Allgemeine Berichte | 10.09.2025

Mediziner Camp im Westerwaldkreis zeigte Perspektiven

Studierende lernten die Region und die Arbeitsmöglichkeiten kennen

Zum Rahmenprogramm des Mediziner Camps gehörten auch Ausflugsmöglichkeiten.  Fotos: Kreisverwaltung / Miriam Kretz

Westerwaldkreis. Ärztemangel ist nach wie vor ein weit verbreitetes Thema – gerade im ländlichen Raum. Bereits zum zweiten Mal hat der Westerwaldkreis gemeinsam mit ortsansässigen Ärztinnen und Ärzten, unterstützt von den Verbandsgemeinden, ein Mediziner Camp veranstaltet.

Nach der positiven Resonanz im vergangenen Jahr informierten sich nun erneut acht Medizin-Studierende ab dem 5. Semester über die Vorzüge einer „Landarztpraxis“, künftige Arbeitsstätten, Niederlassungsmöglichkeiten und die Region.

Dabei standen Infos aus erster Hand im Vordergrund. Sarah Omar, Leiterin des Gesundheitsamtes, stellte den öffentlichen Gesundheitsdienst mit seinen facettenreichen Arbeitsbereichen vor. Über die allgemeinen Niederlassungsmöglichkeiten und Förderungen, auch die des Westerwaldkreises, berichtete Melitta Fechner von der Kassenärztlichen Vereinigung. Veranschaulicht wurde dies durch einen persönlichen Erfahrungsbericht von Philipp Kratz, den sein Wunsch nach mehr Familienzeit vom Krankenhaus in den ambulanten Bereich führte.

Gleich zwei Hausarztpraxen in Rennerod und Hachenburg übernahm der Allgemeinmediziner Anfang 2024 und stellte schnell fest, dass die Tätigkeit mehr als nur die Behandlung von Schnupfen und Fieber ist. Wie abwechslungsreich sich der Arbeitsalltag eines Hausarztes tatsächlich gestaltet, konnten die angehenden Mediziner von Dr. Hanna Schmidt-Bovendeert, Hausarztpraxis Dr. Schmidt-Bovendeert, und Dr. Nina Herbort, Gemeinschaftspraxis Böer Herbort Koch, erfahren.

Nicht nur die Allgemeinmedizinerinnen nahmen sich viel Zeit für die Studierenden. Auch die Krankenhäuser in Dernbach, Hachenburg und Montabaur hatten sich einiges einfallen lassen, um nicht nur in Vorträgen über ihre Arbeit zu berichten. So konnten die Studierenden den Alltag eines Krankenhauses in der Praxis kennenlernen und sich unter anderem aktiv an einem Endoskopie-Simulator ausprobieren, was selbst im Studium eine Seltenheit ist. Das kam bei den Studierenden gut an, die bei ihrem ersten Arbeitsplatz viel Wert auf die Ausbildung legen. Von Vorteil kann dabei ein kleineres Krankenhaus sein, das im Vergleich zu einer großen Uniklinik nicht so viele junge Assistenzärzte gleichzeitig betreut.

Aber nicht nur die Arbeitsbedingungen sind ausschlaggebend für die Entscheidung, welche Wirkungsstätte nach dem Studium gewählt wird. Zu einer ausgewogenen Work-Life-Balance, die immer wichtiger wird, gehört auch die passende Lebensumgebung. Diese konnten die sechs Studentinnen und zwei Studenten beim Rahmenprogramm gleich testen: angefangen von der Übernachtung in einem trendigen Containerhotel über das Frühstück mit regionalen Produkten bis hin zu einer Brauereibesichtigung.

Ob das für die Niederlassung im Westerwaldkreis reicht, wird sich wohl erst mit der Zeit zeigen. „Wir können jetzt nicht erwarten, dass sich die Studenten direkt für eine Niederlassung im Westerwaldkreis entscheiden und wir wissen auch, dass sie hier nicht schon in zwei Jahren eine Praxis eröffnen werden,“ bleibt Marion Klein vom Gesundheitsamt realistisch. „Vielmehr geht es darum, den Westerwaldkreis den Studierenden als eine Option nach dem Abschluss vorzustellen. Besonders dankbar sind wir allen Mitwirkenden, ohne die dieses Mediziner Camp nicht möglich gewesen wäre. Wir haben alle das gemeinsame Ziel, Mediziner für die Tätigkeit im Kreis zu gewinnen, und werden daran auch in Zukunft zusammenarbeiten.“

Pressemitteilung des

Westerwaldkreises

Bei einer Stadtführung lernten die Studierenden Montabaur kennen.

