Rennsportlerin aus dem Westerwald fährt ganz vorne mit
Marie, die Überfliegerin
Die 16-jährige Marie Lücke fährt sehr erfolgreich Motocross-Rennen auf ihrem Quad
Maxsain. Wenn Marie Lücke, ein 16-jähriges Mädchen aus Maxsain vor einem steht, mag man gar nicht glauben, dass sie eine der besten Quad-Moto-Cross-Fahrerinnen Deutschlands ist. Sie hat den Geruch des Benzins von Kindesbeinen an eingeatmet, denn ihre Eltern, Pia und Michael Lücke, sind glühende Anhänger des Motorradrennsports. Michael Lücke fährt Rennen auf zwei Rädern, Pia Lücke unterstützt Mann und Tochter bei Rennen, oder im Training, wenn sie ihre Lieben im Wohnwagen versorgt, oder kleinere Blessuren verarztet. Bereits im zarten Kindesalter von drei Jahren saß Marie alleine auf einem 50 ccm-Quad, wie Fotos beweisen. Seitdem ging ihre Entwicklung kontinuierlich weiter, immer behutsam begleitet von den Eltern. Die Größe des Hubraums der Quads steigerte sich Maries Alter entsprechend immer weiter, von 80 ccm, über 150, 250 ccm bis aktuell zu 450 ccm. In der Zwischenzeit ist sie auch in einem Verein organisiert, den(Motorsportfreunden (MSF) Wissen. Durch hartes Training und die Begeisterung für den Motorsport, stellten sich alsbald die ersten sportlichen Erfolge ein. Im Quad-Rennsport fährt Marie in zwei Klassen: In der gemischten Klasse fahren Frauen und Männer im Alter von 14 bis 35 Jahren, dabei geht es um Sprünge und Tempo, wobei ein Rennen über 15 Minuten mit zwei Zusatzrunden über die Länge der Rennstrecke läuft. In der zweiten Serie fahren nur Mädchen und Frauen ab 14 Jahren, hier wird Wert auf Ausdauer und Kraft gelegt, denn ein Rennen geht über die Long-Distance von 90 Minuten. 2018 war für Marie ein sehr erfolgreiches Jahr, wobei sie sogar zu Meisterehren kam. Bei der Hessen-Cup-Meisterschaft errang sie nach sechs Rennen die Meisterschaft in der Damenklasse. Sie kann sich auch gegen die Herren in der offenen Klasse behaupten, denn hier belegte Marie bei den Hessen-Cup-Meisterschaften immerhin den sechsten Platz, vor ihr waren nur Männer platziert. Im Gespräch mit BLICK aktuell erklärte Marie, wie sie als eigentlich sehr zierliches Mädchen die Kraft aufbringt, die relativ schweren Maschinen zu bändigen. Das gelingt ihr nur durch intensives Training mit Hantel, Spinning Bike und Fahren mit dem Mountainbike im Gelände. Die Leidenschaft für den Rennsport ist dem bodenständigen Mädchen in die Wiege gelegt worden, doch sie schafft den Spagat zwischen Training, Rennen und Schule sehr gut, da sie, wie Mutter Pia bestätigte, auch eine gute Schülerin ist. In ihrem Zimmer sind extra ein Schrank und ein Regal aufgestellt worden, um die vielen Pokale unterzubringen, die Marie bisher gewonnen hat. Wo andere Mädchen ihr Zimmer mit Postern von Popstars tapeziert haben, da finden sich bei Marie Collagen von ihren Rennen, sowie ihre Rennkleidung mit tollem Helm und den Rennstiefeln. Marie bedauert sehr, dass es sich bei ihrem geliebten Sport um eine Randsportart handelt, die leider wenig Beachtung in der Öffentlichkeit findet. Vater Michael Lücke selbst schraubt auch häufig an den Rennmaschinen mit, um diese auf die Wettbewerbe vorzubereiten. Mit ihrem Wohnwagen fährt die Familie an einem Rennwochenende mehrere hundert Kilometer quer durch die Republik, um Marie die Möglichkeit zu geben, sich mit anderen messen zu können. Eine Rennstrecke ist rund 460 km entfernt, diese befindet sich in Venusberg in der Nähe von Chemnitz. Im Winter gehen die Touren noch viel weiter, nämlich nach Belgien, Frankreich und Italien, dort in den wärmeren Regionen findet Marie bessere Trainingsbedingungen.
Schon als Dreijährige war Maries Begeisterung für das Quadfahren entfacht.
Um mit allen vier Rädern halbwegs auf dem Boden zu bleiben, verlagert Marie ihr Gewicht in der Kurve.
Zahlreiche Pokale und Medaillen zieren das Zimmer der 16-Jährigen. Foto: WR
