Offenbacher Advents- und Weihnachtskantaten in St. Martin in Bad Ems
„Komm, du Heiland aller Welt“
Konzert mit St. Martins-Chor, Rhein Main Vokalisten und Jungen Sinfonikern Hessen am 4. Dezember

Bad Ems. Ein ungewöhnliches Chorkonzert abseits des üblichen Advents- und Weihnachtsrepertoires bildet den Abschluss der Jubiläumsfeierlichkeiten „60 Jahre St. Martins-Chor, Bad Ems“ am Sonntag, 4. Dezember, um 16.30 Uhr in der katholischen Pfarrkirche St. Martin in Bad Ems.
„Macht hoch die Tür“, „Vom Himmel hoch, ihr Englein, kommt“, „O du fröhliche“, aber auch das italienische „Dormi, dormi, bel bambin“ oder das spanische „Zumba, zumba“ – das sind einige der Lieder, die in Bearbeitungen von Jürgen Blume in dem Konzert mit Advents- und Weihnachtsliedkantaten des Offenbacher Komponisten und Kirchenmusikers sowie Mainzer Hochschulprofessors erklingen. Die Rhein Main Vokalisten, ein überregional bekannter Chor, der schon einmal in Bad Ems zu Gast war, hatte die schöne Idee, seinem Gründer und Leiter Blume zum 70. Geburtstag, der in den Dezember fällt, als Geburtstagsgeschenk Konzerte mit seinen Kantaten zu bescheren. Blume hatte sie in den 80er- und 90er-Jahren für Weihnachtskonzerte des Hessischen Rundfunks komponiert und erstmals im Sendesaal mit dem HR-Jugendchor und dem Rundfunkorchester des Hessischen Rundfunks dirigiert. Die meisten dieser Chorsätze gehören seit der Gründung der Rhein Main Vokalisten im Jahr 2000 zum Repertoire des Chors, der eine enorme stilistische Breite von Motetten, Madrigalen und orchesterbegleiteter Kirchenmusik bis hin zu Jazz- und Musicalarrangements besitzt.
Langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit
Im anstehenden Konzert steht mit den Jungen Sinfonikern Hessen, die sich aus ehemaligen Musikern des Landesjugendorchesters zusammensetzen, wieder ein Orchester in sinfonischer Besetzung zur Verfügung. Zwischen dem Chor und dem Orchester besteht eine langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit.
Jürgen Blume geht es darum, bekannte und unbekannte, deutsche und ausländische Lieder charakteristisch zu bearbeiten. Er will die Vitalität und Aussagekraft der Texte und Melodien in harmonisch, kontrapunktisch und klangfarblich abwechslungsreichen Sätzen lebendig werden lassen. „Es ist ein Ros entsprungen“ erscheint da in anderer Harmonisierung als gewohnt, Melodien werden teilweise kanonisch geführt oder in tiefere Chorstimmen verlegt, um alle Stimmen gleichberechtigt zu beteiligen; bewegte Überstimmen kommentieren oft Text und Melodie der tieferen Stimmen. Ein Orchester einzubeziehen, war und ist für Jürgen Blume immer eine besondere Freude. Hier kann er die Strahlkraft der Blechbläser, die Beweglichkeit der unterschiedlichen Holzbläser, die klangliche Ausdrucksbreite der Streicher, die harmonischen Brechungen des Cembalos und die reizvollen Schlaginstrumente, wie vor allem das Xylophon, oft im schnellen Wechsel gegenüberstellen, wunderbare Farbkontraste erzielen und nicht zuletzt die Aufmerksamkeit der Hörer fesseln. In Vor- und Zwischenspielen führt das Orchester stets zu den anspruchsvollen variierten Chorstrophen hin. So erwartet die Besucher ein festliches Konzert mit feurigen Liedern wie dem spanischen „Zumba, zumba, welch ein Singen“ oder dem ruhigen österreichischen Lied „Stille Nacht, heilige Nacht“, zwischen dem tschechischen „Komm mit mir nach Bethlehem“ und dem deutschen „Es lagen im Felde die Hirten bei Nacht“. Man bekommt einen kleinen Einblick in internationale Weihnachtslieder und deren jeweiligen Charakter und wird das freudig-eingängige Xylophon-Solo der Weihnachtskantate über die drei Lieder „Ein Kind ist uns geboren“, „Es ist ein Ros entsprungen“ und „O Freude über Freude“ mit dem jubelnden Chorsatz nicht so schnell vergessen.