Beweidungsprojekt mit Wasserbüffeln in den „Feuchtwiesen Nothbachtal“
Landespfleger auf vier Beinen
SGD-Vizepräsidentin zu Besuch in Rüber
Rüber. „Landespfleger auf vier Beinen“ ist ein besonderes Projekt, das Landrat Dr. Alexander Saftig nun der Vizepräsidentin der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord, Nicole Morsblech, in Rüber vorstellte. Im Rahmen dieses Projektes führt die Stiftung für Natur und Umwelt des Landkreises beim Ökokonto „Feuchtwiesen Nothbachtal“ Aufwertungsmaßnahmen durch.
Die Fläche von 6,5 Hektar steht damit für mögliche Kompensationsmaßnahmen zu Verfügung. Diese würden dann benötigt, wenn andernorts Eingriffe in die Natur durchgeführt würden, erklärt Tanja Stromberg, die Geschäftsstellenleiterin der Stiftung. Weil die Stiftung entsprechende Flächen vorhalte, werde die Projektrealisierung beschleunigt. Die durchgeführten Maßnahmen in den Ökokonten würden mit den dann fälligen Ersatz- oder Ausgleichsmaßnahmen verrechnet, so Stromberg weiter.
So hat auch die Stadt Polch im Vorgriff auf künftige Bauvorhaben eine Fläche aus dem Ökokonto „Feuchtwiesen Nothbachtal“ ausgelöst und hierfür 60.000 Euro an die Stiftung gezahlt.
Das Entwicklungs- und Pflegekonzept des Naturschutzgebietes sieht unter anderem die Offenhaltung des Gebietes vor. „Und hier kommen nun die Karpatischen Wasserbüffel ins Spiel“, erläutert Jörg Hilgers, der für die Stiftung tätige Biologe. „Die Tiere fressen das aufkommende Schilf, die Rohrkolben und Binsen so wirksam, dass ein maschinelles Abmähen des Gebietes – wenn überhaupt – nur noch punktuell erforderlich wird.“
Für ganzjährige Beweidung geeignet
Einen weiteren Vorteil der Wasserbüffel im Gegensatz zu anderen Rindern sieht Hilgers darin, dass die Tiere für eine ganzjährige Beweidung geeignet sind, also auch im Winter. Im Sommer benötigen sie Abkühlung im kalten Nass. Sie suchen die Gewässer auf, um sich hierin zu suhlen. Aus diesem Grund sind die „Feuchtwiesen Nothbachtal“ für die vom Aussterben bedrohte Haustierrasse ideal. Die Tiere, die dem Naturschutzbund gehören, wurden der Stiftung für die Dauer des Projektes unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Die Betreuung vor Ort erfolgt durch Arno Bach, einen Landwirt aus Rüber.
Landrat Dr. Alexander Saftig ist stolz auf das Projekt mit Vorzeigecharakter: Hier zeige sich, wie sinnvoll eine Zusammenarbeit von unterschiedlichen Akteuren sein könne. Es entstehe eine Win-win-Situation für Vorhabenträger, Natur und regionale Wirtschaft.
Pressemitteilung Kreisverwaltung Mayen-Koblenz