Mülheim-Kärlich hat wieder ein Kinderprinzenpaar
Kleine Regenten ganz groß gefeiert
Ki und Ka Grün-Weiß 1911 Urmitz-Bahnhof inthronisiert Prinz Elias I. und Prinzessin Emily I.
Mülheim-Kärlich. Die Aussage, in Mülheim-Kärlich gebe es in diesem Jahr keinen Karnevalsprinzen, ist nicht ganz richtig. In der Tat konnte leider noch kein Nachfolger für Thomas Kreuter gefunden werden. Wer jedoch in der Bindestrich-Stadt einen Prinzen sucht, wird seit dem zurückliegenden Wochenende im Stadtteil Urmitz-Bahnhof fündig. Traditionsgemäß stellt die dortige Ki und Ka das Mülheim-Kärlicher Kinderprinzenpaar. Wenngleich es sich um kleine Regenten handelt, wurden die beiden Kinder von ihren närrischen Untertanen ganz groß gefeiert. Die zwei sehenswerten Prunksitzungen in der Mehrzweckhalle boten neben der Inthronisation einen gelungenen Mix aus Reden, Tänzen und Musikbeiträgen.
Der 1. Präsident Lars Pfister führte gemeinsam mit dem 2. Präsidenten Christoph Krämer in gewohnt souveräner Art und Weise durch das kurzweilige Programm.
Eröffnet wurde dieses von den Kindern der Grundschule Urmitz-Bahnhof, die unterhaltsam die Geschichte ihrer Einrichtung vortrugen. Besonders feierlich war die Proklamation des neuen Kinderprinzenpaares: Prinzessin Emily I. „die glitzernde Partymaus mit Bling Bling aus dem Hause Koch vom Bahnhofer Rischeschloss“ und Prinz Elias I. „der karnevalistisch musikliebende Wirbelwind mit guter Laune vom Königseck“ waren gemeinsam mit Ihrer jungen Adjutantin Lisa sichtbar stolz.
Das Trio erhielt einen Ehrenplatz auf der Bühne. Über diese wirbelte sodann das Funkenmariechen Paula König (Trainerin: Carina Mettler). Eine Premiere feierte das Duo „Melli und Jenny“. Die beiden Damen von den Fidelen Frauen aus Vallendar lieferten sich ein heiteres Rede-Duell. „Ich mache keine Witze über Tofu. Das ist geschmacklos“, so Melli Mundel zu ihrer Freundin Jenny Kussowski, die so dann feststellte: „Veganer bekommen keine Kinder, sondern Sprösslinge.“
Nachwuchs beweist tänzerisches Talent
Das Kinderprinzenpaar beschränkte sich nicht nur auf das Zuschauen: Bei der Darbietung der Gruppe „Wild Girls and Boys“ bewiesen die neunjährigen Regenten auch ihr tänzerisches Talent. Die beiden Trainerinnen Angela Risch und Nadine Laqua konnten zurecht stolz auf alle Mitwirkenden der Nachwuchsgruppe sein. „Aller guten Dinge sind vier“, hieß es beim Solomedley der Mülheim-Kärlicher Mariechen. Franziska Knopp (MKG), Julia Steinigans (Möhnen), Kim Sparmann (Ki & Ka Kärlich) und Lara Müller (Ki und Ka Urmitz/Bahnhof) zeigten anspruchsvollen Tanzsport.
Die singende Wirtin Jutta Kremer erfreute mit Schlager-Pop die Gäste, wobei sie nicht ohne ihr Seemann-Lied die Bühne verlassen durfte. Bestens vorbereitet auf ihren Auftritt hatte sich die Gruppe „Young Flames“ (Trainerinnen Ann-Kathrin Lehwald und Kirsten Hartmann). Sie zeigte zunächst einen Gardetanz und zu fortgeschrittener Stunde einen Showtanz (Trainerinnen
Carina Mettler und Martina Müller-Schösser) mit aufwendigen Kostümen.
Zum dritten Mal auf der Bühne in Urmitz-Bahnhof stand das Mariechen-Duo Karla Saxler und Alina Schneider (Trainerinnen: Julia Steinigans, Kim Sparmann und Julia Krämer). Eine feste Größe im Bahnhofer Sitzungskarneval ist Chrirstoph Krämer in seiner Rolle als „Poppekopp“. Er thematisierte nicht nur seine Tätigkeit im „Home-Office“, sondern auch seine erfolgreiche Teilnahme am Köln-Marathon: „Ich habe 15 Brauhäuser in unter zehn Stunden geschafft“, so der 2. Präsident.
Die von Sabrina Nahlen trainierte Gruppe „Green Passion“ erhielt für ihren Gardetanz vom Publikum viel Applaus. Seit vielen Jahren erfreuen die Akteure der Neuwieder KG Ringnarren auch die Zuschauer in Urmitz-Bahnhof mit Showtänzen. Die Gruppe war in diesem Jahr so groß, dass es zwischenzeitlich sehr eng auf der Bühne wurde.
Nach zweijähriger gut begründbarer Abstinenz gab es ein Wiedersehen mit dem „Ärme Jeck“: Thomas Kreuter ließ es sich nach seiner Amtszeit als Karnevalsprinz nicht nehmen, mit seinem trockenen Humor ein Witzefeuerwerk zu zünden. Eine schöne Idee war der Vortrag der „Lecker Mädsche“. Martina Müller-Schösser, Andrea Koch, Angela Risch und Verena Klein stellten selbstironisch fest: „In
jeder Frau steckt ein kleines Stückchen Hefe“. Der urkomische Beitrag war einer der Höhepunkte des Abends, nicht zuletzt aufgrund des Gesangstalents der vier jungen Akteurinnen und der tollen Mimik.
Närrischer Ohren- und Augenschmaus
Neben dem Ohrenschmaus folgte mit dem Showtanz der Gruppe „Green Fire“ ein weiterer
Augenschmaus. Die von Kathrin Hanrath und Kathrin Börner trainierte Formation zeigte zu fetzigen Rhythmen eine bemerkenswerte Leistung. Krönender Abschluss der rundum gelungenen Sitzung war der Auftritt der „Bahnhofsnonnen“. Das Männerballett zeigte eine unterhaltsame Zeitreise von der Gegenwart bis zur Kindheit der Mitwirkenden. Besonders die Fitness-Darbietungen werden den weiblichen Gästen im Publikum in Erinnerung bleiben. Umrahmt und ergänzt wurde das bunt-fröhliche Geschehen auf der Bühne durch den Musikverein Harmonie Urmitz-Bahnhof. Dieser unterstützt die Ki und Ka Grün-Weiß nicht nur beim Sitzungskarneval, sondern selbstverständlich auch beim Veilchendienstags-Umzug, der am 25. Februar durch die Straßen des Stadtteils Urmitz-Bahnhof zieht.