Allgemeine Berichte | 08.08.2023

Anlass ist ein Vorfall vom 25. Juli, als eine Robinie an der Ecke zur Roonstraße durch Windeinwirkung umgekippt ist

Koblenzer Südallee: Bäume werden auf Standsicherheit getestet

Ein Sachverständigenbüro testet, wie standsicher die Bäume in der Südallee sind. Der Mittelweg muss während der Arbeiten stellenweise kurzzeitig gesperrt werden.  Fotos: Stadt Koblenz/Verena Groß

Koblenz. Heute haben Zugversuche an rund 40 Bäumen im nördlichen Bereich der Südallee begonnen. Dabei untersucht ein Sachverständigen-Büro im Auftrag des Eigenbetriebs Grünflächen- und Bestattungswesen, wie standsicher die Robinien und Ahorne noch sind. Anlass ist ein Vorfall vom 25. Juli, als eine Robinie an der Ecke zur Roonstraße durch Windeinwirkung umgekippt ist. Die Tests werden voraussichtlich drei Tage dauern. Der Mittelweg muss in den betroffenen Bereichen zeitweise gesperrt werden.

Mit baumstatischen Untersuchungen wird geprüft, wie Windlast auf die Tragfähigkeit des Stamms und die Verankerungskraft des Baums im Boden wirkt, denn Probleme mit der Standfestigkeit haben ihre Ursache in der Regel im Wurzelbereich. Solche unterirdischen Probleme können trotz turnusmäßiger Kontrollen durch Baumexperten des Eigenbetriebs Grünflächen- und Bestattungswesen nicht immer festgestellt werden. Bei einer „fachlich qualifizierten Inaugenscheinnahme vom Boden aus“ ist beispielsweise ein Pilzbefall der Wurzel nicht unbedingt am Stammfuß sichtbar. Auch lassen sich Schäden, verursacht durch das Befahren und Verdichten des Bodens im Wurzelbereich mit schweren Fahrzeugen, nicht unbedingt an der Krone erkennen.

Gibt es einen Verdacht oder auch erste Anzeichen, dass Bäume geschädigt sein könnten, wird eine eingehende Baumuntersuchung durch ein Sachverständigen-Büro beauftragt. Bei einem Zugversuch wird mit einem Hubsteiger ein Seil im oberen Teil des Baumes befestigt und mit Hilfe eines Greifzuges daran gezogen. Dies simuliert Windlasten. Die Reaktion des Baumes wird mit speziellen Sensoren gemessen. Dehnungssensoren messen im Mikrometer-Bereich die Stauchung des Stamms. Sogenannte Inclinometer registrieren unterdessen die Neigung der Wurzelplatte unter der Belastung. Dabei wird die Zugkraft nur bis zu einer Größe eingesetzt, die dem Baum nicht schadet. „Bei großen, gesunden Bäumen ziehen wir schon mal bis 1,5 Tonnen, hier müssen wir schon bei 300 Kilo stoppen, weil die Belastung für diese Bäume sonst zu hoch wäre“, sagt Baumsachverständiger Bertram Braun. Die Auswertung übernimmt ein Computerprogramm, in das auch Angaben über Baumhöhe, Kronenform und Standort einfließen.

Aus der berechneten Kennzahl kann der Baumexperte die Stand- und Bruchsicherheit des Baumes ablesen und ein Gutachten erstellen. Es handelt sich hierbei um ein gerichtlich anerkanntes Verfahren mit festgelegten Grenzwerten und darauf aufbauenden Maßnahmen. Im schlimmsten Fall muss ein Baum aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht sofort gefällt werden. Wird eine nachlassende Standsicherheit gemessen, bei der der Grenzwert noch nicht erreicht ist, lässt das Stadtbaummanagement den Zugversuch in regelmäßigen Abständen wiederholen. Dies ist aktuell bei rund 35 Bäumen im Stadtgebiet Koblenz der Fall.

Pressemitteilung der Stadt Koblenz

Bertram Braun bringt spezielle Sensoren an einer Robinie an, die Veränderungen aufzeichnen, während ein Seil mit Hilfe eines Greifzuges am Baum zieht.

Bertram Braun bringt spezielle Sensoren an einer Robinie an, die Veränderungen aufzeichnen, während ein Seil mit Hilfe eines Greifzuges am Baum zieht.

