfestes. Wie es in dem „Vereinsdorf“ Urmitz jedoch üblich ist, wirkt man auch bei vielen weiteren Aktionen der Dorfgemeinschaft mit.
Wichtig für den Verein ist es, alte Tradition zu bewahren, was bei der Kirmes zweifelsfrei am deutlichsten wird. Der Verein ist auch bemüht, mit modernen Elementen dafür zu sorgen, dass die Urmitzer Kirmes attraktiv bleibt. Wie der diesjährige Zuspruch mit Gästen aus nah und fern bewies, gelingt dies dem Junggesellenverein bestens.

Die Männer der Feuerwehr sorgten gemeinsam mit den Mitgliedern des Junggesellenkomitees für das sichere Aufrichten des Kirmesbaumes mit Muskelkraft.

Eine 70-jährige Tradition hat zwischenzeitlich die Eierkrone, die auch in diesem Jahr in luftiger Höhe am Kirmesbaum angebracht wurde.


Auch der Urmitzer Musikverein beteiligte sich am musikalischen Rahmenprogramm des Kirchweihfestes.