Allgemeine Berichte | 03.05.2018

Neuwied präsentierte sich als toller Gastgeber

Kultursommer-Eröffnung punktete mit Gemeinsinn und „Wir“ Gefühl

Beim Gang über die Festmeile: (v.l.) Oberbürgermeister Jan Einig,Klaus Jensen, Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Kulturminister Prof. Dr. Konrad Wolf,MdL Ellen Demuth (CDU) und Oliver Grossetete (Künstler der „Vergänglichen Stadt“. Foto: CF

Neuwied. Nach der Kultursommer-Eröffnung 2003 und den beiden Rheinland-Pfalz Tagen (1993, 2014) präsentierte sich die Stadt Neuwied und seine Bürger einmal mehr als hervorragende Gastgeber für Landesfeste. Eins vorweg: Es gab nicht den einen Höhepunkt. Die 3-tägige rheinland-pfälzische Kultursommer-Eröffnung in Neuwied hatte so vielschichtige Glanzlichter, dass die Antwort nach dem Favoriten je nach persönlicher Fasson unterschiedlich ausfiel. Besonders häufig wurde allerdings die Compagnie des Quidams genannt. „Ich habe ja schon viele Stadtfeste besucht, aber so etwas habe ich noch nie gesehen“, staunte Werner Schäfer aus Spay. Die Pferdefiguren, die sich zur Musik bewegten, waren schon am frühen Abend eine Ausnahmeerscheinung. Zweieinhalb Stunden später, in der Dunkelheit, war das Spektakel noch beeindruckender. Einhellig war indessen der Tenor, was denn das Besondere an der Kultursommer-Eröffnung in der Deichstadt war? Nämlich das „Wir Gefühl“. An mehreren Projekten waren entweder Bürger oder Institutionen in Gemeinschaftsarbeit beteiligt. Die Aktionen waren natürlich Friedrich-Wilhelm Raiffeisen geschuldet, der neben Karl Marx anlässlich des 200. Geburtstags, im Mittelpunkt des diesjährigen Kultursommers steht. Dessen Motto „Was einer alleine nicht schafft, das schaffen viele“ machte sich die Stadt Neuwied als Veranstalter zu eigen. Hervorragend passt das Motto in die Gegenwart. Bekanntlich sind Bürgerinnen und Bürger derzeit in mehreren Workshops engagiert, um die Innenstadt schöner und lebenswerter zu gestalten.

Die vergängliche Stadt

Das Raiffeisen-Motto brachte die vergängliche Stadt des französischen Künstlers Oliver Grossetete mit 16,5 Metern am eindrucksvollsten zum Ausdruck (siehe gesonderter Artikel). Aber auch im Kleinen wurde gemeinschaftlich etwas Großes auf die Beine gestellt. Etwa das großformatige Ausmalbild mit vielen Wahrzeichen Neuwieds. Mit Buntstiften legten Kinder und Erwachsene hier Hand an. Gemeinsinn war auch bei den Bäckern sowie Floristen und Gärtnern gefragt. Die einen backten 5.000 Raiffeisenbrote für den guten Zweck und die anderen legten in der Schlossstraße einen bunten Blumenteppich für das Auge aus. Es war der Stadtrat unter dem Vorsitz des verstorbenen Oberbürgermeisters Nikolaus Roth, der bereits 2017 gemeinschaftlich den Weg für die Kultursommer-Eröffnung bereitete. Trotz angespannter Finanzlage stimmten seinerzeit alle Fraktionen dafür. Bei der großen Gala am Samstagabend bedankte sich Ministerpräsidentin Malu Dreyer für das Engagement der Neuwieder. Gemeinsam mit Oberbürgermeister Jan Einig und Kulturminister Konrad Wolf eröffnete sie den Kultursommer Rheinland-Pfalz 2018 offiziell im Heimathaus. Natürlich hatte das Land auch selbst einen großen Anteil am Gelingen der Veranstaltung. Die Stiftung Kultursommer Rheinland-Pfalz und das Neuwieder Stadtmarketing hatten wochenlang auf das große Ereignis hingearbeitet. Den Besuchern, von denen es vor allem am Sonntag ruhig hätten mehr sein können, wurde Kunst und Kultur, Musik und Show geboten. Nicht immer waren es wie im Fall von Les Grooms La Baronnade oder der Compagnie Jacqueline Cambouis Bühnenprofis, die das Publikum gekonnt unterhielten. Den Poetry Slam „Raiffeprüfung“ der Evangelischen Kirche im Rheinland gewann Neuling Tjark Burbach aus Dierdorf mit seinem Beitrag „Respekt“. Aufführungsort war ein Bus in dem die „Fahrgäste“ abstimmten. Erinnerung an das Spiel „Djenga“ weckten Block. Auf großen grauen Bauklötzen boten die Frauen und Männer artistische Einlagen. Sie erzählten vom Leben und Überleben im urbanen Raum. Zweimal hingucken musste man beim Theater Pikante. Die Schauspieler marschierten als emsige Ameisen in Reih und Glied durch die Stadt. Und wer nicht aufpasste, wurde flott selbst Teil der Insektengruppe. Ausgefallene Musik wurde von der großen Bühne in der Schlossstraße geboten. Der Creole Bundessieger von 2014, Volxtanz, überraschte mit einem internationalen Mix aus Blasinstrumenten. Mit Whiskydenker und dem Snarky Puppy Project standen zuvor Interpreten von Swing und Jazz auf der Bühne. Zum Abschluss der Kultursommer-Eröffnung bot sich im Roentgen Museum die Gelegenheit, sich tiefgründiger mit Friedrich-Wilhelm Raiffeisen zu beschäftigen. Unter der Überschrift „Bankier der Barmherzigkeit“ stellte Professor Michael Klein die Persönlichkeit des Sozialreformers ausführlich vor. Zuvor bestand zwei Tage lang die Gelegenheit, sich spielerisch mit Friedrich-Wilhelm Raiffeisen zu beschäftigen. Beim neuen Raiffeisen-Brettspiel in XXL-Version durften alle mitspielen.

