Allgemeine Berichte | 31.10.2025

Stadtmuseum Andernach präsentiert Mineralwasserkrug des Tönissteiner Heilbrunnens

Krug aus frühem 19. Jahrhundert im Fokus

Für den November wurde ein seltener Mineralwasserkrug des Tönissteiner Heilbrunnens aus dem frühen 19. Jahrhundert ausgewählt. Foto: privat

Andernach. Im Stadtmuseum Andernach wird ab sofort monatlich ein ausgewähltes Objekt aus der umfangreichen stadtgeschichtlichen Sammlung vorgestellt. Für den November wurde ein seltener Mineralwasserkrug des Tönissteiner Heilbrunnens aus dem frühen 19. Jahrhundert ausgewählt.

Im Tönissteiner Tal entspringen zahlreiche Mineralquellen, die seit der Römerzeit für die Qualität und Schmackhaftigkeit ihres Wassers bekannt sind. Die berühmteste Quelle war der „Heilbrunnen“, auch „Heilborn“ genannt. Schon der Arzt und Humanist Johann Winter (1505–1574), der zeitweise in Diensten des französischen Königs Franz I. stand, würdigte das Wasser im Jahr 1565: „Es ist von Nutzen bei Verschlüssen der Leber, der Milz und der Nieren. Der Trunk heilt das chronische Drei- und Viertagefieber. Den Leib und die Hauptadern reinigt er und wirkt harntreibend. Er beseitigt Übelbefinden und Wasser unter der Haut…“.

Der Steinzeug-Krug hat eine Höhe von 28 cm und trägt einen runden Stempel mit der Umschrift „HEILBRUNNEN“. In dessen Mitte ist ein Asklepiosstab, das Attribut des antiken Heilgottes, als Zeichen für die medizinische Heilkraft des Wassers abgebildet. Ein zweiter Stempel mit der Beschriftung „G.HERZOGTHUM N:RHEIN“ erlaubt eine genaue Datierung: Nach dem Ende der französischen Herrschaft wurde 1815 das kurzlebige Großherzogtum Niederrhein als Verwaltungseinheit im preußischen Staat gebildet. 1822 ging das Großherzogtum Niederrhein in der preußischen Rheinprovinz auf, die bis 1945 bestand.

Mineralwasserkrüge kamen im 17. Jahrhundert zunehmend in Gebrauch. Bekannt sind die „Selterswasserflaschen“, daneben nutzten auch andere Mineralwässer wie Fachingen und Schwalbach Tonflaschen, die häufig im Kannenbäckerland hergestellt wurden. Der Tönissteiner Krug wurde vermutlich direkt vor Ort getöpfert und gebrannt, was durch die zahlreichen kleinen vulkanischen Einschlüsse im Ton belegt ist. Die im Brunnen gefüllten Krüge wurden mit einem Lederpfropf verschlossen und mit Pech abgedichtet. Der Versand des Tönissteiner Mineralwassers erfolgte bereits überregional, allerdings weniger als Erfrischungs- oder Alltagsgetränk, sondern als Heiltrunk zur Kurierung von Krankheiten. Glasflaschen kamen für den Mineralwasserversand erst im späten 19. Jahrhundert in größerem Maße zum Einsatz.BA

Für den November wurde ein seltener Mineralwasserkrug des Tönissteiner Heilbrunnens aus dem frühen 19. Jahrhundert ausgewählt. Foto: privat

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