Land ehrt Horst Nikenich: Ehrennadel für kommunalpolitische Lebensleistung

Mülheim-Kärlich. Es war ein bewegender Moment für Horst Nikenich: Der Mülheim-Kärlicher erhielt vom Landrat des Kreises Mayen-Koblenz, Marko Boos, die Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz. Damit würdigte die Landesregierung das außergewöhnliche kommunalpolitische Engagement Nikenichs, das sich über stolze 40 Jahre erstreckt. Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Weißenthurm, Thomas Przybylla, der Stadtbürgermeister von Mülheim-Kärlich Gerd Harner sowie der Landtagsabgeordnete Peter Moskopp gratulierten herzlich zu der besonderen Auszeichnung.
Nachdem Horst Nikenich 1983 von dem damaligen Ortsbürgermeister Philipp Heift als Volljurist in den Umlegungsausschuss von Mülheim-Kärlich berufen wurde, dem er bis 2024 angehörte, wurde er 1984 in den Vorstand des CDU Ortsverbandes gewählt. Diesem gehörte er bis 2001 als stellvertretender Vorsitzender an. Im selben Jahr 1984 startete Horst Nikenich als Mitglied des Mülheim-Kärlicher Ortsgemeinderates und diversen Ausschüssen als stellvertretender Fraktionssprecher seinen Einsatz. Dies in einer Phase, in der er privat und beruflich ebenfalls entscheidende Weichen stellte. Mitte 1983 heiratete er und gründete seine Anwaltskanzlei.
Mit Leidenschaft und Tatkraft stellte sich Nikenich in den Dienst der Allgemeinheit und wurde 1994 in den VG-Rat gewählt.
Insbesondere „die Anfangsjahre waren geprägt von zahlreichen Sitzungen und vielen, wegweisenden Projekten in der Ortsgemeinde Mülheim-Kärlich, die zu den wohlhabendsten Gemeinden des Landes gehörte“, erinnert sich der engagierte Ehrenamtler.
Besonders in Erinnerung geblieben sind ihm der Bau und Betrieb des Kernkraftwerkes, mit den daraus fließenden Steuereinnahmen, der Bau des Freizeitbades Tauris und der Philipp-Heift-Halle sowie die Initiative zur Gründung der Projektgemeinschaft „Wir in Mülheim-Kärlich“. Auch erinnert er sich gerne an die vielen und weitsichtigen, im VG-Rat getroffenen Entscheidungen, wie der Bau von Kindertagesstätten, Bau und Gründung des Gymnasiums und Weiterentwicklung der gesamten Infrastruktur. „Wir waren nicht nur politische Weggefährten, die in der Sache argumentierten und durchaus verschiedene Meinungen vertraten, sondern uns verbanden auch auf persönlicher Ebene parteiübergreifend meist gute Beziehungen“ sagt Nikenich.
Die Streitkultur sei stets von gegenseitigem Respekt geprägt gewesen, „und nach den Sitzungen haben wir fraktionsübergreifend noch was miteinander getrunken“, schildert der Volljurist eine oft anstrengende und fordernde, aber auch schöne und gute Zeit. Begeistert hat ihn über die vier Jahrzehnte die Möglichkeit, Sachpolitik zu betreiben, die unmittelbar die Bürgerinnen und Bürger betrifft. Seinem Stil ist Nikenich über all die Jahre treu geblieben: offen, diskussionsfreudig und immer bereit, Argumente zu überdenken – unabhängig von Parteigrenzen. Auch in seiner Partei, der CDU, brachte Nikenich sich intensiv ein, immer geprägt vom Loyalitätsgedanke.
Neben seinem umfangreichen kommunalpolitischen Engagement war Horst Nikenich fast 30 Jahre im Aufsichtsrat der Volksbank, außerdem Justitiar des DRK-Kreisverbandes Mayen-Koblenz und der Rheinischen Karnevals-Korporation (RKK), zudem 10 Jahre in der Gesellschafterversammlung der Wasserwerke Koblenz/Weißenthurm.
2024 zog er sich, insbesondere aus gesundheitlichen Gründen, aus den politischen Gremien zurück, wobei er noch als stellvertretendes Mitglied in den Umlegungsausschüssen der Stadt Mülheim-Kärlich und der OG Bassenheim verblieben ist. Weiterhin hat er den Vorsitz der Bürgerstiftung der VG Weißenthurm inne.
Für VG-Bürgermeister Thomas Przybylla prägte Horst Nikenich den politischen Austausch in Mülheim-Kärlich wie in der VG Weißenthurm und setzte Maßstäbe für eine faire, respektvolle Zusammenarbeit. „Horst Nikenich ist ein Vorbild für bürgerschaftliches Engagement, er hat über vier Jahrzehnte hinweg gezeigt, dass Kommunalpolitik mehr ist als Zahlen, Beschlüsse und Protokolle, hat Herz und Verstand eingebracht, Brücken gebaut“, würdigte Przybylla die Verdienste des Geehrten: „Dafür sind wir ihm zutiefst dankbar.“
Im Vordergrund stand Horst Nikenich ungern, hielt sich lieber zurück. Der Anruf aus dem Büro des Landrats Marko Boos überraschte den Vollblut-Ehrenamtler – und freute ihn. Von der Auszeichnung zeigte er sich sehr bewegt: „Es erfüllt mich mit großer Freude, dass mein Engagement auf diese Weise gewürdigt wird.“ Die Arbeit in den diversen Gremien sei für ihn „immer Herzenssache“ gewesen. „Ohne die Unterstützung und Verständnis meiner Familie und das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger wäre dies nicht möglich gewesen“, fügte Nikenich hinzu.
Bei einer Feierstunde im Kreishaus erhielt Horst Nikenich im Beisein seiner Frau Annemie und seines Sohnes Jan-Michael die Ehrennadel, mit der das Land nicht nur eine beachtliche politische Lebensleistung würdigt, sondern auch eine Persönlichkeit, die die Kommunalpolitik in der VG Weißenthurm über Generationen hinweg geprägt hat.
Pressemitteilung der VG Weißenthurm