Bei einer Stadtführung lernten die Studierenden Montabaur kennen.

Zum Rahmenprogramm des Mediziner Camps gehörten auch Ausflugsmöglichkeiten. Fotos: Kreisverwaltung / Miriam Kretz

Leser-Kommentar
Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare
  • Martin Schaefer : Meiner Meinung nach ist nur eine Brücke für alle (Autobrücke) sinnvoll. Sei es um bei Hochwasser den Rhein queren zu können ohne nach Neuwied oder Bonn fahren zu müssen. Auch sehe ich darin die größte...
  • Claus Schulte: Aufgrund der Kosten sollte keine Brücke zwischen Erpel und Remagen gebaut werden. Die Planungs-, Genehmigungs- und Baukosten für eine Brücke und die benötigten Anschlußbauwerke zwische Erpel und Remagen belaufen sich auf viele Mio.
  • Karsten Fehr: Aus Gründen des Umwelt- und Naturschutzes ist eine Autobrücke an dieser Stelle als unrealistisch anzusehen; es handelt sich hier um das FFH-Gebiet "Rheinhänge zwischen Unkel und Neuwied" (DE 5510-302)....
  • K. Schmidt: Als Rheinland-Pfälzer ist man zunächst mal erstaunt, dass die Funktion des Ortsvorstehers in NRW überhaupt nur Bestandteil eines Auswahlprozesses in den Parteien ist. Hier werden Ortsvorsteher, augenscheinlich...
  • Joachim Steig : Ein schönes PM-Statement der Mehrheitsfraktionen im Stadtrat. Für eine wirksame und bürgernahe Arbeit von Ortsvorsteher oder Ortsvorsteherin ist aber weniger das Auswahlverfahren als die Qualifikation des Kandidaten oder der Kandidatin entscheidend.

Ahrtalbahn: Feierliche Eröffnung am 12. Dezember

  • H. Schüller: Danke, dass Sie meine Kommentare lesen. Ihre Antwort belegt allerdings, dass Sie über die Petition und das darin zitierte Gerichtsurteil urteilen, obwohl Sie es nicht einmal gelesen haben. Wer ein fehlerhaftes...
  • Horst Krebs: Am meisten sind die Menschen von der Oberleitung betroffen, die im 30m Bereich der Oberleitung wohnen. Die magnetischen Wechselfelder machen krank, es gibt eine Menge Studien darüber, vor allem in der Schweiz.
  • Boomerang : Das ganze Gezeter hier erinnert schwer an die Helikoptermütter die durch die Wohnung rennen und alles abpolstern un Steckdosen zukleben. Wir haben als Kinder auch Verbote missachtet,aber wir haben beigebracht...
Anzeige Haushaltsauflösungen und Ankauf
ZFA
Laborhilfskraft (w/m/d)
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0492#
Franz-Robert Herbst
Stadt Linz
Angebotsanzeige (November)
Stellenausschreibung Verkehrsabteilung
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0492#
Empfohlene Artikel

Montabaur. Der Förderverein für das Ignatius-Lötschert-Haus e.V. stellt seinen Neujahrsempfang am Freitag, 9.1.2026 um 18 Uhr unter den Titel: „Unser Buchfinkenland – mehr als schöne Landschaft!“. Damit richtet der Verein seinen Blick auf vier zentrale Einrichtungen der Region, die seit mehr als 60 Jahren wichtige Anlaufstellen für Jugendliche, ältere Menschen und Familien sind.

Weiterlesen

Weitere Artikel

Max-von-Laue-Gymnasium Koblenz

Tag der offenen Tür

Koblenz. Am Samstag, 6. Dezember 2025 lädt das Max-von-Laue-Gymnasium Viertklässler und ihre Eltern zum Tag der offenen Tür ein.

Weiterlesen

Club für Bildung und Freizeit e.V. in Koblenz

Naturerlebnisse bis Jahresende

Koblenz. Der Club für Bildung und Freizeit e.V. in Koblenz bietet bis zum Jahresende noch einige bemerkenswerte Wanderungen an.

Weiterlesen

Dauerauftrag 2025
Kreishandwerkerschaft
Kreishandwerkerschaft
Alles rund ums Haus
Dauerauftrag Imageanzeige
Imageanzeige
Anzeigenauftrag #PR111825-2025-0047#
Anzeige Stadtwerke Andernach lt. Absprache mit Frau Jahnen-Kurtic
Kreishandwerkerschaft - Anzeige Bad
Stellenanzeige
Titelanzeige
Stellenanzeige
Anzeige Nachhilfeunterricht
Shopping-Genuss-Abend in Bad Neuenahr-Ahrweiler am 20.11.25