Eine Panel-Diskussion wurde (von rechts) geführt von Gordon Schnieder (CDU-Landesvorsitzender), Hubert Pauly (Weinbaupräsident Kreis Ahrweiler), Florian Maier (Weinbaupolitischer Sprecher SPD-Landtagsfraktion), Franz-Josef Schäfer (Vorsitzender Kreisbauernverband) und Marco Weber (Präsident Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau).  Foto: DU

Am 04.02.2025

Allgemeine Berichte

Landwirte und Winzer stehen auch im Kreis Ahrweiler vor enormen Herausforderungen

„Lasst die Menschen ihre Arbeit tun“

Grafschaft-Lantershofen. Von der überbordenden Bürokratie über den Pflanzenschutz bis hin zum Umgang mit dem Wolf – es gibt viele Themen, die auch die hiesigen Landwirte und Winzer bewegen und belasten. Das wurde bei der Generalversammlung des Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau e.V., Kreisverband Ahrweiler im Lantershofener Winzerverein erneut deutlich. „Es sind viele Themen, die uns seit der letzten Generalversammlung umtreiben“, sagte der Kreisvorsitzende Franz-Josef Schäfer und fügte an: „Immer noch helfen wir bei der Bewältigung der Flutfolgen, sei es bei der Unterstützung von Anträgen oder mit Vor-Ort-Terminen. Dabei ist der Umgang mit Spendengeldern ein besonderes Ärgernis, da diese unter Umständen den Flutbetroffenen von den staatlichen Hilfen abgezogen werden. Es kann nicht sein, dass Privatleute spenden, damit Steuern gespart werden können. Die Aufbruchstimmung der ersten Jahre wird durch die überbordende Bürokratie aufgefressen. Gegen eben jene überbordende Bürokratie und das Gewirr aus Geboten, Verboten und Sanktionen richteten sich auch die Bauernproteste im vergangenen Jahr. Denn dieses ist so komplex, dass selbst die Mitarbeiter der Verwaltung nicht mehr durchblicken. Hinzu kommt eine Flut von Vorschriften und Auflagen in der Nutztierhaltung.

„Reguliert unser Leben nicht zu Tode“

Praxisferne Vorschriften machen uns die Arbeit auf unseren Feldern, in den Weinbergen und in unseren Ställen schwer. Meine Bitte an die Politiker in Berlin und Brüssel: lasst die Menschen ihre Arbeit tun. Eine Arbeit, die sie erlernt haben, die sie gerne tun und die sie mit Leidenschaft tun. Reguliert unser Leben nicht zu Tode. Wir ersticken in Bürokratie und Dokumentation und verschwenden wertvolle Arbeitszeit. In Sachen Wolf geht unter den Weidetierhaltern die Angst um. Zudem treibt uns der extrem hohe Flächenverbrauch um. Der Hype um Windkraft und Freiflächen-Photovoltaik übt großen Druck auf unsere landwirtschaftlichen Flächen aus. Hinzu kommt der Flächenbedarf von Industrie und Gewerbe. Thema Pflanzenschutz: das vergangene Jahr mit seinen Wetterkapriolen hat uns gezeigt, wie wichtig wirksame Pflanzenschutzmittel sind, um Wein, Obst, Gemüse und Feldfrüchte gesund zu halten und eine auskömmliche Ernte zu erzielen. Ein verantwortlicher Pflanzenschutzmitteleinsatz ist unverzichtbar, um unsere qualitativ hochwertigen Lebensmittel zu versorgen.“

„Bürokratieabbau allein reicht nicht aus“

Landrätin Cornelia Weigand hob die Wichtigkeit der Winzer- und Landwirte für den Ahrkreis hervor: „Sie tragen dazu bei, dass die Lebensqualität hier in der Region eine sehr hohe ist und stärken damit auch den Wirtschaftsstandort.“ Dem schloss sich Marco Weber, Präsident des Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau an: „Die Landwirtschaft und der Weinbau haben, vor allem in den letzten Jahren, hier im Kreis Ahrweiler an viel Bedeutung gewonnen, nicht zuletzt durch ihren Einsatz nach der Flut und auch bei deren Bewältigung.“ Zu den Rednern der Generalversammlung, die anschließend eine Paneldiskussion zum Thema „Quo vadis Kulturlandschaft – welche Reformen retten Landwirtschaft und Weinbau“ führten, gehörte auch der CDU-Landesvorsitzende Gordon Schnieder, Florian Maier als Weinbaupolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion und Weinbaupräsident Hubert Pauly. Dabei vertrat Schnieder die Ansicht, dass Bürokratieabbau allein nicht ausreiche: „Wir brauchen einen Bürokratierückbau. Wir müssen dazu kommen, ihnen das Vertrauen zu schenken, dass sie nicht alles dokumentieren oder fotografieren müssen. Zum Erhalt der hiesigen Kulturlandschaft ist es zudem dringend notwendig, den Steillagenweinbau zu erhalten. Hier muss auch entsprechend monetär nachgesteuert werden. Darum hat sich die Politik zu kümmern.“ „Wir müssen auch auf Landesebene in Sachen Weinbau Vermarktung und Absatz fördern, auf neue Trends reagieren, die Exportquote steigern, aber auch den Anteil am Deutschlandweiten Wein-Anteil. Dabei möchten wir sie unterstützen“, so Florian Maier.

Eine Panel-Diskussion wurde (von rechts) geführt von Gordon Schnieder (CDU-Landesvorsitzender), Hubert Pauly (Weinbaupräsident Kreis Ahrweiler), Florian Maier (Weinbaupolitischer Sprecher SPD-Landtagsfraktion), Franz-Josef Schäfer (Vorsitzender Kreisbauernverband) und Marco Weber (Präsident Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau). Foto: DU

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