Sinziger Eifelverein holt sich Appetit auf die Heide

Keine Frösche in Sicht

Keine Frösche in Sicht

Die Mitglieder des Eifelvereins blicken auf einen gelungenen Ausflug zurück. Foto: privat

Sinzig. Die Wahner Heide hat gerufen und 22 Wanderer und Wanderinnen des Sinziger Eifelvereins unter der Führung von Hildegard Frey sind ihrem Ruf gefolgt. Mit dem 9-Euro-Ticket ging es am frühen Morgen ab Kripp über den Rhein und mit der Bahn von Linz nach Troisdorf. Die Burg Wissem war schnell erreicht und von da aus führten breite Waldwege zum Leyenweiher. Bei der ersten Rast fiel das Auge auf große Teppiche mit weißen Seerosen, auf ein Schildkrötenpaar, auf einen hoch aufgerichteten Grauweiher und auf Enten mit Nachwuchs. Die Frösche luden zum Konzert, backstage sozusagen, denn blicken ließen sie sich nicht.

Dann wurde die Fliegenbergheide umrundet, sehenswert auch vor der Blüte. Tags zuvor hatte es stark geregnet und auf pfützigem Weg wurde die Gruppe von einem einzelnen grünen Frosch überrascht. So allein? Ihn zu küssen traute sich aber keine. Ein paar Meter weiter wurde es spannend: Tatort Moor. Auch im nährstoffarmen Moor will der Rundblättrige Sonnentau überleben. Seine Blätter sondern eine klebrige Flüssigkeit ab, verführerisch schimmernd in der Sonne. Und wenn Insekten sich darauf niederlassen, werden sie umschlungen und ihrer Nährstoffe beraubt.

Nach Quarzitsteinsee und Kronenweiher durften die Wanderer und Wanderinnen am Rückweg zum Fliegenberg beidseits des Weges auf freier Fläche ein Meer von Rotem Fingerhut inmitten von abgestorbenem weißem Gehölz bestaunen. Hier zeigte sich erneut, dass die Heide zu jeder Jahreszeit ein Erlebnis ist.

Heidelieder und gute Laune

Am Ende der nächsten kräftigenden Rast mit Siebengebirgsblick (Troisdorf – Koisdorf:-) wurden Heidelieder angestimmt: „Im Wald und auf der Heide…“ von Wilhelm Bornemann und „Sah ein Knab´ ein Röslein stehn …“ vom Dichterfürsten Goethe. Hier fand mal wieder die Wanderkönigin des Vereins den richtigen Ton.

Nach einer weiteren Wanderung durch gesund aussehenden Eichen- und Buchenwald wurde mit dem Telegraphenberg die höchste Erhebung der Wahner Heide erklommen: stolze 134 m an der Zahl. Der Blick führte weit ins Bergische Land, wobei die Wahner Heide den Übergang von dort in die Rheinebene bildet.

Vorfreude auf die Einkehr

Jetzt freuten sich alle auf die Einkehr. In der Waldwirtschaft „Heidekönig“ mit riesigem Wiesengarten fanden alle Platz an Tischen, Stühlen, Bänken und konnten bei Flammkuchen oder anderen Leckereien ihren Hunger stillen.

Durch den Wald wurde über den Eichelhäherweg und die Eremitage bald wieder die Burg Wissem erreicht und vorbei an der rundlichen und vieldiskutierten Bronzefigur „Dicker Mann“ von Karl-Henning Seemann ging es zurück zum Bahnhof.

War die Wahner Heide früher das Revier der Wanderführerin und Ehrenvorsitzenden Renate Herzog, so dass diese schöne Wald- und Heidelandschaft nichts von ihrem Reiz verloren hat. Wieder auf den Geschmack gekommen, freuen sich die Sinziger jetzt noch mehr auf ihre diesjährige Wanderreise in die Lüneburger Heide.