Weitere Themen

Ein Sachverständigenbüro testet, wie standsicher die Bäume in der Südallee sind. Der Mittelweg muss während der Arbeiten stellenweise kurzzeitig gesperrt werden. Fotos: Stadt Koblenz/Verena Groß

Leser-Kommentar
Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare

Trauer um Wolfgang Schlagwein

  • K. Schmidt: Wolfgang war einer dieser Grünen, denen man einerseits bei Ideen und Grundhaltung schon deutlich anmerkte zu welcher Partei sie gehören, die gleichzeitig in der Diskussion aber offen, praxisnah/realistisch,...
  • Detlev Koch: Der Tod von Wolfgang Schlagwein hat mich sehr betroffen gemacht. Ich habe ihn während der Zusammenarbeit im Rat der Stadt Bad Neuenahr -Ahrweiler als einen ausgesprochen kompetenten und unglaublich angenehmen Politiker und Menschen wahrgenommen.
  • Hans.E: sind eigentlich die Pflastersteine aus China mittlerweile angekommen?
  • Jo Wester: Leider, sie haben Fahrrad Wege vergessen!
Dauerauftrag 2025
Kreishandwerkerschaft
SO rund ums Haus
Pflanzenverkauf
Angebotsanzeige (August)
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0453#
Empfohlene Artikel

Koblenz. Am Samstag, den 25. Oktober 2025, erfolgt der Aufbau der Stützen der Hochwasserschutzwand in den Stadtteilen Lützel und Neuendorf. Diese Stützen sollen bis etwa April 2026 stehen bleiben, um während der „Hochwasser-Risikomonate“ den zeitlichen Druck im Falle eines kompletten Schutzanlagenaufbaus zu verringern. Bisherige Erfahrungen mit dieser Maßnahme waren positiv, da sie den Einsatzkräften im Ernstfall wertvolle Zeit verschafft.

Weiterlesen

Bad Hönningen. Normalerweise beginnt der Arbeitsalltag von Bürgermeister Jan Ermtraud morgens im Bad Hönninger Rathaus. Dann folgt ein Termin dem nächsten. Wenn er nicht in seinem Büro im ersten Stock sitzt, trifft man ihn meistens in einem der drei Besprechungsräume.

Weiterlesen

Andernach. Hospizliche Begleitung ist für alle Menschen da, die dies am Lebensende wünschen. Schwerstkranke und Sterbende werden begleitet und versorgt unabhängig von Nationalität, Religion, Einkommen oder sexueller Orientierung. Der Förderverein Hospizbewegung nahm diesen Tag zum Anlass auf die Hospizarbeit aufmerksam zu machen und zu informieren, die in der Stadt Andernach und der Pellenz angeboten wird.

Weiterlesen

Weitere Artikel

Mögliche Beutegreifer-Attacke im Kreis Neuwied

Rätselraten um totes Damwild in Asbach

VG Asbach. Am Sonntag, dem 19. Oktober 2025, ereignete sich in der Verbandsgemeinde Asbach im Kreis Neuwied ein Vorfall, bei dem ein totes Damwild gefunden wurde. Es besteht der Verdacht, dass ein großer Beutegreifer beteiligt gewesen sein könnte. Zur Klärung des Sachverhalts wurden DNA-Abstriche genommen und zur Analyse an das Senckenberg Institut geschickt. Derzeit ist es noch unklar, ob tatsächlich ein großer Beutegreifer für den Vorfall verantwortlich ist.

Weiterlesen

Teilnahme der August-Horch-Schule BBS Andernach am Erasmus+-Projekt in Frankreich

Schulen als Brücke zur Nachhaltigkeit

Andernach. Vom 6. Bis 10. Oktober 2025 fand im südfranzösischen Bagnols-sur-Cèze das dritte Treffen im Rahmen des Erasmus+-Projekts „Schools as a Bridge to Sustainability“ statt. Dabei waren neben französischen, belgischen und norwegischen Schülern auch sechs Teilnehmer von der August-Horch-Schule BBS Andernach dabei.

Weiterlesen

Bundespräsident Steinmeier lobt Arbeit des „PIKSL Labors“ Andernach

Beeindruckende Bandbreite an sozialem Engagement

Andernach. Drei Tage lang verlegte der Bundespräsident im Rahmen der „Ortszeit Deutschland“ seinen Amtssitz nach Andernach. In seiner Abschlussrede lobte Frank-Walter Steinmeier das vielfältige soziale Engagement in der Bäckerjungenstadt und ging dabei auch auf das „PIKSL Labor“ der Barmherzigen Brüder Saffig ein: „Im ´PIKSL Labor´ werden ältere Menschen und Menschen mit Behinderung an digitale Medien herangeführt.

Weiterlesen

Dauerauftrag
Kreishandwerkerschaft
Dauerauftrag
Imageanzeige
Daueranzeige
Stellenanzeige Reinigungskraft in Teilzeit gesucht
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0453#
Mülltonnenreinigung
Rund ums Haus
Umzug
Herbstbunt
Doppelseite Herbstbunt
Herbstbunt Bad Neuenahr-Ahrweiler
Anzeige Jubiläum 5 Jahre Bad Neuenahr-Ahrweiler
Anzeige Tag der offenen Tür