Ringvorlesung zum Thema „Jüdische Religion und jüdischer Alltag“
„Jüdische Lebenswelten in Deutschland heute“

Koblenz. Mit großer Resonanz ist die dreiteilige Ringvorlesung zum Thema „Jüdische Religion und jüdischer Alltag“ an der Hochschule Koblenz zu Ende gegangen. Die drei Vorträge, die stets auch von vielen externen Gästen besucht wurden, hatten die Mitte April im Foyer des RheinMoselCampus feierlich eröffnete Ausstellung „Jüdische Lebenswelten in Deutschland heute“ begleitet.
Zum Auftakt der Ringvorlesung stellte Rabbiner Julian-Chaim Soussan, Gemeinderabbiner der Jüdischen Gemeinde in Frankfurt a. M., das Judentum aus orthodoxer Sicht vor. Er führte in Grundlagen des Judentums, wie die Torah, die hebräische Bibel, ein und zeigte anhand einiger biblischer Geschichten die Kraft aktueller rabbinischer Auslegungen. Sein Vortrag fand nicht zuletzt aufgrund von hin und wieder eingestreuten humorvollen Auflockerungen großen Anklang.
Nicht weniger spannend war der Vortrag, der eine Woche später folgte. Prof. Dr. Elisa Klapheck, Rabbinerin der liberalen Synagogengemeinschaft „Egalitärer Minjan“ in der Jüdischen Gemeinde in Frankfurt am Main und Professorin für Jüdische Studien am Zentrum für Komparative Theologie und Kulturwissenschaften an der Universität Paderborn, referierte über „Frauen im Judentum heute“. Hierzu schilderte sie einige Stationen aus ihrem eigenen Lebenslauf auf dem Weg zur Rabbinerin in Deutschland und ging auf die größere religiöse Erneuerung des Judentums ein, die sich in den letzten Jahrzehnten auch in Deutschland vollzogen hat.
Die letzte Veranstaltung im Rahmen der Ringvorlesung gestalteten Prof. Dr. Stephan Bundschuh und Prof. Dr. Irit Wyrobnik - beide aus dem Fachbereich Sozialwissenschaften - gemeinsam zum Thema „Politische Bildungsarbeit gegen Antisemitismus“. Ausgehend von einem Impulsvortrag „Wie bleibt die Gerüchteküche kalt? Überlegungen zum aktuellen Antisemitismus“ von Prof. Dr. Stephan Bundschuh leitete Prof. Dr. Irit Wyrobnik eine Diskussion zum Thema „Bildungsarbeit gegen Antisemitismus“ ein.
Im Rahmen der Abschlussdiskussion wurden schließlich auch Zeitzeugengespräche und Synagogenführungen erwähnt, die ebenfalls Barrieren abbauen und ihrerseits zu einem persönlichen Kennenlernen von Jüdinnen und Juden beziehungsweise jüdischer Religion führen können. Dabei wurde auch seitens jüdischer Gemeindemitglieder aus Koblenz freundlicherweise zu Synagogenführungen eingeladen.
Die Ausstellung „Jüdische Lebenswelten in Deutschland heute“ ist noch bis Mitte Juni 2018 im Foyer der Hochschule Koblenz zu sehen. Weitere Informationen sowie eine Literaturliste sind unter www.hs-koblenz.de/judentum zu finden.
Pressemitteilung
Hochschule Koblenz