FF

Kultursommer-Eröffnung punktete mit Gemeinsinn und „Wir“ Gefühl
Ein absolutes Highlight war die „Compagnie des Quidams“.Foto: CF

Ein absolutes Highlight war die „Compagnie des Quidams“. Foto: CF

Kultursommer-Eröffnung punktete mit Gemeinsinn und „Wir“ Gefühl
Aus 1.200 Pappkartons lies Künstler Olivier Grosseteteeinen Nachbau des Engerser Rathaus entstehen.

Aus 1.200 Pappkartons lies Künstler Olivier Grossetete einen Nachbau des Engerser Rathaus entstehen.

Beim Gang über die Festmeile: (v.l.) Oberbürgermeister Jan Einig, Klaus Jensen, Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Kulturminister Prof. Dr. Konrad Wolf, MdL Ellen Demuth (CDU) und Oliver Grossetete (Künstler der „Vergänglichen Stadt“. Foto: CF

Leser-Kommentar
Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare
  • H. Schüller: Erst gestern gab es wieder einen Oberleitungsschaden an einem beschrankten Bahnübergang. Dergleichen kann ab 1. Dezember 2025 also auch an der Ahrtalbahn passieren. Um Bahnstromunfälle zu vermeiden...

Remagen fordert konkrete Lösungen vom Land

  • K. Schmidt: Den "sozialen" Medien nach gibt es in Remagen zur Bürgermeisterwahl wohl einen AfD-Kandidaten, bisher bekannt ist nur Herr Ingendahl als weiterer Kandidat. Ich glaube, das ist das erste Mal in der Region hier.
  • Heidi Wittenschläger-Prange : Private Investoreren oder Gesellschaften bedeutet auch immer Gewinnmaximierung. Da fallen halt nicht so lukrative Abteilungen raus. Für eine HNO OP bei Kindern muss man dann sehr lange warten. Aber ein Kind was nicht hört, kann auch nicht sprechen.
  • Mitarbeiter Krankenhaus Remagen : Die Diskussionen über „Zentralisierung“ und „Strukturreformen“ mag auf dem Papier sinnvoll wirken, in der Realität bedeuten sie das, was wir in Remagen erleben: Den abrupten Verlust eines Krankenhauses!...
  • K. Schmidt: 1. Kann ich nachvollziehen, da gebe ich Ihnen/den Linken recht. 3. wäre auch wünschenswert, alleine der Bereich Geburt ist in den letzten Jahren doch massiv kaputtreformiert worden. Punkt 2 kann ich aber...
Hausmeister
Dauerauftrag 2025
Wir helfen im Trauerfall
Rund ums Haus Daueranzeigr
Daueranzeige
Sonderseite Gesundheitsexperten Bad Neuenahr-Ahrweiler
Stadt Linz
Heimersheimer Weihnachtsmärktchen, 29. – 30.11.25
Vereinbarter Test-Sonderpreis
Nikolausmarkt in Ehrenbreitstein
Empfohlene Artikel
Weitere Artikel

Gesangverein Oberbieber und Kirchenchor Waldbreitbach begeistern

Klangvolle Reise rund um den Globus

Oberbieber. Ein musikalisches Highlight erlebten Besucher in der bis auf den letzten Platz gefüllten Aula der Paul-Schneider-Schule in Oberbieber. Der Gesangverein Oberbieber und der Kirchenchor Cäcilia Waldbreitbach präsentierten gemeinsam ein chorisches Schauspiel der besonderen Art – begleitet von einer Live-Band und mit viel Herz, Humor und Musik.

Weiterlesen

Neuwied. Knapp 60 Mitglieder und Freunde des Neuwieder Wassersportvereins (NWV) konnte der 1. Vorsitzende, Reiner Bermel, im vereinseigenen Bootshaus an der Rheinbrücke zur Vereinsfeier, die unter dem Motto „Herbstfest beim NWV Neuwied“ stand, begrüßen.

Weiterlesen

Dauerauftrag
bei Traueranzeigen
Anzeige Holz Loth
Dauerauftrag 2025
Baumfällung & Brennholz
Sonderseite Gesundheitsexperten Bad Neuenahr-Ahrweiler
Pelllets
Anlagenmechaniker
Mitarbeiter für Verkauf/Büro (m/w/d)
Heimersheimer Weihnachtsmärktchen, 29. – 30.11.25
Anzeige verkaufsoffener Sonntag
Andernach Mitte Card
So 9 Weihnachten in der Region
Weihnachten in der Region
Weihnachten in der Region
Adventszauber in Bad Hönningen
Zerspanungsmechaniker
Nikolausmarkt in Ehrenbreitstein
Themenseite Late night shopping KW 47