Benefizkonzert in St. Anna in Bachem

Kapelle erstrahltim Licht musischer Töne

Kapelle erstrahlt
im Licht musischer Töne

Daniel Bongart in seinem Element: Beim Benefizkonzert in St. Anna sang er sich in die Herzen der Zuhörer. SEL

Bachem. Verhaltenes Stimmengemurmel war aus dem kühlen Gewölbe der St.-Anna-Kapelle zu vernehmen. Besucher, die an diesem sommerlichen Sonntag zum Benefizkonzert in das Gotteshaus kamen, wurden mit dem Licht für St. Anna, symbolisch in Form eines Teelichts dargestellt, begrüßt. Bereits seit 2016 finden in der ältesten der drei Bachemer Kapellen in loser Folge Benefizkonzerte statt. Hintergrund: Bei den umfangreichen Renovierungsarbeiten in den Jahren 2013 und 2014 war die Beleuchtung auf der Strecke geblieben. Damit St. Anna bald wieder im vollen Lichte erstrahlen kann, gastierte am vergangenen Sonntag der Bonner Sänger und Liedtexter Daniel Bongart für ein Benefizkonzert in Bachem.

Thematisch passend zum Rahmen des Konzertes das Auftaktstück „Light of Life“, zu Deutsch „Licht des Lebens“. In dem Stück besang Bongart das Licht, das Kinder in sich tragen. Was dann folgte, war eine gut eineinhalbstündige musikalische Leistung besonderer Klasse. In einer One-Man-Show sang der Künstler nicht nur seine Lieder, sondern begleitete sie wahlweise auf der Gitarre, der Mandoline und mit der Mundharmonika. Ein Loblied auf den Gesang, gewidmet Richard de Bastion, einem für Bongart inspirierenden Musiker, ist das Stück „As long as you sing“ („Solange du singst“).

Bongart ist im Ahrtal aufgewachsen und selbst ein musikalischer Spätzünder. Vor 17 Jahren, da war er bereits Anfang 20, begann er mit dem Musizieren. Seinen ersten eigenen Song schrieb er vor elf Jahren. Er handelt von dem einfachen Leben des „Old Man“, seines Patenonkels. Der Ton seiner Lieder ist mitunter traurig bis melancholisch, die Texte mal verträumt, mal hoffnungsfroh und immer tiefgründig. Ein guter Kontrast: die kraftvolle, mitunter fast rockigen instrumentelle Begleitung. In seinen Liedern beschreibt Bongart die Welt, wie er sie sieht: mit ihren Menschen, Geheimnissen und Emotionen. Besonders schön die persönlichen Anekdoten, die er zu seinen Liedern zu erzählen wusste.

Das Stück „Little Bird“ („Kleiner Vogel“) widmete er seiner Ehefrau. „The Horizon is not the Worlds End“ („Der Horizont ist nicht das Ende der Welt“) heißt es da im Refrain, und Bongarts Blick wandert in Richtung der wunderschönen weißen Facettendecke der Kapelle St. Anna.

Für Abwechslung sorgten die deutschen Songs „Richtig“ und „Leitstern“, die aus einer Kooperation mit seiner Cousine, derJugendbuchautorin Andrea Rings, die die Texte schrieb, entstanden. In dem Lied „Unwritten Letters“ („Ungeschriebene Briefe“) vertonte Bongart Zeilen aus der Feder seiner Schwester.

Mit seiner persönlichen und bescheidenen Art sang sich Bongart in die Herzen des Bachemer Publikums, dass sich mit einem gebührenden Applaus für das besondere Konzerterlebnis bedankte. Beseelt von den Klängen des Konzertes, strömten die Besucher in alle Richtungen aus dem Gotteshaus hinaus. Eines steht fest: Sie trugen ihr Licht aus St. Anna in die Welt.